Bosch VitaExtract im Test: Ein echtes Slow-Juicer-Multitalent
Frische Vitamine auf Knopfdruck: Der VitaExtract entsaftet Früchte langsam und schonend – und bereitet aus tiefgefrorenen Zutaten Sorbet zu. Ich habe den Slow Juicer von Bosch getestet: Trotz Abzüge beim Reinigen bin ich überzeugt vom Multitalent.
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Wer, wie ich, auf frisch gepresste Säfte steht, kommt am VitaExtract MESM731M nicht vorbei: Der Slow Juicer von Bosch ist bereits seit 2017 im Einsatz, um Gesundheitsbewusste, Frischsaftfans und Gourmets mit einer Extradosis an Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen. Denn anders als beim herkömmlichen Entsaften bleiben beim Einsatz des Slow Juicers mehr Vitamine, Enzyme & Co. erhalten – und auch der Saft soll länger frisch schmecken.
Warum das so ist und ob der VitaExtract wirklich hält, was Bosch verspricht? Mein Ziel ist, genau das herauszufinden. Los geht's!
In unseren Testrichtlinien findest du Informationen, nach welchen Kriterien wir testen.
Perfekt für kleine Küchen: Schlankes, cleanes Design
Was mich zuerst überrascht? Dass der 150-Watt-starke VitaExtract mit vergleichsweise wenig Platz auskommt: Mit einer Breite von gerade mal 15,2 cm und einer Höhe von 42,7 cm integriert sich der kompakte VitaExtract mühelos auf der Arbeitsfläche meiner kleinen Großstadtküche. Der dreistufige Schalter (Ein/Aus/Umkehrlauf) ist rückseitig angeordnet und intuitiv zu bedienen.
So muss ich zwar zum Starten einmal um das Gerät herum auf die Rückseite des Slow Juicers greifen, andererseits stören auch keine Schalter im Sichtbereich das cleane Design aus Schwarz und Edelstahl. Puristen wie mir gefällt’s! Während andere Küchengeräte aufgrund ihrer Größe und/oder ihres Designs bei mir nach der Nutzung wieder im Schrank verschwinden, findet der VitaExtract (s)einen festen Platz neben dem Wasserkocher.
Marke | Bosch | ||
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Maße des Gerätes | 427 x 152 x 152 mm | ||
Maße des verpackten Gerätes | 355 x 210 x 500 mm | ||
Nettogewicht | 4,3 kg | ||
Bruttogewicht | 5,7 kg | ||
Anschlusswert | 150 W | ||
Spannung | 220 bis 240 V | ||
Frequenz | 50 bis 60 Hz | ||
Farbe | Schwarz | ||
Große Einfüllöffnung | 27 mm | ||
Größe Saftbehälter | 1.000 ml | ||
Größe Tresterbehälter | 1.300 ml | ||
Länge Anschlusskabel | 110 cm | ||
Integriertes Zubehör | 1 x Rezeptbuch, 1 x Saftbehälter, 1 x Bürste, 1 x grober Filter, 1 x feiner Filter, 1 x Sorbetfilter | ||
Leistung/Drehzahl | max. 55/Min. | ||
Anzahl Geschwindigkeitsstufen | 1 | ||
Tropfstop | Ja | ||
Fruchtfleischeinstellung | Ja | ||
Siebmaterial | Edelstahl |
Zusammenbau des VitaExtract: Kinderleicht und schnell
Um den Slow Juicer VitaExtract zum Laufen zu bekommen, müssen alle Einzelteileile korrekt zusammengebaut werden: Als erstes wird das Herzstück, die Safttrommel, auf der Motoreinheit bzw. dem Grundgerät platziert. Dann folgten die Rotationsbürste, der Siebeinsatz (zur Wahl stehen ein feiner Siebeinsatz für Säfte und ein grober für Smoothies sowie ein Sorbeteinsatz) und die Entsafterschnecke – eine Schraube aus extrem langlebigem Tritan.
Dieses sich drehende Trio sorgt dafür, dass aus Obst und Gemüse Saft wird. Zur Arbeitsweise gehe ich im folgenden Punkt gleich noch einmal genau ein. Zum Schluss kommt der Deckel mit Einfüllschacht auf die Safttrommel. Klingt erstmal kompliziert, ist es aber nicht.
Praktisch finde ich, dass der VitaExtract erst dann starten kann, wenn alle Einzelteile richtig zusammengesetzt wurden. So wird sichergestellt, dass wirklich alles an vorgesehener Stelle platziert ist und nichts ruckelt. Spätestens nach dem dritten Mal setze ich alles im Schlaf zusammen und weiß, welche Markierung wo sein muss. Das war schon mal easy.
Langsames & effizientes Entsaften dank GentleSqueezing
Jetzt geht’s ans Entsaften: Nachdem ich meine Wunschzutaten in Form gebracht und in Stückchen geschnitten habe, schalte ich den VitaExtract an. Mit einem schnurrenden Motorgeräusch signalisiert dieser umgehend seine Bereitschaft.
Nach und nach gebe ich alles in den Einfüllschacht und beobachte den Entsaftungsprozess mit Argusaugen: Die Tritan-Schraube zerkleinert alle Zutaten sanft mit maximal 55 Umdrehungen pro Minute und presst sie dann gegen das Sieb. So wird auch wirklich der allerletzte Tropfen Saft aus den gewünschten Zutaten gepresst.
Die langsamen Drehungen wirken auf mich fast schon meditativ. Der Sinn dahinter ist jedoch nicht, gestressten Großstädtern zwischen Arbeitsplatte und Obstkorb den ultimativen Zen-Moment zu bescheren, sondern, eine besonders effiziente Entsaftung sicherzustellen. Denn anders als bei klassischen Zentrifugalentsaftern, die mit hoher Geschwindigkeit arbeiten, entsteht beim Slow-Juicern keine Hitze, die Vitamine, Enzyme und Nährstoffe des Safts zerstören kann.
GentleSqueezing-Technologie nennt Bosch dieses Prinzip. Ein weiterer Pluspunkt dieser "kalten" Saftgewinnung: Die gepressten Säfte sind länger haltbar, der Geschmack bleibt unverfälscht erhalten. Und tatsächlich, auch nach einer Nacht im Kühlschrank schmeckt mein abends zuvor zubereiteter Saft immer noch genauso frisch und lecker wie ein frisch gepresster. Daumen hoch für Effizienz und Geschmack!
Welche Zutaten kann der VitaExtract entsaften?
Der Vielfalt sind beim Kreieren der Säfte keine Grenzen gesetzt. Ich habe eine breite Palette an Zutaten getestet: Klassiker wie Äpfel und Orangen, aber auch Gräser und Kräuter waren darunter. Und aus allen und allem hat der VitaExtract den, dem trockenen Trester nach zu urteilen, letzten Tropfen ausgepresst.
Nur bei besonders saftigen Zutaten wie Erdbeeren und Wassermelone hatte ich den Eindruck, dass da noch mehr gehen könnte. Der Trester war zwar trocken, aber verglichen mit dem, der nach dem Entsaften von Äpfeln ausgegeben wurde, für meinen Begriff doch noch etwas zu saftig. Deshalb landet der noch etwas saftigere Trester bei mir nicht auf dem Komposthaufen, sondern wird anderweitig eingesetzt: als Garant für Saftigkeit im Kuchenteig.
Kreative Kreationen oder lieber Klassiker? Alles ist möglich!
Da ich gerne experimentiere und Zutaten kombiniere, die auf den ersten Blick vielleicht erstmal nicht matchen, sind die wildesten Kreationen entstanden. Mein Favorit: Eine Kombi aus Obst und Gemüse mit meinem All-time-Favoriten Koriander. Lecker! Und auch Nüsse und Kerne zerdrückt der VitaExtract mühelos. Nicht nur toll für vegan lebende Menschen, die auf cremige Milchalternativen wie beispielsweise Cashewmilch stehen.
Meine Kinder sind weniger experimentierfeudig: Sie lieben Klassiker wie Äpfel, Orangen, Karotten („Für die schöne Farbe“) in Saftform und geben, je nach Saison, Beeren dazu. Praktisch finde ich, dass Apfelspalten mitsamt Kerngehäuse in den VitaExtract wandern dürfen. Das spart Zeit. Und die trockenen Überreste werden einfach als Trester wieder ausgegeben.
Was kann der VitaExtract von Bosch zubereiten?
Während die meisten anderen Slow Juicer "nur" entsaften können, bereitet der VitaExtract auf Knopfdruck auch weitere gesunde Köstlichkeiten zu. Zum Leistungsspektrum des Multitalents von Bosch zählen:
feine Säfte mit oder ohne Fruchtfleisch
cremige Pflanzenmilch
sämige Smoothies
kühle Sorbets.
Zutaten richtig aufs Entsaften vorbereiten
Dass der Einfüllschacht des VitaExtract verhältnismäßig klein ist – die Öffnung ist etwa 4,5 cm lang und 3 cm breit –, hat auch einen Vorteil: Zutaten müssen im Vorfeld zwar klein geschnibbelt werden, dafür ist aber auch die Gefahr des Verstopfens gering. Sämtliche Früchte gleiten mühelos durch den Schacht ins Innere. Nur bei härteren Zutaten wie beispielsweise Ingwer, Kurkuma, Äpfeln und Karotten muss ich mit dem beiliegenden Stopfer nachhelfen.
Darauf erstmal einen Selleriesaft!
Die einen lieben ihn, anderen wiederum kommt er nicht in den Slow Juicer. Ich zähle zur erstgenannten Gruppe – und starte meinen Tag mit einem Selleriesaft. Wahnsinn, wie viel Saft der VitaExtract aus den langen Stängeln extrahiert! Die einzelnen Selleriestangen gebe ich mitsamt Blattgrün im Ganzen ohne vorheriges Kleinschneiden in den Einfüllschacht – klappt mühelos.
Ich muss ein wenig schmunzeln, während ich mir einbilde, dass Stangensellerie nur deshalb ihre längliche Form haben, damit sie perfekt in den VitaExtract passen. Bereits nach ein, zwei Minuten hat der VitaExtract aus etwa 500 Gramm Sellerie fast einen halben Liter Saft extrahiert. Auch wenn ich die einzige bin aus meiner Familie, die Selleriesaft trinkt: Die schöne Farbe – ein leuchtendes Granny-Smith-Apfelgrün – bestaunen auch meiner Kinder.
Viel, viel Ingwersaft auf Knopfdruck
Du gönnst dir, genau wie ich, in der Erkältungszeit gerne mal einen Ingwershot? Der Vitaextract schafft es, auch aus der härtesten Knolle alles zu holen, was geht. Doch Vorsicht: Gerade beim Ingwer habe ich den VitaExtract anfangs deutlich unterschätzt:
Dass er wirklich so viel Saft auspresst – ich habe beherzt zwei große Knollen in den Einfüllschacht geworfen und ein ganzes Schnapsglas voll reinen Ingwersaft extrahieren können –, hätte ich nicht gedacht. Mein erster Shot hat daher in erster Linie so intensiv nach Ingwer geschmeckt, dass die anderen Zutaten nahezu untergegangen sind. Dafür bin ich nun wach.
Fruchtfleisch: Dosierung ganz individuell
Du stehst auf Säfte mit besonders wenig oder viel Fruchtfleisch? Kein Problem, Bosch hat den VitaExtract mit MixControl ausgestattet – einem Einstellhebel für Fruchtfleisch, der eine ganz individuelle Dosierung ermöglicht: Ganz nach rechts geschoben, landet viel Fruchtfleisch im Saftbehälter, in der Mitte platziert wird nur wenig Fruchtfleisch ausgegeben.
Praktisch finde ich als Sauerkeitsfanatikerin übrigens auch den DripStop: So läuft nichts aus der Saftöffnung heraus. Der Putzlappen bleibt unangetastet.
Nicht nur im Sommer cool: Sorbet auf Knopfdruck
Eis geht immer. Zumindest bei meinen Kindern. Weil das, was in den Supermärkten angeboten wird, aber häufig zu viele Zusätze und zu viel Zucker enthält, leuchten nicht nur meine Augen, als ich von der Sorbetfunktion des VitaExtract lese. Damit soll Sorbet aus frischen Früchten einfach und schnell zubereitet werden können.
Das Prinzip ist einfach, anstelle des Siebeinsatzes muss lediglich der Sorbeteinsatz auf der Rotationsbürste platziert werden, alles andere verläuft identisch zum Entsaften: Die gewünschten Zutaten (mein Favorit: tiefgefrorene Erdbeeren und Himbeeren) werden direkt aus dem Eisfach in den Einfüllschacht gegeben – und heraus kommen tatsächlich eine feine Sorbetstreifen. Daumen hoch von mir UND meinen Kindern.
Wie laut ist der VitaExtract von Bosch?
Kurze Antwort: Leise. Als meine beiden Kinder abends im Bett sind und ich noch Lust habe auf einen Apfel-Karotte-Ingwer-Saft, überlege ich kurz, ob ich den VitaExtract wirklich noch einmal anmache. Aufwecken möchte ich niemanden. Meine Sorgen sind jedoch völlig unbegründet. Selbst bei nur angelehnter Tür ist einen Raum weiter so gut wie nichts mehr zu hören. Bosch stattet seinen Slow Juicer mit einem 150-Watt-starken Motor aus.
Einige andere vergleichbare Geräte liefern zwar mit 200 Watt, teilweise sogar 250 Watt, etwas mehr elektrische Leistung. Aber: Damit sind die i.d.R. auch deutlich lauter als der VitaExtract. Die Ergebnisse sind unterm Strich allerdings recht ähnlich. Meiner Meinung nach braucht es allein schon aus Ressourcensicht keine 200 oder gar 250 Watt, um Früchten Saft zu entlocken. Absoluter Pluspunkt für das Gerät von Bosch.
Wie wird der VitaExtract von Bosch gereinigt?
Praktischerweise, das verspricht Bosch zumindest, soll die Reinigung quasi auf Knopfdruck funktionieren: Sind die Zutaten ausgepresst, wird in den Füllschacht Leitungswasser gegeben – und alles bei laufendem Motor durchgespült. Der Gedanke, mich zurücklehnen zu können, während sich der VitaExtract selber reinigt, gefällt mir.
Allerdings entpuppt sich das leider nur als Wunschgedanke: Besagte Selbstreinigung spült zwar tatsächlich einen guten Anteil Fruchtfleisch aus dem Gerät, allerdings muss abschließend selber noch mal Hand angelegt und manuell nachgeputzt werden.
Insbesondere in den Siebeinsätzen bleibt unabhängig von den ausgepressten Zutaten immer noch etwas Fruchtfleisch hängen. Bosch hat für dieses Problem aber auch eine passende Antwort – und liefert eine kleine Bürste mit, mit der auch die hartnäckigsten Überreste einfach weggeschrubbt werden.
Diese Zutat sorgt für einen Punkt Abzug in Sachen Reinigung
Beim faserigen Sellerie kommt der Selbstreinigungsmodus allerdings an seine Grenzen. Die Überreste haben sich an der Antriebsachse und der Fruchtfleischöffnung festgesetzt. Vermutlich wäre das nicht passiert, hätte ich den Sellerie vorab klein geschnitten.
Mithilfe des langen Bürstenstiels gelingt es mir jedoch, auch die festsitzenden Fasern zu lösen. Dauert ein paar Minuten – und das Gerät ist wieder sauber. Dass fast alle Teile des VitaExtracts in die Spülmaschine dürfen, gibt jedoch einen Pluspunkt und lässt mich den leicht erhöhten Aufwand nach dem Entsaften (von Sellerie) fast wieder vergessen.
Kaufempfehlung: Ja oder nein?
Eindeutig: Ja. Es sprechen viele Gründe für einen Kauf. Mich persönlich hat nicht nur überzeugt, dass Früchte bestmöglich ausgepresst werden, sondern auch dass der VitaExtract schön schmal ist und sowohl optisch als auch vom Stauraum perfekt in meine kleine Küche passt. Außerdem ist er im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht zu bedienen und obendrein noch herrlich leise.
Und auch der Preis überzeugt: Mit rund 150 Euro muss nicht so tief ins Portemonnaie gegriffen werden wie bei anderen Geräten, die einen ähnlichen Leistungsumfang haben. Dass die Reinigung, insbesondere von faserigen Zutaten, mit minimal Mehraufwand verbunden ist, geht in der Reihe der Pluspunkte nahezu unter.