Weihnachtlicher Klassiker

Spekulatius – das Rezept wie vom Bäcker

Selbst gebackener Spekulatius auf einem Kuchengitter
Knusprig, würzig, weihnachtlich: Spekulatius kannst du einfach selber backen. Foto: istock/HandmadePictures
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Spekulatius ist dank seiner besonderen Gewürzmischung aus Zimt, Nelken und Kardamom aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Wir erklären, wie du das beliebte Weihnachtsgebäck selber backen kannst und verraten Tipps vom Profi, mit denen die Kekse garantiert gelingen.

  • Zubereitungszeit:
    40 Min.
  • Wartezeit:
    180 Min.
  • Niveau:
    ganz einfach

Zutaten

Stück

150 g Butter

125 g brauner Zucker

1 Ei (Gr. M)

1 TL Zimt

1 Prise gemahlene Gewürznelken

1 Prise gemahlener Kardamom

1 TL geriebene Zitronenschale

60 g gemahlene Mandeln

300 g Mehl

1 TL Backpulver

1 Prise Salz

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Zubereitung

1

Butter, Zucker und Ei mit den Schneebesen des Handmixers mindestens 10 Minuten schaumig schlagen. Gewürze, Zitronenschale und gemahlene Mandeln unterrühren. Mehl, Backpulver und Salz mischen und unterrühren. Teig mit den Händen zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und ca. 1 Stunde kalt stellen. 

2

Mit Plätzchen-Ausstechern: Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 4 mm dünn ausrollen. Unterschiedliche Motive ausstechen, Reste immer wieder verkneten und neu ausrollen, bis der Teig verbraucht ist.

Mit Spekulatiuswalze: Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 4 mm dünn ausrollen. Mit einer Spekulatiuswalze über den Teig fahren und die einzelnen Motive vorsichtig mit einem Messer abtrennen. Reste immer wieder verkneten und neu ausrollen, bis der Teig verbraucht ist.

Mit Spekulatiusform (Model): Teig zu kleinen Kugeln formen und diese in die bemehlten Förmchen drücken. Teigreste mit einem scharfen Messer oder dünnem Draht abschneiden. Spekulatius vorsichtig, aber kräftig aus dem Model schlagen.

3

Spekulatius auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche geben und ca. 2 Stunden kühl stellen.

4

Bleche nacheinander im vorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze: 200 °C/Umluft: 175 °C) 10-12 Minuten backen. Spekulatius herausnehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Nährwerte

Pro Stück

  • 78 kcal
  • 1 g Eiweiß
  • 4 g Fett
  • 9 g Kohlenhydrate
Jürgen Tandezki: Der Keksbäcker aus Hamburg - Foto: Der Keksbäcker
Profi-Tipps: So backst du die besten Spekulatius

Jürgen Tandetzki ist "der Keksbäcker “ aus Hamburg und einer von nur vier Konditoren in ganz Deutschland, die sich ausschließlich auf Kekse spezialisiert haben. In seiner Backstube herrscht zur Weihnachtszeit Hochbetrieb. Die Klassiker wie Spekulatius und Co. sind dann natürlich besonders gefragt.

Damit deine Spekulatius-Kekse perfekt gelingen, hat der Profi diese Tipps für dich:

  • Jeder Bäcker hat seine eigene Gewürzmischung für Spekulatius. Leider ist es oft schwierig, diese Gewürze einzeln zu kaufen. Neben den Fertigmischungen, die du im Supermarkt bekommst, lohnt es sich, bei kleinen Gewürzhändlern nach den typischen Gewürzen zu schauen.

  • Bereitest du den Spekulatiusteig bereits am Vortag zu, stelle ihn nicht in den Kühlschrank, sondern lasse ihn über Nacht bei Zimmertemperatur ruhen. Das gibt einen besonders harmonischen Teig, der sich leichter verarbeiten lässt.

  • Den Teig für die Spekulatius nicht zu lange kneten, denn dann verliert er seine Struktur und fällt beim Ausrollen leicht auseinander.

  • Behalte die Kekse zum Ende der Backzeit unbedingt im Auge. Spekulatius sind sehr dünne Kekse, die schnell zu dunkel werden oder verbrennen.

  • Spekulatius sollten nach dem Backen eine knackige Konsistenz haben. Rolle den Teig dafür wesentlich dünner aus, als für die klassischen Butterplätzchen. Wichtig ist außerdem, dass du die fertigen Spekulatius nicht mit "feuchten" Kekssorten, wie z. B. Makronen zusammen lagerst.

Die richtige Spekulatiusform

Traditionell erhalten die würzigen Plätzchen ihre typische Form durch spezielle Spekulatiusformen aus Holz oder Metall - sogenannte Model. Für diese Methode wird der Teig in die Mulden gedrückt, überschüssiger Teig abgeschnitten, die geformten Kekse anschließend aus der Form geklopft und gebacken. Das ist ziemlich aufwendig, belohnt wirst du dafür mit den hübschesten Spekulatius! Etwas leichter geht's mit einer Form aus Silikon, in der die Kekse gebacken werden. So lassen sich die Kekse nach dem Backen entspannt aus der Form lösen.

Eine praktische Alternative ist die Spekulatiuswalze, mit der die Motive in den ausgerollten Teig gedruckt werden. Die einzelnen Spekulatius werden anschließend mit einem kleinen Messer vorsichtig voneinander getrennt. Wenn du dir keine spezielle Form zulegen willst, kannst du das Gebäck auch mit herkömmlichen Keksförmchen ausstechen.

Häufige Fragen zu Spekulatius

Einige deutsche Regionen behaupten zwar, die Heimat des Spekulatius zu sein, jedoch wird die Herkunft der knusprigen Plätzchen in den Niederlanden und Belgien vermutet. Dort werden sie traditionell zu Nikolaus verzehrt. Spannend: Sogar in Indonesien ist der Keks bekannt – ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit. Früher war Spekulatius übrigens eine echte Luxus-Spezialität, da die verwendeten Gewürze ziemlich teuer waren und erst nach dem Zweiten Weltkrieg für alle erschwinglich wurden.

Die genaue Herkunft des Namens „Spekulatius“ ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch Vermutungen, dass der Name vom lateinischen Wort speculum für Spiegel oder Abbild abgeleitet ist. Dies könnte auf die geprägten Motive hinweisen, die ein „Abbild“ vom Nikolaus, Tieren, Engeln und Szenen aus dem Alltag darstellen.

Windmühle, Elefant oder Schwan: Einige Motive hast du sicherlich schon öfter auf Spekulatius-Keksen gesehen. Doch was sollen sie eigentlich bedeuten? Ursprünglich erzählten die Spekulatius-Motive die Geschichte des Heiligen Nikolaus nach, der in den Niederlanden die Weihnachtsgeschenke bringt. Er galt als Schutzpatron der Seefahrer, weshalb Schiffs-Motive auch heute noch üblich sind. Da er von Haus zu Haus ritt, ist auch das Pferd ein beliebtes Motiv.

Mit der Zeit gesellten sich immer mehr zeitgenössische Motive dazu. Besonders die Windmühle ist mittlerweile ein Klassiker - sie soll die Niederlande als Heimat des Kekses symbolisieren. Weitere Motive wie der Schwan oder der Elefant haben wohl keine größere Bedeutung.

  • Gewürzspekulatius ist die bekannteste Variante und zeichnet sich durch eine kräftige Würzung mit Zimt, Kardamom und Nelken aus.

  • Mandelspekulatius ist dezenter gewürzt und wird mit Mandelmehl zubereitet. Die Unterseite des Kekses ist oft mit gehobelten Mandeln bestückt.

  • Butterspekulatius enthält besonders viel Butter und ist dadurch milder im Geschmack und zart im Biss.

Es sind die besonderen Aromen, die den beliebten Weihnachtskeksen ihren typischen Geschmack verleihen. Die Zusammensetzung von Spekulatiusgewürz ist nicht eindeutig festgelegt. Charakteristische Zutaten für die Gewürzmischung sind Zimt, Nelken, Kardamom, Muskat, Anis und Zitronenschale.

Am besten bewahrst du selbst gebackene Kekse wie Spekulatius luftdicht verschlossen in einer Keksdose auf. So halten sich die Kekse bis zu zehn Wochen.