Druckgaren – Kochen unter Dampf

Wasser wird nicht heißer als 100 Grad Celsius? Nicht so beim Druckgaren im Schnellkochtopf! Durch den hohen Druck in diesen speziellen Kochgeräten lassen sich Flüssigkeiten auf bis zu 120 Grad Celsius erhitzen. Die Kochzeit wird auf diese Weise erheblich reduziert.

Druckgaren – Kochen unter Dampf
Zum Druckgaren brauchen Sie einen Schnellkochtopf. Foto: baloon111 / fotolia
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Schnellkochtöpfe jagen so manchem Koch gehörigen Respekt ein. Nicht ganz ohne Grund: In den hermetisch abgeschlossenen Stahlgehäusen entsteht auf dem Herd ein hoher Druck, der beim Ablassen unter lautem Zischen entweicht. Dieser Druck wirkt beim Kochen wahre Wunder. Er lässt Wasser bis zu 120 Grad Celsius heiß werden und beschleunigt die Garzeit ganz erheblich. Vor allem bei Schmorgerichten lässt sich so sehr viel Zeit einsparen. Ökologischer Nebeneffekt: Auch der Strom- beziehungsweise Gasverbrauch werden durch das Druckgaren reduziert.

Vitaminschonend druckgaren

Das Druckgaren hat aber noch viele weitere Vorzüge. Die Methode erfordert weniger Flüssigkeit, da der Dampf nicht entweichen kann. Vitamine und Mineralstoffe werden deshalb nicht so stark aus den Lebensmitteln gewaschen und bleiben dank der kürzeren Garzeiten auch besser erhalten. Durch die besonders hohe Temperatur werden die meisten Mikroorganismen abgetötet. Der Schnellkochtopf eignet sich daher auch hervorragend zum Sterilisieren von Baby-Flaschen oder Einmachgläsern. Zudem gleicht das Utensil in Berglagen den geringen atmosphärischen Druck aus und beschleunigt die dort verlangsamte Garzeit auf Normalniveau.

Der Geschmack von Fleisch und Soßen kann intensiviert werden, indem die Lebensmittel vor dem Druckgaren scharf in Fett oder Öl angebraten werden. Das kann im Schnellkochtopf selbst oder in einer separaten Pfanne geschehen. Allerdings sollte der Schnellkochtopf vor dem Hinzufügen von Brühe oder Wasser etwas Zeit zum Abkühlen haben. Ansonsten verdampft ein Großteil der Flüssigkeit beim Eingießen sofort.

Vorsicht, Anbrenngefahr!

Zum Druckgaren wird immer Flüssigkeit benötigt, um den nötigen Dampf zu entwickeln. Achten Sie darauf, dass am Anfang genug Flüssigkeit im Topf ist. Da der Topf während des Kochens geschlossen bleibt und Sie den Kochprozess schlecht überwachen können, kann der Inhalt sehr schnell ansetzen und schließlich anbrennen.

Vor dem Öffnen muss erst einmal der Druck sinken. Das geschieht entweder über ein dafür vorgesehenes Ventil oder Sie stellen den Topf in die Spüle und lassen kaltes Wasser darüber laufen. Bitte halten Sie sich stets an die Angaben des Herstellers. Bei manchen Gerichten kann es hilfreich sein, den Druck durch natürliches Abkühlen sinken zu lassen. Das betrifft vor allem schäumende Zutaten wie Reis. Haferbrei sollte man übrigens lieber nicht im Schnellkochtopf zubereiten. Durch das starke Blubbern können Teile der zähen Masse das Druckventil verstopfen.