Kardamom - eines der kostbarsten Gewürze weltweit
Kardamom bringt exotisches Aroma in die Küche. Inder würzen mit dem Ingwergewächs ihre Currys und Tees, die Araber ihren Kaffee. In Deutschland ist das süßlich-scharfe Gewürz vor allem in der Weihnachtszeit beliebt.
Kardamom – Herkunft:
Ursprünglich stammt Kardamom aus Indien und Sri Lanka, wo er auch heute noch großflächig angebaut wird. Die Inder bezeichnen die zur Familie der Ingwergewächse gehörende Staudenpflanze als "Königin der Gewürze". Dieser Beiname ist nicht nur der Bedeutsamkeit des Kardamoms in der einheimischen Küche geschuldet, sondern auch der mühsamen Ernte und Weiterverarbeitung. Die grünen Fruchtkapseln der Pflanze, in denen die wertvollen Samen stecken, werden kurz vor der Reife per Hand geerntet und anschließend getrocknet. Dieser aufwändige Prozess macht Kardamom nach Safran und Vanille zu einem der teuersten Gewürze weltweit. Neben Indien und Sri Lanka gehören Tansania, Madagaskar, Guatemala und viele Länder in Südostasien zu den größten Kardamom-Produzenten.
Kardamom – Einkauf/Saison:
Kardamom ist als Kapsel, als Samen oder in gemahlener Form ganzjährig im Handel erhältlich. Besonders empfehlenswert ist der Kauf von noch unversehrten Kapseln. Darin befinden sich die wertvollen Samen, die nach der Öffnung schnell ihr Aroma verlieren können.
Kardamom – Verwendung:
Es gibt grünen und schwarzen Kardamom – die beiden Sorten unterscheiden sich im Aroma und in der Würze. Grüner Kardamom eignet sich vor allem für die süße Küche, harmoniert mit Schokolade im Dessert, und verfeinert Kuchen wie diesen Apfel-Kardamom-Kuchen. Die Schweden sind ganz verrückt nach Kardamom und würzen damit allerlei Backwerk, wie zum Beispiel ihr Hefebrot oder Zimtschnecken. Der herber schmeckende, schwarze Kardamom gibt herzhaften Gerichte, wie einem Lamm-Gulasch, einen süßlich-scharfen Beigeschmack. Besonders bei der indischen Küche darf die markante, süßlich-scharfe Kardamom-Note in keiner Gewürzmischung fehlen. Bei uns ist Kardamom vor allem in der Weihnachtszeit beliebt: für Kardamom-Brezeln, Kardamomplätzchen oder orientalischen Quarkstollen.
Kardamom – Aufbewahrung:
Die getrockneten Kapseln und Samen des Kardamom können trocken, kühl, luftdicht und lichtgeschützt bis zu einem Jahr gelagert werden. Wer auf ein intensives Aroma Wert legt, sollte das kostbare Gewürz allerdings auf keinen Fall länger als sechs Monate aufbewahren. Die Samen verlieren schnell ihren Geschmack.
Kardamom – Ernährung:
Das exotische Gewürz ist reich an ätherischen Ölen, denen eine positive Wirkung auf die Verdauung und die Atemwege nachgesagt wird. Borneol und Cineol lösen Schleim und wirken antibakteriell. Kampfer regt die Durchblutung an und wirkt durch die Stimulierung der Atmung lindernd in Erkältungszeiten. Schon im alten Rom wurden Kardamomsamen nach üppigen Essgelagen verabreicht, um Magen-Darm-Beschwerden zu lindern oder vorzubeugen. Schwangere sollten keine größeren Mengen an Kardamom zu sich nehmen – das enthaltene Kampfer kann das Entstehen von Wehen begünstigen. Auch Menschen, die zu Bluthochdruck neigen müssen Vorsicht walten lassen: Das Gewürz regt das Herz-Kreislauf-System an.