Kochboxen im Vergleich - der Redaktionstest
Kochboxen - noch nie von gehört? Dann wird es höchste Zeit, denn diese Boxen voll Lebensmitteln können dir das Leben erleichtern. LECKER.de hat für euch HelloFresh, Marley Spoon und das Kochhaus getestet - welche Kochbox schneidet am besten ab? Und viel wichtiger: Welche Kochbox passt zu dir?
Leckeres Essen aus frischen Zutaten, dazu Spaß am Kochen ohne Anstehen im Supermarkt? Das alles versprechen die sogenannten Kochboxen, die seit einigen Jahren von verschiedenen Anbietern vertrieben werden. Dabei werden den Kunden Mahlzeiten für bis zu fünf Tage pro Woche geliefert. Alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Boxen bieten auch eine vegetarische Variante an. Zudem kann man je nach Anbieter zusätzliche Varianten (z.B. Thermomix-Gerichte, Kindergerichte, Diät-Gerichte) auswählen.
Aber halten die Kochboxen ihr Versprechen und lohnt sich der Preis? Die Online-Redaktion hat drei verschiedene Kochboxen für dich getestet.
1. HelloFresh
Das seit 2017 börsennotierte Unternehmen gehört zu den größten Playern im Kochboxen-Business. Mit ca. 1,3 Millionen Nutzern (Stand 2017) hat sich HelloFresh seit seiner Gründung im Jahr 2011zum größten Lieferdienst für Kochtüten entwickelt.
Der Nutzer hat die Wahl zwischen Portionen für zwei, drei oder vier Personen und kann außerdem entscheiden, ob er drei, vier oder fünf Gerichte pro Woche kochen möchte. Wir haben die Veggie-Box mit 5 Gerichten pro Woche getestet.
Mexikanisch, israelisch oder doch lieber asiatisch?
Die Gerichte sind praktisch in verschiedenen Papiertüten verpackt, jede Tüte hat eine farbliche Kennzeichnung, die sie mit der zugehörigen Rezeptkarte matcht. Mit der Auswahl aus italienischen, mexikanischen, israelischen und asiatischen Gerichten können wir uns kaum entscheiden, womit wir anfangen. Hamburger, Suppe oder Pasta – kein Gericht braucht länger als 35 Minuten.
Nach dem Kochen sehen die Gerichte auch tatsächlich aus wie die fotografierten Vorlagen auf den Rezeptkarten. Auch geschmacklich überzeugen die Kreationen aus der HelloFresh-Kiste. Besonders die Gewürze sorgen für angenehme Geschmacksüberraschungen.
Qualität: Fast alle Gerichte waren superlecker und größtenteils gesund. Die Zutaten waren frisch und hochwertig, bei keinem Gericht bleiben Zutatenreste übrig. Wer keinen Knoblauch mag und laktoseintolerant ist, dürfte bei HelloFresh aber Probleme bekommen.
Machbarkeit: Die Erklärungen auf den Rezeptkarten sind leicht verständlich, viele Schrittbilder machen das Kochen zum Kinderspiel. Da man jedoch einige Utensilien (Pürierstab, Gemüsereibe, Knoblauchpresse, Backofen) benötigt, ist HelloFresh für Kochanfänger nur eingeschränkt geeignet.
Preis-Leistungsverhältnis: HelloFresh ist nicht ganz preiswert (s. Übersicht unten). Selber nach Rezept einkaufen und kochen ist definitiv preiswerter, aber auch aufwändiger. Die Portionen bei HelloFresh sind mittelgroß bis eher klein, einen Nachschlag haben die Portionsgrößen nicht immer zugelassen.
Service & Umwelt: Die Lieferung hat immer problemlos geklappt, wer eine Bestellung aussetzen oder die Gerichte-Auswahl verändern will, muss allerdings einige Tage im Voraus Bescheid geben. Durch die vielen Einzelzutaten fällt viel Verpackungsmüll an. Beispiel: Sind in einem Gericht 50 ml Senf nötig, kommt dieser in 5x10ml-Tütchen. Dabei muss man HelloFresh allerdings zugute halten, dass der Großteil recyclebar oder sogar kompostierbar ist.
Persönliches Fazit:
Selten so lecker gegessen! HelloFresh bringt Spaß am Kochen und ich hab auch Lebensmittel probiert, die ich sonst im Supermarkt nie angerührt hätte. Jetzt weiß ich: Kohlrabi schmeckt mir doch! Was bei mir gegen eine Langzeitnutzung spricht, ist der Preis. Die vegetarische Box kostet leider genauso viel wie die Box mit Fleisch und bei rund 7,20 EUR pro Gericht, lohnt sich der Gang zum Supermarkt um die Ecke dann doch schon wieder.
2. Marley Spoon
Das 2014 gegründete Startup Marley Spoon ist nicht nur in Deutschland vertreten. Auch in Österreich, den Niederlanden, Belgien, Australien und den USA können Foodies Gerichte aus genau vorportionierten Zutaten genießen. Das Credo des internationalen Unternehmens: Koche besser. Lebe Smarter – Kochen mit Marley Spoon ist günstiger als mit dem Supermarkt. Mit dem Bezug auserwählter Erzeugnisse aus artgerechter Haltung und ökoligischem Anbau, möchte Marley Spoon so nachhaltig wie möglich agieren – auch in Sachen Reduktion von Lebensmittelabfällen.
Lecker essen – ohne viel Aufwand
Bei Marley Spoon kannst du entscheiden, wie oft und in welcher Portionsgröße dir die in den Tagen zuvor ausgewählten Gerichte zugeschickt werden sollen. Ob 2, 3 oder 4 Mahlzeiten pro Woche – für das genaue Maß an Portionierung kannst du für 2 Personen oder 3-4 Personen bestellen. Zur Auswahl stehen Gerichte aus unterschiedlichen Länderküchen, mit und ohne Fleisch. Für den Test habe ich mir 2 Gerichte für jeweils 2 Personen zuschicken lassen: Caesar Salad und Hackbraten.
Qualität: Alle frischen Zutaten sind dank der kühlenden Verpackung frisch angekommen. Auch das Brot für den Salat war fluffig. Wer nicht sofort loskochen möchte, kann die Zutaten unbedenklich 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren – selbst dann sind sie noch frisch.
Machbarkeit: Auf den mitgeschickten Rezeptkarten wird genau beschrieben, welche Küchenutensilien du brauchst und wie lang die gesamte Zubereitungszeit ist. Anhand Step-by-Step-Bildern und kleiner Texte, wird dir genau beschrieben, wann und wie du welchen Schritt ausführen solltest. Besser geht’s nicht.
Preis-Leistungsverhältnis: Das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar! Für 2 Mahlzeiten pro Woche, die für genau 2 Personen reichen, beträgt der Kostenpunkt regulär 35 Euro. Wer sich jetzt anmeldet, der zahlt allerdings nur 15 Euro – gegen diesen Preis kann man nichts sagen, selbst der Supermarkt dürfte da nicht mithalten können.
Service & Umwelt: Der Internetauftitt von Marley Spoon ist sehr ordentlich. Ganz intuitiv kann man sich durch den Bestellvorgang klicken. Falls doch einmal Fragen aufkommen, einfach zum Hörer greifen oder mit einem Mitarbeiter chatten. In puncto Umwelt achtet Marley Spoon auf recyclebare Verpackungen. Das Plastik besteht zu 85 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch die Gefrierpacks können einfach weiterverwendet, recycled oder zurückgesendet werden. Besonders praktisch: Das Kühlgel kann ohne schlechtes Gewissen im Abfluss entsorgt werden.
Persönliches Fazit:
Marley Spoon kann ich nur weiterempfehlen. Vor allem für Menschen, die es beruflich nicht schaffen, regelmäßig einkaufen zu gehen, ist diese Kochbox ein Segen. Allerdings reichen mir 2 Gerichte pro Woche aus – sonst nimmt auch einfach der Müll (der ja nun doch entsorgt werden möchte, oder zumindest störend in der Wohnung rumsteht) überhand. Besonders praktisch fand ich auch, dass du genau angeben kannst, wo und wann die Box geliefert werden soll. Und bei der tollen Rezeptauswahl wird’s nie langweilig.
3. Kochhaus
Die Firmenphilosphie des Kochhauses lautet „Einfach selber kochen“. Hierfür gibt es deutschlandweit 11 Filialen, in denen man nach den Rezepten von Kochhaus einkauft. Auf einem Tisch findet man hier alle Zutaten in den passenden Mengen, die man zum Kochen des bestimmten Gerichtes benötigt. Kein Kochhaus in der Nähe? Hier kommen die Kochboxen ins Spiel, die man sich einfach nach Hause bestellen kann.
Jederzeit 18 Gerichte zur Auswahl
Das Kochhaus bietet ständig eine Auswahl von 18 Gerichten, die in 15 bis 45 Minuten zubereitet sind. Unter diese fallen jedoch auch Vorspeisen, Suppen und Nachspeisen. Der unten angegebene Preis bezieht sich übrigens auf den deutschlandweiten Versand. In den Städten mit Kochhaus-Filialen ist der Preis zum Teil günstiger. Das kannst du einfach online checken.
Qualität: Bei der Qualität der Zutaten und besonders der Frische macht das Kochhaus keine Kompromisse. Sogar die mitgelieferten Kräuter waren, als sie ankamen grün und aromatisch. Das Fleisch war besonders gut gekühlt und die fertigen Gerichte sehr lecker.
Machbarkeit: Die Rezeptkarten sind, wie auch in den Kochhaus-Filialen, sehr schön und modern gestaltet und zeigen einem Schritt für Schritt, was zu tun ist. So ist die Zubereitung der Gerichte auch für Koch-Anfänger mit vorhandenem Equipment gut umsetzbar und das Ergebnis überzeugt. Die Zutaten kamen allerdings nicht pro Rezept verpackt an, wodurch man erst einmal durchsteigen muss, für welches Gericht man welche Lebensmittel benötigt.
Preis-Leistungsverhältnis: Beim Kochhaus bekommt man von den Portionsgrößen her was für's Geld. Zwei Männer werden von einem Hauptgericht ohne Probleme satt. Reste blieben keine, aber so schmeißt man schließlich auch weniger weg. Klar, selber einkaufen und Rezepte raussuchen ist günstiger, frisst allerdings auch Zeit und Nerven, falls das Ergebnis zu wünschen übriglässt. Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Preis durchschnittlich.
Service & Umwelt: Ein toller Service beim Kochhaus ist es, dass sich Bestellungen noch am Versandtag ändern lassen. Die Bestellung auf der Website geht einfach von der Hand. Die vielen Zutaten sind einzeln verpackt und dementsprechend fällt viel Müll an. Dadurch, dass die Lebensmittel jedoch nicht nach Rezept sondern nach Lagerungseigenschaften verpackt sind, hält sich der Verpackungsberg noch in Grenzen und die Zutaten lassen sich schnell verräumen.
Persönliches Fazit:
Toll bei der Kochbox von Kochhaus ist die Flexbilität der Bestellung! Diese lässt sich noch bis zum Versandtag ändern oder sogar bis zu Wochen im Voraus planen. Außerdem hat uns die Frische begeistert. Auch wenn er nicht vermeidbar ist, gibt’s Punkte Abzug für den Müll sowie für die nicht wöchentlich wechselnden Gerichte.
Preis/Box klassisch | Preis/Gericht | Preis/Box vegetarisch | Preis/Gericht | |
---|---|---|---|---|
HelloFresh | 42,99 | 7,17 € | 42,99 € | 7,17 € |
Marley Spoon | 42,90 € | 7,15 € | 42,90 € | 7,15 € |
Kochhaus | 49,90 € | 8,31 € | 41,90 € | 6,98 € |
Die drei Boxen wurden der Redaktion von den Anbietern zur Verfügung gestellt.