Bärlauch erkennen und nie mehr verwechseln!
Wer sich im März und April selber auf die Suche nach dem würzigen Wildkraut machen möchte, sollte beim Sammeln genau hinsehen, denn es besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern. So kannst du Bärlauch erkennen!
Wo und wann kann man Bärlauch sammeln?
Wilder Bärlauch hat im April Hochsaison. Schon ab Mitte März sprießen die ersten 20-30 cm langen Blätter aus dem Boden. Bis in den Mai hinein kannst du Bärlauch sammeln, dann beginnt er zu blühen und die Erntezeit ist vorbei.
Das Kraut gehört zur Gattung "Allium" und ist mit Gewächsen wie Schnittlauch und Knoblauch verwandt. Wilder Bärlauch wächst vorzugsweise an schattigen Plätzen in Laubwäldern. Dort ist es erlaubt, Bärlauch für den Eigenbedarf zu sammeln. Um die Bestände zu schonen, solltest du darauf achten, pro Bärlauch-Pflanze jeweils nur 1-2 Blätter zu ernten. So kann sich die Pflanze erholen und neu austreiben. In Naturschutzgebieten ist das Pflücken von Bärlauch generell untersagt.
Extra-Tipp: Statt die Blätter abzupflücken, solltest du sie mit einem scharfen Messer abschneiden. Das verhindert, dass die Pflanze mit Wurzeln aus dem Boden gezogen wird.
Bärlauch richtig erkennen
Beim Sammeln von Bärlauch ist Vorsicht geboten. Denn die giftigen Doppelgänger Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehen dem würzigen Knoblauchgewächs zum Verwechseln ähnlich. Deshalb ist es besonders wichtig, die Unterschiede zu kennen und vor dem Pflücken besser einmal mehr hinzuschauen.

Wie unterscheidet man Bärlauch von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen?
Giftige Maiglöckchen und Herbstzeitlose wachsen oft in unmittelbarer Nähe zu Bärlauch. Um den wilden Knoblauch sicher zu erkennen, helfen dir charakteristische Merkmale und Unterschiede, die Doppelgänger auseinanderzuhalten:
Beim Zerreiben von Bärlauch-Blättern wird der typische Knoblauchgeruch freigesetzt. Maiglöckchen und Herbstzeitlose sind geruchslos.
Bärlauch hat eine mattgrüne Blattunterseite, die der Maiglöckchen glänzt. Bei Herbstzeitlosen glänzen sowohl die Unter- als auch die Oberseite.
Bärlauch hat je einen dünnen Stiel der einzeln aus dem Boden sprießt. Maiglöckchen-Blätter wachsen immer paarweise am Stängel. Bei Herbstzeitlosen wachsen mehrere Blätter aus einer Rosette ohne Stiel direkt aus dem Boden.
Weitere hilfreiche Unterscheidungsmale:
Maiglöckchen sprießen meist erst ab Mitte April aus dem Boden, während der Bärlauch schon ab Mitte März wächst.
Bärlauch mag es zudem feucht und wächst vor allem in Laub-, Misch- und Auenwäldern. Maiglöckchen wachsen ebenfalls in Wäldern aber auch in heimischen Gärten. Herbstzeitlose findet man hingegen kaum im Wald, stattdessen wachsen sie vor allem auf Wiesen.
Extra-Tipp: Wer beim Bärlauch erkennen und sammeln unsicher ist, kann den wilden Knoblauch während der Saison auf dem Wochenmarkt oder in gut sortieren Supermärkten kaufen.
LECKER-Tipp: Bärlauch finden leicht gemacht
Wer Bärlauch in der Natur sammeln möchte, weiß: Das würzige Wildkraut wächst oft in Hülle und Fülle, aber nicht immer dort, wo man es erwartet. Hier kann die Website Mundraub eine tolle Hilfe sein. Auf der interaktiven Plattform können Nutzer Standorte von Obstbäumen, Beerensträuchern, Nussbäumen und Wildkräutern eintragen, teilen und entdecken - während der Saison kannst du so also über die Karte gezielt nach Bärlauch-Beständen in deiner Nähe suchen.
Kann man blühenden Bärlauch noch essen?
Ja, blühenden Bärlauch kann man noch essen, allerdings werden die Blätter des Bärlauchs mit Beginn der Blütezeit fester und verlieren etwas von ihrem milden, knoblauchartigen Aroma. Sie können dann leicht bitter oder faserig schmecken.
Übrigens: Nicht nur die Blätter, sondern auch die Blüten und Knospen vom Bärlauch sind essbar. Die weißen Blüten haben ein leicht scharfes, knoblauchartiges Aroma und eignen sich gut als essbare Deko in Salaten, Kräuterbutter oder als Topping für Suppen. Die noch geschlossenen Blütenknospen des Bärlauchs kannst du in einem Sud aus Essig und Zucker einlegen und als Würzmittel verwenden. Auch sie schmecken auch als Suppen-Topping, auf der Abendbrot-Stulleoder auf Pizza.
Bärlauch richtig aufbewahren
Da Bärlauch schnell welkt und deshalb zügig verarbeitet werden muss, ernte nur so viel Bärlauch, wie du wirklich benötigst und verarbeiten kannst. Im Kühlschrank gelagert hält sich das Wildkraut nur maximal 2 Tage. Dafür solltest du die würzigen Blätter in feuchtes Küchenpapier einschlagen und im Gemüsefach aufbewahren. Um das Wildkraut auch noch nach der Saison genießen zu können, kannst du Bärlauch einfrieren.
