KitchenAid-Nudelaufsatz im Test: Pasta aus der Küchenmaschine
Mit dem KitchenAid-Nudelaufsatz wird die Küchenmaschine zum Pasta-Maker. Lasagneblätter und Fettuccine gelingen – doch statt Spaghetti macht die Nudelmaschine Spätzle.
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Selbstgemachte Pasta schmeckt nicht nur besser – du kannst beim Nudeln selbst machen auch kreativ werden: von grünen Spinat-Spaghetti über Ravioli mit herzhafter Füllung hin zu klassischen Bandnudeln.
Im Vergleich mit einer manuellen Nudelmaschine nimmt dir der Nudelaufsatz 5KSMPRA für alle KitchenAid-Küchenmaschinen viel Arbeit ab. Denn statt per Handkurbel wird die Nudelmaschine vom Motor der Küchenmaschine betrieben. Das spart nicht nur Kraft, sondern du hast auch beide Hände frei.
Nach dem Ausrollen schneiden die verschiedenen Aufsätze den Nudelteig in schmale oder breite Streifen. Du musst nicht mehr selbst zum Messer greifen und versuchen, den Teig in gleichmäßige Stücke zu schneiden.
Im Test zeigt sich: je breiter die Nudeln, desto besser das Ergebnis. Warum mich der KitchenAid-Nudelvorsatz nicht komplett überzeugt hat, liest du hier.
Übrigens: Nach welchen Kriterien wir testen, erfährst du in unseren Testrichtlinien.
KitchenAid-Nudelmaschine: das Set im Detail
Der KitchenAid-Nudelaufsatz besteht aus drei Teilen:
verstellbare Walze zum Ausrollen des Teiges
Aufsatz zum Schneiden in breite Nudeln wie Fettuccine
Aufsatz zum Schneiden in schmale Nudeln wie Spaghetti
Alle Zubehörteile bestehen aus Edelstahl und liegen schwer in der Hand. Dadurch wirkt die Konstruktion hochwertig und robust. Einzig die glatte Oberfläche könnte mit der Zeit Kratzer abbekommen.
Alle Teile werden über die Zubehörnabe an der Front der Küchenmaschine befestigt. Dafür musst du die Feststellschraube lösen, die Abdeckung entfernen und den gewünschten Aufsatz mit der Antriebswelle in die Zubehörnabe einsetzen. Achte darauf, dass der Nudelvorsatz direkt an die Küchenmaschine anschließt und fixiere ihn mit der Feststellschraube.
Übrigens: Für diesen Test nutze ich die von mir getestete KitchenAid Artisan mit Schüsselheber. Du kannst den Pasta-Maker aber auch an jede andere KitchenAid Küchenmaschine anbringen, zum Beispiel an die KitchenAid Artisan 4,8 l.
Im Inneren des Aufsatzes befinden sich zwei Walzen, die durch den Motor der Küchenmaschine zueinander bewegt werden. Der Teig wird in die Öffnung eingeführt und dann von den Walzen bearbeitet. Die Walzen schieben den Nudelteig als Lasagneplatte oder geschnittene Pasta aus der unteren Öffnung wieder heraus.
Je nach Aufsatz solltest du die Geschwindigkeit der Küchenmaschine variieren. Der Hersteller empfiehlt folgende Stufen:
Pasta-Roller: 2
Fettuccine-Schneider: 5
Spaghetti-Schneider: 7
Teig mühelos ausrollen mit der Walze
Egal, ob du Lasagneplatten herstellen oder lange Nudeln zubereiten möchtest: Zuerst benötigst du die Teigwalze zum gleichmäßigen Ausrollen.
Sie verfügt über einen Drehknopf, mit dem du die gewünschte Dicke der Teigplatten von 1 bis 8 einstellen kannst. Je höher die Zahl, desto dünner wird der Teig. Beginnen solltest du immer auf Stufe 1.
Um die Dicke zu verändern, ziehst du den Knopf vom Gerät weg und drehst ihn, bis der Zeiger auf die gewünschte Zahl gerichtet ist, und lässt den Drehknopf dann wieder los. Der Stift am Gehäuse des Pasta-Rollers muss in die Öffnung an der Rückseite des Drehknopfs einrasten und der Drehknopf bündig am Gehäuse des Rollers anliegen.
Ich schalte die Küchenmaschine auf Stufe 2 und die Walzen beginnen, sich zu drehen. Dann gebe ich ein flaches Stück Teig in die Nudelwalze. Schon nach wenigen Sekunden kommt der Teig unterhalb des Pasta-Rollers glatt und flach gepresst heraus. Dabei wird die Küchenmaschine etwas lauter.
Da ich nicht selbst kurbeln muss, habe ich beide Hände frei, um die Teigplatte aufzufangen und gleich danach wieder durch die Nudelmaschine laufen zu lassen. Das beschleunigt die Zubereitung enorm. Außerdem kann ich Längenunterschiede direkt ausgleichen und den Teig falls nötig entsprechend ziehen.
Insgesamt dreimal lasse ich den Teig durch die Walzen gleiten und bemehle ihn zwischendurch immer wieder, damit er trockener wird und nicht klebt.
Nun falte ich den Teig einmal und stelle die Nudelteigwalze auf Stufe 2. Das Teigstück wird nun etwas länger und flacher als auf Stufe 1. Ich wiederhole den Vorgang auf Stufe 3 und 4 des Pasta-Rollers. Die Teigstücke sind jetzt flach genug, um sie als Lasagneplatten zu verwenden.
Ich schneide die Stücke zurecht und gebe sie nacheinander für 30 Sekunden in siedendes Salzwasser. Dann schichte ich sie mit Linsenbolognese und Béchamelsauce zu einer Lasagne.
Nach 45 Minuten bei 180 Grad im Ofen sind die Lasagneplatten schön weich gegart, aber haben dennoch Biss. Zwar schmecken sie sehr viel besser als industriell gefertigte Lasagneplatten – für meinen Geschmack hätten sie aber noch etwas dünner sein können.
So wird der Nudelteig perfekt
Für einen klassischen Nudelteig mische ich 200 Gramm Weizenmehl Type 00 und einen halben Teelöffel Salz mit dem Flachrührer der KitchenAid-Küchenmaschine. Dann gebe ich nacheinander zwei Eier hinzu und erhöhe die Küchenmaschine auf Stufe 2.
Sobald der Teig zu einer Kugel geworden ist, tausche ich den Flachrührer gegen den Knethaken aus. Nun wird der Teig vier Minuten lang auf Stufe 2 geknetet. Anschließend bestreue ich ihn mit Mehl und lege ihn für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Danach knete ich den Teig noch einmal kurz von Hand durch, teile ihn in sechs Portionen, die ich mit Mehl bestreue, und drücke sie jeweils mit der Hand flach. Jetzt kann ich den Pasta-Teig mit der Nudelmaschine weiterverarbeiten.
Mein Tipp:
Eingefärbter Nudelteig sieht nicht nur großartig aus, sondern bringt noch mehr Geschmack ins Essen. Für grüne Nudeln püriere ich 50 Gramm gegarten Spinat mit den Eiern und gebe alles zum Mehl hinzu. Für pinkfarbenen Nudelteig mixe ich 50 Gramm gekochte Rote Bete mit den Eiern und vermische sie mit dem Mehl. Da der Teig durch das Gemüse etwas feuchter ist, musst du jeweils etwas mehr Mehl hinzugeben.
Breite Nudeln dank Fettuccine-Schneider
Um breite Nudeln herzustellen, rolle ich den Teig zunächst mit der Walze entsprechend dünn aus. Dafür eignet sich Stufe 4 bis 5. Damit die Nudeln gleichmäßig geschnitten werden, sollte der Teig die gesamte Länge der Walze einnehmen.
Um Fettuccine zu machen, muss der Teig erst durch die Walze, dann durch den Fettuccine-Schneider. Zuerst rolle ich den Pasta-Teig auf Stufe 4 aus. Dann schalte ich die Küchenmaschine auf Stufe 5 und lasse die Teigplatte durch den Nudelschneider laufen. Die Walzen verarbeiten den Teig in Windeseile zu 6,5 mm breiten Nudeln.
Spätestens jetzt wird deutlich: Das Arbeiten mit der elektrischen Nudelmaschine ist nicht ungefährlich. Wenn Haare, Kleidungsstücke oder Schmuck zwischen die Walzen geraten, kann das gefährlich werden – vor allem, wenn die Küchenmaschine auf höherer Stufe läuft. Kleine Kinder sollten besser nicht in der Küche sein, wenn du mit dem Nudelvorsatz arbeitest.
Lange Nudeln solltest du zum Trocknen auf ein Trockengestell oder auf ein Küchentuch legen, bis der gesamte Teig verarbeitet ist. Danach kannst du die Nudeln kochen.
Klassischen Nudelteig mit Ei verarbeitet der Fettuccine-Schneider also mühelos. Wie sieht es mit feuchterem Teig aus? Dafür bereite ich einen Nudelteig zu, den ich mit Rote Bete einfärbe. Er ist deutlich weicher und klebriger als klassischer Nudelteig. Umso gründlicher bemehle ich ihn zwischen den einzelnen Durchgängen mit der Walze und rolle ihn bis auf Stufe 4 aus.
Danach lasse ich den Teig durch den Bandnudel-Schneider laufen. Doch während sich der Teig in der Mitte des Aufsatzes problemlos schneiden lässt, bleibt er an den Seiten am Aufsatz kleben. Außerdem fallen die Bandnudeln nicht von selbst heraus, sondern ich muss etwas daran ziehen, um sie aus dem Fettuccine-Schneider zu lösen.
Für Nudeln mit einem höheren Feuchtigkeitsanteil ist der Schneideaufsatz also nur bedingt geeignet. Dafür sind die pinkfarbenen Fettuccine ein echter Hingucker auf dem Teller und schmecken besonders frisch und aromatisch.
Da ich die Nudeln einfrieren möchte, lege ich sie in kleinen Nestern zusammen und lasse sie trocknen. Dann packe ich sie in Alufolie und lege sie in das Gefrierfach meines Kühlschranks. So kann ich große Mengen Nudeln vorbereiten und zu einem späteren Zeitpunkt garen.
Spaghetti oder Spätzle?
Der Spaghetti-Schneider teilt den Teig in 2 mm dünne Streifen. Damit ich formschöne Spaghetti erhalte, walze ich den Pasta-Teig besonders dünn – bis auf Stufe 8.
Um den fast transparenten Teig schnell und gleichmäßig zu verarbeiten, schalte ich die Küchenmaschine auf Stufe 7 und gebe eine Teigplatte in den Spaghetti-Schneider.
Heraus kommen akkurat geschnittene Streifen, die eher an schmale Fettuccine als an typische Spaghetti erinnern. Die Nudeln lassen sich gut trennen und verklumpen auch beim Kochen nicht.
Beim zweiten Durchgang wird deutlich, warum die Teigplatten möglichst schnell und auf hoher Stufe geschnitten werden müssen: Die Nudelteigplatte ist bereits zu trocken und dadurch so hart, dass ich sie nicht mehr zwischen die Walzen schieben kann.
Auch den Spaghetti-Schneider möchte ich dahingehend testen, ob er feuchtere Teige gleichmäßig zu schmalen Nudeln verarbeitet.
Ich bereite einen Nudelteig zu, den ich mit püriertem Spinat grün einfärbe. Nachdem ich ihn auf Stufe 4 ausgerollt und gründlich bemehlt habe, lasse ich ihn durch die Nudelmaschine laufen.
Doch diesmal gelingt es dem Spaghetti-Schneider nicht, die Nudeln zu zerteilen. Stattdessen bleibt ein Großteil im Aufsatz hängen, der andere wird lediglich „gestanzt“. Vermutlich war der Teig noch immer zu feucht. Je dünner die Nudeln werden sollen, desto fester und trockener sollte der Teig also sein.
Ich bestreue den übrigen grünen Pasta-Teig noch einmal gut mit Mehl und gebe ihn erneut in den Spaghetti-Schneider. Diesmal funktioniert es besser – doch die Spaghetti werden sehr ungleichmäßig, was auch an den winzigen Spinatstückchen im Teig liegen kann.
Nach dem Kochen erinnert die Form eher an Spätzle als an Spaghetti. Wer sich also eine Nudelmaschine für eigens bunte handgemachte Spaghetti zulegt, wird von dem Aufsatz enttäuscht. Dafür sind die grünen „Spätzle“ nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Highlight.
Aufwendige Reinigung
Der Nudelaufsatz für die KitchenAid-Küchenmaschine sollte eine Stunde trocknen, bevor er gereinigt wird. Dafür liegt ein kleiner Pinsel bei, mit dem ich zwar loses Mehl wegwischen kann. Um getrocknete Teigreste zu lösen, benötige ich aber einen Zahnstocher.
Da ich die Edelstahl-Aufsätze weder in die Spülmaschine geben noch unter fließendem Wasser abspülen darf, ist die Reinigung ziemlich mühsam. Das Äußere wische ich mit einem feuchten Tuch ab. Damit es keine Flecken gibt, muss ich die glänzende Oberfläche der Teigwalze und der Schneideaufsätze gut abtrocknen.
Der Hersteller empfiehlt, einmal pro Jahr etwas Öl als Schmiermittel an jeder Ecke des Geräts aufzutragen.
Fazit: Wie gut funktioniert der KitchenAid-Pasta-Maker?
Der KitchenAid-Nudelaufsatz 5KSMPRA eignet sich für alle, die gern große Mengen Pasta selbst machen möchten. Denn dank des Antriebs der Küchenmaschine entfällt das lästige Kurbeln wie bei einer manuellen Maschine und du hast beide Hände frei, um den Teig durch die Nudelmaschine zu ziehen.
Besonders praktisch: In nur einem Durchgang werden aus den Teigplatten gleichmäßig breite Nudeln. Du musst sie nicht mehr mit dem Messer schneiden.
Allerdings ist das Arbeiten mit der Teigwalze und den -schneidern nicht ungefährlich – Kinder sollten aus Sicherheitsgründen lieber nicht mithelfen.
Den Pasta-Teig kannst du innerhalb weniger Minuten direkt in der Küchenmaschine zubereiten. Das verringert den Arbeitsaufwand enorm.
Der Fettuccine- und der Spaghetti-Schneider sind eher für klassische Nudelteige geeignet. Feuchtere Teige, die eingefärbt wurden, musst du vor der Verarbeitung gut bemehlen – sonst bleiben sie im Vorsatz hängen.
Für alle, die noch mehr Nudelformen ausprobieren möchten, lohnt sich der Röhrennudelvorsatz mit sechs verschiedenen Einsätzen für Fusilli, Rigatoni & Co.