Mehl selbst mahlen - darum lohnt es sich

Mehl selbst zu machen hat viele Vorteile: Frisches Schrot ist gesünder, aromatischer, vielfältiger und letztlich günstiger, als Fertigprodukte zu kaufen. Doch was brauche ich alles, um mit dem Mahlen loszulegen? Wir zeigen dir, welche Küchenhelfer dich dabei unterstützen und geben dir einen Einblick in die Vielfalt der verschiedenen Getreidesorten.

Verschiedene selbst gemachte Mehlsorten in Schälchen nebeneinander
Selbst gemachtes Mehl ist auch mit glutenfreien Sorten, wie Quinoa oder Hirse einfach und schnell hergestellt Foto: iStock/bit245
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Das Wichtigste in Kürze

  • Selbst gemachtes Mehl ist superfrisch und du bekommst 100 Prozent Vollkorn.
  • Während des Mahlens bleiben alle wertvollen Nährstoffe des Korns erhalten
  • Du bekommst das volle Aroma – selbstgemachtes Mehl verleiht all deinen Backwaren einen köstlichen Geschmack
  • Ob Amaranth-, Hirse-, Quinoa- oder Reismehl ­– Die Vielfalt einzelner Getreidesorten ist groß und macht Lust, Neues zu Probieren
  • Um Mehl selbst zu machen, brauchst du nicht zwingend eine Getreidemühle

Wie kann ich Mehl selber machen?

Um Getreide selbst zu machen, gibt es verschiedene Methoden. Doch bevor wir dir im Detail erklären, für welches Vorhaben sich welche Helfer am besten eignen, möchten wir dir unsere drei Redaktionslieblinge zum Selbermachen von Mehl vorstellen. Alle drei Geräte sind praktische Küchenhelfer, mit denen du frisches Korn ganz einfach selbst schrotest.

Alternative: Kornmühle von Zassenhaus

Zerkleinerer von Aigostar

Bei dem Trockenbehälter kannst du mit einem einfachen Druck auf den Deckel den Mahlgrad individuell steuern – von grob bis fein. Ideal für Getreide oder verschiedene Nuss-Sorten. Der transparente Deckel ermöglicht dir dabei, den Mahlvorgang im Blick zu behalten.

Die Fakten:

  • Material: Edelstahl

  • Watt: 200

  • Größe: 10,1L x 10,1B x 18,1H cm

  • Kapazität: 60 Gramm

Die elektrische Getreidemühle

Wer eine Schrotmühlesucht, die ausschließlich zum Mahlen von Getreide gedacht ist und mit einem leistungsstarken Motor ausgestattet ist, der sollte sich dieses Gerät einmal ansehen. Diese schnelle und feine Kornmühle mahlt auf Knopfdruck feines Vollkornmehl und begeistert mit einem robusten Mahlwerk aus Edelstahl. Ein super Gerät, um unkompliziert und schnell große Mengen feinstem Mehls selbst zu machen.

Alternative: Mühle für Kaffee, Gewürze und Getreide

Warum lohnt es, Mehl selbst zu machen?

Frisches Mehl selbst zu machen ist ein sinnliches Erlebnis. Wer bereits selbst Brot gebacken hat, weiß wie verführerisch es im ganzen Haus duftet, sobald es im Ofen bäckt. Mit genauso intensivem Aroma überrascht uns frisch gemahlenes Mehl, das zudem mit einem vollmundigen Geschmack begeistert. Doch es gibt weitere gute Gründe, warum es sich lohnt, Mehl selbst zu machen:

  • Bei frisch gemahlenem Mehl bleiben alle wichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine erhalten. Bereits wenige Stunden nach dem Herstellungsprozess verliert gemahlenes Mehl seine wertvollen Vitalstoffe, weshalb frisches Mehl gegenüber fertigem Mehl aus dem Supermarkt in Sachen Nährstoffdichte eindeutig die Nase vorne hat.
  • Du probierst gerne neue, seltene Getreidesorten wie Emmer oder Quinoa aus? Dann lohnt es sich doppelt, wenn du dein Mehl selbst machst, denn du schonst damit deinen Geldbeutel. Wer sein eigenes Getreide schrotet, spart Geld, denn ist gegenüber Fertigvarianten aus dem Supermarkt viel günstiger.
  • Und zu guter Letzt: das volle Aroma und der gute Geschmack, der frisch gemahlenes Mehl in Backwaren aller Art auszeichnet.

Mehl im Mixer selber machen? Ja, das geht!

Wenn du Mehl im Mixer selbst machen möchtest, kannst du es auch in einem leistungsstarken Haushaltsmixer versuchen. Dieser Küchenhelfer eignet sich allerdings nur, wenn du nur unregelmäßig Mehl mahlen möchtest und du überwiegend herkömmliche Getreidesorten wie Roggen, Weizen oder Dinkel selbst herstellst.

Glutenfreie Varianten, wie beispielsweise Reis, kann der Mixer aufgrund der Härte der Körner nicht fein genug mahlen und es bleiben Rückstände im Mehl. Insbesondere wenn du dieses Mehl anschließend zum Backen verwenden möchtest, können diese feinen Körner einen entscheidenden Unterschied in der Qualität deiner Backwaren machen.

Mehl selbst mahlen – darum gelingt es in einer Getreidemühle so gut

Wenn du gerne und häufig backst, dann lohnt sich für dich die Anschaffung einer Getreidemühle, um damit Mehl selbst zu mahlen. Eine solche Schrotmühle gibt es entweder als elektrischen Küchenhelfer, als Handmühle ohne Motor oder als Ergänzung für eine der gängigen Küchenmaschinen.

Die Vorteile einer Getreidemühle gegenüber einem Hochleistungsmixer

  • Egal ob mit oder ohne Motor – in einer Getreidemühle kannst du den Mahlgrad  – ganz nach Geschmack – von grob bis ultrafein so einstellen, wie du es brauchst.
  • In einer Getreidemühle mit robusten Mahlwerk aus Keramik mahlst du viele verschiedene, auch glutenfreie Getreidesorten, wie Reis oder Quinoa ganz fein
  • Gerade wenn du in einem größeren Haushalt mit Familie lebst und häufig Mehl zum Backen von Pizza-, Pasta-, oder Kuchenteig benötigst, schneidet die Getreidemühle beim Mehl mahlen gegenüber einem herkömmlichen Mixer besser ab.

Du möchtest dich gerne umfassend zu Getreidemühlen informieren? Dann findest du hier unsere Redaktionsfavoriten und Wissenswertes zu den beliebten Körnermühlen:

Ich möchte glutenfreies Mehl selbst machen – was brauche ich dazu?

Wenn du aufgrund einer Zöliakie, einer Unverträglichkeit von Gluten, gängige Getreidesorten wie Weizen oder Roggen meiden musst, dann bist du mit einer klassische Schrotmühle als Küchenhilfe besser beraten. Denn gerade die glutenfreien Varianten, wie Quinoa, Reis oder Mais, bestehen häufig aus sehr harten Körnern, die selbst der Hochleistungsmixer mit viel Power nicht zu 100 Prozent ultrafein gemahlen bekommt.

Insbesondere beim Backen merkst du dann Unterschied. Die Folge: Die gröberen Körner, die im Mixer zwangsläufig übrig bleiben, absorbieren sehr schlecht Feuchtigkeit und bleiben dann im Teig hängen. Das widerum macht sich als harte Körner im Kuchen bemerkbar.

Ich möchte Quinoamehl selbst machen – was muss ich beachten?

Quinoa ist ein Urgetreide aus Südamerika und punktet mit einem hohen Eiweißgehalt und einer Mineralienzusammensetzung, die sich so nicht in heimischen Getreidesorten wiederfinden. Damit wird dieses Pseudgetreide gerne als Superfood bezeichnet und gilt gemeinhin als „Gold der Inkas“. Insbesondere dann, wenn du vegan lebst, ist dieses exotische Getreide ein hervorragender Proteinlieferant, da hier circa 15 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm ungekochte Quinoakörner kommen.

Dabei gibt es weiße, rote und schwarze Quinoa, während bei der weiße Quinoa am beliebtesten ist und desssen leicht nussiger Geschmack für alle Speisen, von herzhaft bis süß gerne verwendet wird. Rote Quino schmeckt fuchtiger und wird ebenfalls gerne für eine große Bandbreite verschiedenster Gerichte verwendet. Hingegen schmeckt schwarze Quino etwas bitterer und ist bissfest. Wir empfehlen weiße Quinokörner in Bio-Qualität:

  • 600g weiße Quinoasamen in bester Bio-Qualität 

Und so machst du daraus selbst Mehl:

Quionasamen werden nicht gepresst, sondern gemahlen. Du kannst die Quinoasamen in einer entsprechenden Getreidemühle leicht mahlen oder schroten.

Auf was muss ich achten, wenn ich Mehl selbst mache?

Egal ob glutenfrei oder nicht: Vorab solltest du dir folgende Fragen stellen:

  • In welcher Intensität wirst du das Gerät nutzen? Wenn du nur gelegentlich Frischkorn für dein tägliches Birchermüsli quetscht, dann reicht dir beispielsweise eine Flockenquetsche oder eine einfache Handmühle gut aus.
  • Du lebst in einem großen Haushalt und benötigst große Mengen an Vollkornmehl zum täglichen Backen für Brot, Kuchen, Pizza und andere Teigwaren? Dann lohnt sicherlich die Anschafung einer elektrischen Mühle, denn damit kannst du größere Mengen Mehl selbst machen.
  • Dir ist es wichtig, auch ölhaltige Saaten oder Nüsse mit einer Getreidemühle zu zermahlen? Dann wird dich sehr wahrscheinlich ein Edelstahlmahlwerk langfristig glücklicher machen. Mehlsorten aus Mandeln oder anderen Nüssen kannst du damit prima selbst machen, ohne dass das Mahlwerk durch die Öle zu schnell verklebt.

In vielen Rezepten wird der Mehltyp 1050 verwendet – kann ich diesen Typen selbst machen?

Den Mineralstoffgehalt für Mehltypen legt eine sogenannte DIN-Norm fest. Diese Typzahl gibt darüber Auskunft, wie viel Mineralstoffe in dem Mehl enthalten sind. So wird beispielsweise der Mehltyp 1050 gerne für Brot und herzhafte Kuchen verwendet. Wenn du zuhause dein Mehl selbst macht, egal ob im Hochleistungsmixer oder in der Getreidemühle, entsteht immer ganz automatisch Vollkornmehl. Aber erst durch das Aussieben während des Mahlens entsteht das sogenannte Typenmehl. Das Sieben dient dazu, dass selbst gemahlenes Mehl noch feiner wird und Brötchen beim Backen noch fluffiger werden.

Damit du ein vergleichbar feines Ergebnis bekommst, solltest du dein Vollkornmehl unbedingt in einer Getreidemühle auf allerfeinster Einstellung mahlen. Anschließend kannst du dein selbst gemachtes Mehl durch ein einfaches Mehlsieb geben und es dadurch weiter verfeinern.

Wie lange ist selbst gemachtes Mehl haltbar?

Du hast dein erstes Mehl selbst gemahlen und es anschließend vorbildlich luftdicht verschlossen und lagerst es an einem lichtgeschützten, kühlen Ort? Prima, dann hast du den ersten Schritt zum optimalen Mehlgenuss getan. Wie schnell dein Mehl nun ranzig wird, hängt davon ab, wie hoch der Fettgehalt ist. Ja, tatsächlich sitzt im Keim Fett und auch in der sogenannten Wabenschicht, die den Keimling mit Nährstoffen versorgt, ist ein Fettanteil enthalten. Damit altern insbesondere Vollkornmehle und Schrot aus Vollkorn schneller als Mehltypen mit geringem Ausmahlungsgrad.

Damit gilt: Selbst gemahlenes Vollkornmehl ist bei optimaler Lagerung drei bis maximal vier Wochen haltbar, bevor es ranzig wird. Frisches Mehl gilt es daher schnell zu verbrauchen.

Wie lagere ich selbst gemachtes Mehl am besten?

Allgemein empfehlen wir dein Mehl, egal, ob selbst gemacht oder fertig aus dem Reformhaus, immer luftdicht zu verschließen und möglichst kühl und dunkel aufbewahren. Das hat folgende Gründe:

Mehl nimmt schnell andere Gerüche, wie Bratfett oder Kaffeeduft an, weshalb es idealerweise in einem Behälter mit geschlossenem Deckel verwahrt werden sollte. Damit dein Mehl nicht zu schnell alle wertvollen Vitamine verliert, solltest du es vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und am besten in dunklen, kühlen Vorratsfächern lagern. Optimaler Weise liegt die Lagerungstemperatur für Mehl zwischen 16 und maximal 20 Grad Celsius.