Kenwood Chef Patissier XL im Test: Die Küchenmaschine mit der heißen Schüssel
Hefeteig aufgehen lassen & Schokolade schmelzen: Die beheizbare Schüssel macht die Kenwood Titanium Chef Patissier XL zur Wahl-Küchenmaschine für alle, die gern aufwendige Kuchen, Torten & Brote backen.
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Eine integrierte Waage, beleuchtete Schüsseln und eine beheizbare Bodenplatte: Die Titanium Chef Patissier XL von Kenwood verfügt über allerlei Extras, mit denen andere Küchenmaschinen nicht dienen können.
Voreingestellte Programme wie „Eischnee schlagen“ oder „Teig kneten“, die über ein Touchscreen-Display ausgewählt werden können, machen die Küchenmaschine zum Automaten. Hinzu kommen hochwertiges Rührwerkzeug und ein Mixaufsatz als Extra-Zubehör.
Doch wie nützlich sind all die Extra-Funktionen? Ich habe die Kenwood-Küchenmaschine zwei Wochen lang getestet. Mein Fazit: Die „Chef Patissier“ macht nicht nur Zuckerbäcker:innen glücklich!
Übrigens: In unseren Testrichtlinien findest du Informationen dazu, nach welchen Kriterien wir bei LECKER.de testen.
So wird die Schüssel heiß
Das Besondere an der Kenwood Titanium Chef Patissier XL ist die beheizbare Schüssel, die über die Bodenplatte auf bis zu knapp 60 °C beheizt werden kann. Das geht in Sekundenschnelle: Auf dem Touchscreen-Display wähle ich die Heizfunktion an, drehe den Regler auf eine gewünschte Heizstufe zwischen 1 und 9 aus und schon wird die Schüssel warm.

Die Schüssel hat im Boden ein fest verbautes Heizelement, ähnlich wie bei einer Warmhalteplatte. Es besteht aus speziellen Widerstandsdrähten, die sich durch Strom erhitzen und so die Schüssel aufwärmen.

Die Kenwood Titanium Chef Patissier XL hat keine Anzeige für die Gradzahl. Deshalb muss ich etwas herumprobieren, um die passende Temperatur zu finden. Je nach Zubereitung helfen mir dabei die voreingestellten Programme.
Programme
Die Kenwood Titanium Chef Patissier XL verfügt über folgende voreingestellte Programme:
Teig gehen lassen
Schokolade schmelzen
Schweizer Baiser
Eischnee schlagen
Biskuitteig
Teig kneten
Wähle ich ein Programm aus, stellt die Küchenmaschine automatisch die Heizstufe, Geschwindigkeit und Zeit ein und wechselt diese gegebenenfalls von selbst.
Zunächst teste ich das Programm „Teig gehen lassen“. Dafür habe ich einen Hefeteig vorbereitet, der nun in der Schüssel ruhen darf.
Via Display fordert mich das Gerät auf, den zweiteiligen Deckel, der auch als Spritzschutz dient, aufzusetzen. Jetzt kann ich das Programm starten. Die Bodenplatte beheizt die Schüssel auf Stufe 2. Gleichzeitig beginnt ein Timer, eine Stunde rückwärtszuzählen.
Normalerweise fülle ich Hefeteig zum Aufgehen in eine große Schüssel mit Deckel um und stelle ihn dann in die Nähe einer Heizung. Dank der Wärmefunktion der Kenwood Titanium Chef Patissier entfällt die Suche nach der wärmsten Stelle in der Wohnung und ich kann den Teig direkt in der Küchenmaschine aufgehen lassen.

Nach Ablauf der Zeit ertönt ein Signal. Der Teig hat sich sichtbar vergrößert – kein Problem in der 7 Liter fassenden Arbeitsschüssel. Von außen ist sie kühl geblieben und ich kann sie problemlos mit beiden Händen anfassen.
Ich nehme den Deckel ab und löse die Schüssel mit einer Vierteldrehung aus der Bodenschiene. Auch die Heizplatte im Boden der Küchenmaschine wurde nur leicht erwärmt.
Als nächstes möchte ich sehen, ob die Titanium Chef Patissier XL ihr Versprechen hält und Schokolade schneller schmelzen kann als über dem Wasserbad.

Dafür gebe ich 200 Gramm gehackte Schokolade in die große Rührschüssel, setze den Flexi-Rührer ein und starte das Programm „Schokolade schmelzen“. Auf dem Display erscheint folgende Einstellung:
Heizstufe 7
Intervall 1
10 Minuten
Intervallstufen
Neben den Programmen verfügt die Kenwood Titanium Chef Patissier XL auch über voreingestellte Intervalle, die das Rührwerkzeug in einem bestimmten Turnus auf einer speziellen Geschwindigkeit bewegen. Auf Intervallstufe 1 werden die Zutaten ohne Unterbrechung auf minimaler Geschwindigkeitsstufe verrührt – perfekt zum Unterheben empfindlicher Zutaten.
Der Flexi-Rührer bewegt sich langsam durch die Schüssel. Am Boden beginnt die Schokolade schon zu glänzen. Bereits nach 5 Minuten ist der Großteil flüssig, doch am Rührer klebt noch ein fester Brocken. Diesen muss ich mit der beiliegenden Teigkarte abstreifen.

Ich stoppe das Programm, indem ich kurz auf den Drehregler drücke. Durch erneutes Drücken läuft das Programm weiter. Nach etwa 8 Minuten ist die Schokolade komplett flüssig.
Sie über dem Wasserbad zu schmelzen, hätte wahrscheinlich etwas länger gedauert. Denn dabei bleibt meist ein Stück Schokolade an der Oberfläche, das länger braucht.
Der große Vorteil liegt aber vor allem in der unkomplizierten Handhabung. Weder muss ich darauf achten, dass nichts anbrennt, noch, dass Wasser in die Schokolade schwappt. Stattdessen wird alles vorsichtig erhitzt und stetig umgerührt.

Beim Lösen der Schüssel mit beiden Händen stelle ich fest, dass wieder nur die Unterseite der Schüssel warm geworden ist. Achtung: Die Heizplatte ist jetzt heiß und braucht einige Minuten, um abzukühlen. Für kleine Kinder könnte das eine Gefahrenquelle sein.
Rührwerkzeuge und Schüsseln
Die Kenwood Titanium Chef Patissier XL bringt vier Rührwerkzeuge mit:
Ballonschneebesen

Der ballonförmige Schneebesen aus Edelstahl besteht aus elf flexiblen Drähten. Damit kannst du Sahne und Eiweiß steifschlagen, aber auch Zucker-Ei-Mischungen schaumig rühren.
Knethaken

Der Knethaken aus Edelstahl hat eine lange S-Form. Er knetet den Teig, indem er ihn an die Schüsselwand drückt.
K-Haken

Auch der K-Haken, der seinen Namen dem Buchstaben in der Mitte verdankt, ist aus Edelstahl gefertigt. Damit kannst du schwere Teige vermischen, aber auch gekochte Kartoffeln pürieren und klebrige Glasuren verrühren.
Alle drei Werkzeuge sind aus einem Guss gefertigt, wirken dadurch sehr hochwertig und robust.
Flexi-Rührer

Zum Zubehör der Chef Patissier gehört außerdem ein Flexi-Rührelement aus Kunststoff. Es hat einen flexiblen Silikonüberzug, den ich von Hand anbringen muss. Damit schabt der Rührer die Zutaten von der Schüsselwand ab. Er eignet sich auch zum sanften Unterheben empfindlicher Zutaten.

Um das Rührwerkzeug zu befestigen, klappe ich zunächst den Arm der Küchenmaschine nach oben. Dafür muss ich nur den Riegel an der unteren Rückseite der Maschine betätigen.

Dank EasyLift-Funktion hebt sich der Arm nur leicht von selbst, statt nach oben zu schnalzen. Mit einer Hand helfe ich etwas nach, bis er an höchster Stelle einrastet. Die Küchenmaschine bleibt dabei fest auf dem Untergrund stehen.
Mein Tipp: Schüsselbeleuchtung nutzen
Die Titanium Chef Patissier verfügt über die sogenannte BowlBright-Rührschüssel-Innenbeleuchtung. Dabei handelt es sich um einen Lichtring, der sich um die Anschlussstelle des Werkzeugs befindet. Die Beleuchtung kann über das Display ein- oder ausgeschaltet werden. Doch der Lichtring hilft nicht nur dabei, den Rührprozess zu beobachten, sondern erleichtert auch das Anbringen des Rührwerkzeugs.
Befestigt werden die Rührwerkzeuge durch einen sogenannten Bajonett-Verschluss. Dafür schiebe ich das Endstück des Rührers in die Anschlussstelle und drehe es gegen den Uhrzeigersinn, bis es einhakt. So kann das Werkzeug nicht herausfallen.

Die 7 Liter fassende EasyWarm-Schüssel hat eine Füllanzeige an der Innenseite. Trotz ihrer enormen Größe ist sie dank der beiden Griffe sehr handlich.

Zum Set gehört auch eine kleinere Edelstahl-Schüssel mit einem Fassungsvermögen von 5 Litern. Sie kann nicht erhitzt werden, bietet sich aber an, um mehrere Mischungen nacheinander zuzubereiten.

Im Gegensatz zur großen Schüssel hat die kleinere keine Griffe. Daher benötige ich beide Hände, um sie aus der Verankerungsschiene im Boden der Küchenmaschine zu lösen.
Kuchenteig herstellen
Bis zu 4 Kilogramm Kuchenteig kann ich in der Kenwood Chef Patissier XL herstellen. Ob ihr Name hält, was er verspricht, teste ich bei der Zubereitung eines Schoko-Kokos-Marmorkuchens.
Zunächst wiege ich 300 Gramm Zucker und 300 Gramm Margarine direkt in der Schüssel ab. Die integrierte EasyWeigh-Waage misst das Gewicht der Zutaten und zieht das Gewicht der Schüssel automatisch ab. Das spart Zeit und ich benötige weder zusätzliches Geschirr noch eine separate Küchenwaage.
Im Gehäuseboden der Küchenmaschine sitzt eine hochsensible Sensorwaage. Deren Sensoren reagieren auf den Druck bzw. das Gewicht, das auf die Maschine einwirkt. Die Waage erkennt, welche Schüssel bzw. welches Zubehörteil eingesetzt ist, und zieht das entsprechende Gewicht ab.
Nachdem ich das Flexi-Rührelement mit der flexiblen Silikonlippe eingesetzt habe, stelle ich im Hauptmenü des sogenannten „BakeAssistent“ die gewünschte Wärmestufe, Geschwindigkeit und Zeit ein.

Ich tippe das Geschwindigkeitssymbol an und betätige das Rädchen. Drehe ich nach rechts, kann ich zwischen Stufe 1 bis 6 sowie zwischen einer Minimal- und einer Maximalstufe wählen. Drehe ich nach links, habe ich die Auswahl zwischen vier Rührintervallen und der Puls-Stufe.
Ich entscheide mich für Geschwindigkeitsstufe 2. Die Wärmefunktion bleibt aus, den Timer programmiere ich auf 30 Sekunden. Durch Drücken des Rädchens startet das Gerät.

Nach einer halben Minute ist alles schaumig gerührt, nur am Flexi-Rührer kleben noch trockene Zuckerreste. Ich starte die Küchenmaschine erneut auf Stufe 2, diesmal ohne den Timer einzustellen. Nacheinander gebe ich 6 Eier hinzu und sehe dabei zu, wie der Flexi-Rührer die Zutaten vermischt: Die Silikonlippe schabt die Masse von der Schüsselwand; durch die Bewegung des Rührers wird alles gleichmäßig untergemischt.
So funktioniert das Planetarische Rührwerk
Die Kenwood Titanium Chef Patissier besitzt ein Planetenrührwerk. Das bedeutet, die Rührwerkzeuge bewegen sich gleichzeitig auf zwei verschiedene Arten. Zum einen drehen sie sich um die eigene Achse. Zum anderen bewegen sie sich in einer kreisförmigen Bahn entlang des Schüsselrandes. So werden alle Zutaten erfasst und perfekt vermischt.
Bevor ich Mehl und Backpulver hinzugebe, wechsle ich zum Programm „Rührkuchen herstellen“. Dafür tausche ich den wendigen Flexi-Rührer gegen den massiven K-Haken aus. Mit dem Edelstahl-Rührwerkzeug lassen sich schwere und klebrige Teige verrühren.

Nach und nach gebe ich 400 Gramm Mehl, eine ¾ Packung Backpulver und 125 Milliliter Kokosmilch zur Mischung. Der K-Haken verarbeitet alles zu einem schweren Kuchenteig. Einzig am Schüsselrand bleibt ein wenig trockenes Mehl kleben, das ich mit dem beiliegenden Teigschaber abkratze und noch einmal unterrühre.

Danach teile den Teig in zwei Hälften. Hier bewährt sich die zweite, kleinere Arbeitsschüssel. Zum hellen Teig gebe ich 50 g Kokosraspel, die ich mit dem Flexi-Rührer auf Geschwindigkeitsstufe 1 unterhebe.

Die andere Hälfte mische ich auf der gleichen Stufe mit 50 Gramm gehackter Schokolade und 2 EL Kakao. Der Flexi-Rührer wirbelt durch den Kuchenteig und hebt Schokoladenstückchen und Kakao unter. Für mein Empfinden fast etwas zu schnell, auch wenn nichts herausspritzt. Zum sanften Unterheben empfindlicher Zutaten würde ich beim nächsten Mal dennoch lieber die noch etwas langsamere Intervallstufe 1 nutzen.
Brotteig kneten
Den Kuchenteig-Test hat die Kenwood Titanium Chef Patissier gemeistert – wie sieht es mit Brotteig aus? Das teste ich mit der Zubereitung eines gut 2,5 Kilogramm schweren Teiges für ein Sonnenblumenkern-Brot.
Bei der Teigherstellung mit der Küchenmaschine solltest du zunächst die feuchten Zutaten vermengen und dann erst das Mehl hinzugeben, damit keine trockenen Zutaten am Schüsselboden übrigbleiben. Also löse ich ein Päckchen Trockenhefe in 750 ml Wasser auf und gebe zwei Esslöffel Zucker hinzu. Auf dem Display erscheint automatisch das Gewicht der eingefüllten Zutaten in Gramm.

Ich lasse die Mischung 10 Minuten stehen, bis sie schäumt. Dann füge ich nacheinander Dinkel- und Dinkelvollkornmehl und zum Schluss 3 ½ TL Salz hinzu.
Um daraus einen Teig herzustellen, setze ich den S-förmigen Knethaken ein und starte das Programm „Teig kneten“. Zunächst bearbeitet der Knethaken die Masse eine Minute lang auf Intervallstufe 1. Die Heizplatte bleibt aus.

Danach wechseln die Angaben auf dem Display und der Teig soll auf niedriger Geschwindigkeit 4 Minuten lang geknetet werden. Mir erscheint die Geschwindigkeit 1 für diese große Teigmenge zu schnell, weshalb ich das Programm durch Drücken des Rädchens abbreche.
Stattdessen schalte ich erneut auf Rührintervall 1 und sehe zu, wie der Teig vom Knethaken bearbeitet wird.
So viel Kraft steckt in der Kenwood Titanium Chef Patissier XL
Schon auf Geschwindigkeitsstufe 1 wird deutlich: In der Kenwood Titanium Chef Patissier steckt viel Power! Mit 1400 Watt ist der Motor in der Lage, auch schwere Teige zu bearbeiten. Allerdings wird die Küchenmaschine dabei auch lauter. Grund für die hohe Wattzahl ist der indirekte Antrieb. Die Küchenmaschine benötigt mehr Leistung, um die gleiche Kraft zu liefern, wie beispielsweise eine KitchenAid Artisan, die mit einem direkten Antrieb arbeitet.
Der Knethaken vermengt mühelos alles zu einem feuchten Teig. Nun füge ich insgesamt 500 Gramm Saaten, bestehend aus Sonnenblumenkernen und Sesam, hinzu. Das Gerät wird lauter, doch der Knethaken arbeitet sich durch die große, schwere Teigmasse. Die Kerne werden gut eingearbeitet, lediglich am Schüsselboden bleiben einige Sesamkörner übrig.

Nach 5 Minuten halte ich die Küchenmaschine an, indem ich in wieder die Mitte des Reglers antippe. Mithilfe der Teigkarte wende ich den Brotteig ein paar Mal in der Schüssel, bis alle Saaten am Teig kleben bleiben. Der lange Knethaken hat in weniger als 10 Minuten einen elastischen Teig geformt, den ich nun in der Schüssel ruhen lassen kann.
Wie das Programm „Teig gehen lassen“ in der Kenwood Titanium Chef Patissier XL funktioniert, habe ich oben beschrieben.

Nachdem der Teig aufgegangen ist, teile ich ihn entzwei und forme daraus gleich große Laibe. Sie sind gleichmäßig von Kernen und Saaten durchzogen – ein perfektes Ergebnis.
Sahne & Eischnee schlagen
Der ballonförmige Schneebesen hat 11 Drähte, mit denen beim Rühren Luft unter die Masse gemischt wird. So werden Cremes luftig aufgeschlagen, Eier schaumig gerührt und Sahne steif geschlagen.
Um einen Becher Sahne mit 30 % Fettgehalt zu fester Schlagsahne zu verarbeiten, stelle ich die Kenwood Titanium Chef Patissier auf die höchste Geschwindigkeitsstufe und messe die Zeit mithilfe des automatisch zählenden Timers. Nach gut 2 Minuten ist die Sahne fest.

Ich hätte dafür auch das Programm „Eischnee schlagen“ nutzen können. Damit läuft die Küchenmaschine von selbst für 2 Minuten auf maximaler Geschwindigkeit. Stattdessen teste ich das Programm, um herauszufinden, ob die Chef Patissier ein einzelnes Eiweiß zu festem Eischnee verarbeiten kann.
Nach Ablauf der Zeit ist das Eiweiß noch flüssig. Die Küchenmaschine bietet mir die Option „weitermachen“ an. Ich wähle sie aus und das Programm verlängert sich automatisch um 15 Sekunden.

Nach einer weiteren Extra-Runde gebe ich auf – das Eiweiß ist immer noch flüssig. Der Grund: Der Schneebesen ragt nicht weit genug in die Schüssel hinein, um eine solch kleine Menge zu verarbeiten. Dieses Problem haben die meisten größeren Küchenmaschinen, so etwa auch die KitchenAid Artisan mit Schüsselheber.
Ich gebe ein zweites Eiweiß hinzu und starte das Programm von vorne. Nach 2 Minuten ist Eischnee entstanden. Beim Herausnehmen stelle ich jedoch fest, dass sich am Schüsselboden noch flüssiges Eiweiß befindet. Beim nächsten Mal würde ich dem Eiweiß also noch eine Minute mehr geben.
Pürieren mit dem Mixaufsatz
Die Kenwood Titanium Chef Patissier XL bringt ein besonderes Extra mit: einen gläsernen Mix-Aufsatz, der am Hochgeschwindigkeitsanschluss oben auf der Küchenmaschine festgedreht wird. Dank ThermoResist-Funktion kannst du in dem 1,7 Liter-Gefäß sowohl kalte als auch heiße Lebensmittel pürieren.

Der knapp 3 Kilogramm schwere Glasmixer hat einen Kunststoffdeckel mit einem Einfüllloch, durch das du während der Zubereitung weitere Zutaten hineingeben kannst.

An der Unterseite befinden sich 4 herausnehmbare Messer aus Edelstahl, die sowohl harte als auch weiche Zutaten zerkleinern können.
Folgende Zubereitungen habe ich mit dem Mixer getestet:
Schokolade kleinhacken
Hafermilch zubereiten
Hummus aus Sesam und Kichererbsen herstellen
Schokolade hacken
Für einen Kuchen benötige ich 200 Gramm gehackte Schokolade. Jedoch zerkleinere ich Kuvertüre nur ungern selbst mit einem Messer, weil ich Angst habe, abzurutschen und mich zu schneiden. Umso gespannter bin ich, was der Mixaufsatz der Kenwood Titanium Chef Patissier aus den dicken Schokoladenstücken macht.

Ich zerteile den Block in gleich große Stücke und lege sie in den Mixaufsatz. Nachdem ich den Deckel aufgedrückt habe, schalte ich die Küchenmaschine auf Stufe 3 und lasse sie 10 Sekunden laufen.

Die Messer zerkleinern die Schokolade ohne Mühe. Allerdings wird das Ergebnis etwas ungleichmäßig. Beim nächsten Mal würde ich die Schokolade auf Stufe 1 oder 2 kleinhacken.
Hafermilch zubereiten
Ich stelle meine Hafermilch selbst her, indem ich Haferflocken in Wasser aufkoche, mit dem Stabmixer püriere und dann durch ein feines Sieb streiche. Statt des Pürierstabs verwende ich nun den Mixaufsatz der Kenwood Küchenmaschine.
Weil in der Gebrauchsanleitung empfohlen wird, heiße Zutaten vor dem Mixen auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen, warte ich einige Minuten, bevor ich die aufgekochte Haferflocken-Wasser-Mischung in den Glasbehälter fülle.

Bis zu 1,2 Liter warme Flüssigkeiten kann der Aufsatz verarbeiten. Sind schäumende Zutaten wie Milch enthalten, solltest du maximal einen Liter einfüllen.
Ich starte bei niedriger Geschwindigkeit und erhöhe dann langsam bis zur Maximalstufe. Durch das Glas kann ich beobachten, wie langsam eine milchige Flüssigkeit entsteht. Weder der Glasbehälter noch die Küchenmaschine werden wackelig – alles steht stabil und sicher.

Beim Abseihen wird deutlich, dass die Haferflocken im Mixaufsatz viel feiner gemahlen wurden als mit dem Pürierstab. Die fertige Hafermilch lasse ich nun abkühlen und fülle sie in Glasflaschen um.
Hummus herstellen
Für den Mixaufsatz kommt nun der Härtetest: Kann ich damit auch Sesam zu Mus und mit Kichererbsen zu Hummus verarbeiten?
Ich gebe 100 Gramm gerösteten Sesam in das Glas, schließe den Deckel und drehe den Regler mehrmals hintereinander auf „Puls“. Der Sesam wird teilweise gemahlen, doch viele Körnchen bleiben ganz. Durch die abnehmbare Öffnung im Deckel füge ich einen Teelöffel Öl und etwas Salz hinzu und lasse die Küchenmaschine auf maximaler Stufe laufen.

Doch schon nach wenigen Sekunden greifen die Messer ins Leere. Der Sesam hat sich am Glasrand und unterhalb der Messer abgesetzt. Mus wird daraus nicht mehr.

Also füge ich nun eine Dose abgetropfte Kichererbsen, eine gehackte Knoblauchzehe sowie Olivenöl und Zitronensaft für ein Klassisches Hummus hinzu. Erst nutze ich die Puls-Taste, dann stelle ich die Küchenmaschine auf hohe Geschwindigkeit und sehe zu, wie die Klingen den Inhalt des Glases kleinhäckseln.

Nach etwa 2 Minuten ist aus der Mischung ein eher stückiges statt cremiges Hummus geworden. Einzelne Sesamkörner sind noch deutlich zu erkennen und auch die Kichererbsen wurden nicht vollständig püriert. Hier würde ich beim nächsten Mal also eher wieder zum Stabmixer greifen.
Reinigung
Um den Mixaufsatz zu reinigen, musst du zunächst den Sockel, der am Hochgeschwindigkeitsanschluss angebracht wird, abdrehen. Dann kannst du das Messer sowie den Dichtungsring herausnehmen und alles abspülen. Wichtig: Die Unterseite der Messereinheit darf nicht nass werden. Daher empfiehlt es sich, alles von Hand zu spülen. So bleibt auch das Messer scharf.

Die Rührwerkzeuge der Kenwood Titanium Chef Patissier XL sind allesamt spülmaschinentauglich. Auch die Edelstahl-Rührschüsseln sowie der Spritzschutz, die Teigkarte und der Spatel können in der Spülmaschine gereinigt werden.
Die Küchenmaschine selbst ist aus Metalldruckguss hergestellt. Sie hat keinerlei Ritzen oder Stellen, in denen sich Schmutz oder Lebensmittelreste sammeln könnten. Es reicht daher, sie mit einem feuchten Tuch und ggf. etwas Spülmittel abzuwischen.
Optionales Zubehör
Du kannst die Kenwood Titanium Chef Patissier XL mit einer Vielzahl von Zubehörteilen erweitern.
Am Hochgeschwindigkeitsanschluss oben auf dem Maschinenkopf kannst du außer dem Mix-Aufsatz auch einen Multi-Zerkleinerer zum schnellen Schneiden und Reiben von Gemüse, Käse und anderen Zutaten anbringen. Auch eine Kräuter- und Gewürzmühle kann dort angeschlossen werden.

Am Niedrigdrehzahlanschluss vorne am Maschinenkopf ist mit folgenden Zubehörteilen kompatibel:
Pasta-Set: Zum Ausrollen von Pastateig für Lasagne und Schneiden in Fettuccine und Spaghetti
Fleischwolf: Zum Zerkleinern von Fleisch, Fisch oder Gemüse für Hackfleisch, Pasteten oder Würste.
Sieb- und Passieraufsatz: Ideal zum Entsaften von Beeren und weichem Obst.
Slow-Juicer: Zum Entsaften von Obst und Gemüse.
Eisbereiter: Zur Herstellung von Eis und Sorbet.
Trommelraffel: Zum Reiben und Schneiden von Gemüse, Käse und Nüssen.
Würfelschneideraufsatz: Schneidet Gemüse und Obst in gleichmäßige Würfel.
Fazit: Smarte Küchenmaschine mit Wärmefunktion
Die Kenwood Titanium Chef Patissier XL überzeugt mich im Test als vielseitige, leistungsstarke Küchenmaschine – trotz kleiner Schwächen im Detail.
Die beheizbare Schüssel ist ein echtes Upgrade für alle, die regelmäßig Hefeteig zubereiten, Schokolade schmelzen oder andere empfindliche Zutaten vorsichtig erwärmen möchten.
Funktionen wie die integrierte Waage, das intuitive Touchscreen-Display mit voreingestellten Programmen und die Schüssel-Innenbeleuchtung machen das Backen sehr komfortabel, genauso wie die einfache Reinigung.
Mit ihren 1400 Watt meistert die Kenwood Titanium Chef Patissier XL auch schwere Brotteige problemlos. Allerdings ist sie weniger für sehr kleine Mengen geeignet.
Der mitgelieferte Mixaufsatz punktet beim Zerkleinern harter Zutaten und Pürieren, kommt bei feineren Konsistenzen wie Hummus aber an seine Grenzen.
Die Kenwood Titanium Chef Patissier XL ist ideal für:
ambitionierte Hobbybäcker:innen, die auch aufwendige Kuchenrezepte meistern wollen
kreative Köpfe in der Küche, die gerne mit Teigen experimentieren
große Haushalte oder Menschen, die oft großen Mengen auf einmal backen