American BBQ: Der Char-Broil Evolve Elektrogrill im Test
Ein richtig fetter Grill: Mit zwei Ebenen, Zonen und Kerntemperaturfühlern landet er im Garten – wir testen den Char-Broil Evolve Electric.
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To charbroil bedeutet so viel wie „über Holzkohle grillen“. So sind meine Erwartungen an diesen Grill besonders hoch, wenn es um den original amerikanischen BBQ-Geschmack geht.
Wie sich die Hitze in dem großen Raum unter dem Deckel verteilt, teste ich mit einem selbst-marinierten Schweinerücken, den ich um eine ganze geschälte Ananas wickle. Damit stelle ich auch die Kerntemperaturfühler auf die Probe.
Ob die beiden Zonen gleichzeitig niedrige und hohe Temperaturen halten, zeigt der Char-Broil Evolve Electric, wenn der Grillrost mit Würstchen, Steak, Brokkoli, Paprika und Brot voll belegt ist. Beim Grillen für vier Personen mit unterschiedlichen Vorlieben grille ich Veganes, Gemüse und Würstchen und halte die Beilagen und das Brot warm.
Übrigens: Nach welchen Kriterien wir testen, erfährst du in unseren Testrichtlinien.
Char-Broil Evolve Grillrost
Der Edelstahl-Grillrost besteht aus vier Einzelteilen, die nebeneinander liegen. Edelstahl hat den Vorteil, dass es sich schnell erhitzt und saubere Grillstreifen hinterlässt. Einmal eingelegt, kann ich links und rechts in zwei Hitzezonen grillen, die ich auf unterschiedliche Temperaturen einstellen und über separate Anzeigen auf dem Display kontrollieren kann.
Bei meinem Test habe ich den Eindruck, dass die Hitzeentwicklung auf dem Grill nicht ganz gleichmäßig ist: Im hinteren Bereich wird das Steak schneller braun und durch als vorne.
Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich aus Neugier und zum Fotografieren ab und zu den Deckel öffne und es dadurch im vorderen Bereich kühler wird. Trotzdem erfüllt er damit meine Erwartungen nicht ganz. Ich bin sicher nicht die einzige Grillerin, die ab und zu unter den Deckel schaut, um den Bräunungsgrad zu überprüfen.
Der Grill ist es doch nicht? Weitere Favoriten findest du im großen Vergleich für Elektrogrills.
Kein Austrocknen dank zusätzlicher Hitze
Doppelter Boden: Eine zusätzliche Ebene zwischen Rost und Heizspirale sorgt dafür, dass das Fleisch sicher gelingt. Die Rillen fangen den Grillsaft auf, der daher nicht auf das Heizelement gelangt und dort verbrennt. Stattdessen verdunstet er und wird wieder an das Grillgut zurückgegeben.
Diese Reflektoren nennt der amerikanische Hersteller Emitterplatte. Sie wandelt die Umluftwärme aus der Brennkammer in Strahlungswärme um. Die Infrarot-Technik TRU-Infrared™ ist sogar patentiert. Sie verspricht mehr direkte Hitze, wie über Feuer, ohne das Risiko hochschlagender Flammen.
Um vor allem große Stücke Fleisch, wie in diesem Fall auf die perfekte Kerntemperatur zu bringen, helfen zwei digitale Kerntemperaturfühler. Diese kann ich auf jeder Seite einzeln anschließen und direkt in das Fleisch stecken.
Grillen in zwei Zonen
Das Steakgrillen steht bei diesem Elektrogrill ganz klar im Vordergrund. Daher muss er sehr hohe Temperaturen erreichen, um scharf anbraten zu können. Um das zu testen, hole ich beim Metzger zwei frische 200-Gramm-Stücke Entrecôte vom Jungbullen.
Zeitgleich grille ich die Beilagen Brokkoli, Paprika und Salatherzen, die eher niedrige Temperaturen und eine kurze Zeit brauchen, um die maximale Temperaturdifferenz von 130 °C, die laut Hersteller möglich ist, auszuloten.
Beide Zonen heize ich auf 130 °C vor. Dabei behalte ich die Uhr im Auge: Nach 6 Minuten Vorheizen ist sie laut Anzeige bei über 100 °C. Das Gemüse kommt auf die linke Seite.
Danach steuere ich die beiden Zonen individuell: Die Steaks kommen auf die rechte Seite, als die Anzeige 260 °C anzeigt. Die angezeigte Temperatur von 260 °C reicht bei meinem Test nicht aus, um die Steaks scharf anzubraten. Zuversichtlich erhöhe ich auf den Maximalbereich zwischen 350 und 370 °C, um das Fleisch rundum so scharf anzubraten, wie es ein Entrecôte verdient.
Dann grille ich die Fleischstücke wie gewohnt bei mittlerer Hitze zu Ende. Unsere gewünschte Garstufe Medium Rare ist beim Anschneiden knapp überschritten. Die Emitterplatte hat aber genau das gemacht, was sie soll und ein Austrocknen verhindert.
Die bereits fertig gegrillten Beilagen halte ich auf einer kleinen Ebene über dem Rost warm, bis das Fleisch fertig ist. Hier kann ich auch Brot wie ein Steinofenbaguette aufbacken, ohne dass es verbrennt.
Grilltemperatur
Wie bei einem Backofen stelle ich die gewünschte Gradzahl ein und der Char-Broil Evolve beginnt mit dem Vorheizen. Das Display zeigt die aktuelle Grilltemperatur an. Wenn er heiß genug ist, ertönt ein Signalton.
Genau diese Temperaturanzeige leitet mich im Test fehl: Der Rost ist nicht so heiß wie auf dem Display angegeben. Ich muss nachregulieren und dadurch bleibt das Steak für meinen Geschmack etwas zu lange auf dem Grill.
Die Temperaturdifferenz hält der Grill tatsächlich – sie ist groß und spürbar. Ganz so präzise wie die Anzeige es verspricht, ist die tatsächliche Temperatur auf dem Grillrost jedoch nicht. Dabei helfen die Kernthermometer und das Umdenken in niedrig, mittel und hohe Temperaturen.
Ein Grill, der sich selbst reinigt?
Eine Besonderheit des Evolve ist das Selbstreinigungsprogramm. Eine gute halbe Stunde lang heizt der Grill auf hoher Temperatur und verbrennt alle Rückstände auf dem Rost. Theoretisch kann ich sie nach dem Abkühlen mit der Bürste abbürsten. Das klappt zwar nur bedingt, es bleiben deutliche Spuren auf den Teilen, aber hygienisch sollte es sein.
Die entnehmbaren Emitterteile verhindern größtenteils, dass heruntertropfendes Fett die Brennkammer verschmutzt. Das erleichtert die Reinigung etwas. Die Teile selbst können in die Spülmaschine.
Zahlen & Fakten
Char-Broil Evolve Electric | |||
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Leistung in Watt | 2400 | ||
Temperaturrange in °C | 90-370 | ||
Grillfläche in cm | 57 x 39 | ||
Maße H x B x T in cm | 123,6 x 57,9 x 113,7 | ||
Gewicht in kg | 49,1 | ||
Grillrost | Edelstahlrost | ||
Extras | 2 Kernthermometer, Standgestell, Grillbürste | ||
Kabellänge in m | 3 |
Der Char-Broil Grill wird mit Grillwagen aus verzinktem Blech geliefert. Auf einer Terrasse, auf der man häufig Gäste hat und alles in Ordnung halten möchte, ist dadurch alles gut aufgeräumt.
Durch vorgeschraubte Einzelteile ist der Aufbau zu zweit in ca. 1,5 Stunden erledigt.
In der Packung ist an alles gedacht: Zwei abnehmbare Seitenflügel zum Einhängen, zwei Kernthermometer mit Halterung, eine Bürste für den Rost, deren Borsten allerdings aus Kunststoff sind.
Die App: Leider hat sie bei mir im Test nicht funktioniert, wahrscheinlich, weil ich im Schrebergarten kein WLAN habe – ich kann aber auch offline grillen.
Mein Fazit
Der Char-Broil Evolve Electric Grill überzeugt auf den ersten Blick durch seine innovative TRU-Infrared™ Technologie und praktische Zusatzfeatures wie geteilte Grillzonen und integrierte Thermometer. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, in zwei Zonen mit unterschiedlichen Temperaturen zu grillen, was das gleichzeitige Garen von verschiedenen Fleischsorten und Beilagen ermöglicht. Die extra Warmhaltefläche ist ein nützlicher Bonus, um Brot und andere Speisen schonend warm zu halten.
Während des Praxis-Tests zeigt der Grill allerdings Schwächen. Die Hitzeentwicklung ist nicht vollkommen gleichmäßig, insbesondere der vordere Bereich wird nicht so heiß wie der hintere. Dies kann jedoch teilweise durch das häufige Öffnen des Deckels zum Fotomachen und Testen bedingt sein. Ein weiteres Manko ist die Selbstreinigungsfunktion, die zwar theoretisch vielversprechend klingt, in der Praxis jedoch nicht alle Rückstände vollständig entfernt.
Insgesamt bietet der Char-Broil Evolve Electric Grill Vielseitigkeit und eine Funktion, die für saftige Ergebnisse sorgt.