Aprikotieren – Aroma und Glanz für Kuchen
Aprikotieren ist ein Fachbegriff aus der Pâtisserie. Der Name verrät es schon: Hier ist Aprikosenkonfitüre im Einsatz. Eine Aprikotur sorgt auf backofenwarmen Kuchen, Torten und Gebäck für schönen Glanz, Festigkeit und feines Aroma.
Die Aprikotur funktioniert wie eine Art Trennschicht zwischen Teig und Glasur oder Garnitur. Sie hält Ihren Kuchen länger frisch, verleiht ihm tollen Glanz und ein feines Aroma. Beim Aprikotieren bestreichen Sie Kuchen oder Torten mit einer gelierten Flüssigkeit aus aufgekochter Aprikosenkonfitüre. Auf dieser klebrigen Köstlichkeit haften Obst, Puderzucker und Nüsse ganz wunderbar. Ein weiterer Vorteil: Eine Glasur kann nicht in den Teig eindringen, denn der bleibt schön fest.
Aprikosenkonfitüre hat ein schön dezentes Aroma und sie schmeckt zu jedem Kuchen richtig lecker. Zum Aprikotieren eignet sich entweder Gelee oder passierte Konfitüre. Dazu die Konfitüre pürieren, durch ein Sieb streichen und mit wenigen Esslöffeln Wasser unter ständigem Rühren für etwa 5-10 Minuten aufkochen, bis die Flüssigkeit zu gelieren beginnt. Ihre fertige, heiße Aprikotur tragen Sie mit einem Backpinsel gleichmäßig auf den ofenwarmen Kuchen auf. Anschließend können Sie das Gebäck nach Herzenslust belegen und dekorieren. Bei Obstkuchen können Sie die heiße Konfitüre zum Schluss als "Versiegelung" auftragen.
Wichtig: Die Konfitüre muss dickflüssig sein. Nur so "trägt" sie die Glasur. Und eine wässrige Aprikotur bildet nur unschöne Flecken auf dem Kuchen. Außerdem muss die gelierte Konfitüre beim Auftragen wirklich heiß sein. Ist sie nur noch lauwarm oder gar bereits abgekühlt, lässt sie sich nicht mehr richtig verteilen. Natürlich können Sie zum Aprikotieren auch andere Konfitüren verwenden. Aprikosen bieten aber den feinsten Geschmack.
Traditionelles Aprikotieren für die Sachertorte
Eine der wohl beliebtesten Spezialitäten Wiener Konditorenkunst wird übrigens ebenfalls aprikotiert: die Sachertorte. Hier tragen Sie die Aprikosenschicht entweder zwischen zwei Schichten Kuchen oder direkt unter den Überzug aus dunkler Kuvertüre auf. Gemäß der Leitsätze für Feine Backwaren verwendet man für den süßen "Fruchtanteil" der Unterglasur – also die Konfitürenschicht – ausschließlich Aprikosenkonfitüre, in Österreich Marillenkonfitüre genannt.