Berberitze - die säuerliche Beere

In den scharlachroten Berberitzen steckt unerkanntes Potenzial zum Lieblingsfood, denn die säuerlichen Beeren schmecken köstlich und sind dazu noch reich an Vitamin C. Mit weniger Zucker und mehr Eiweiß lassen sie selbst Rosinen alt aussehen.

Getrocknete Berberitzen liegen in einer weißen Schale
Die säuerliche Beere des Orients: Berberitzen wachsen auch hierzulande. Foto: House of Food / Bauer Food Experts KG
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Was sind Berberitzen?

Berberitzen, die auch Sauerdorn oder Essigbeeren genannt werden, sind die länglichen, bohnenförmigen und scharlachroten Beeren eines immergrünen Strauchs, der im Herbst in Asien, im Kaukasus und in Europa, auch hier in Deutschland, Früchte trägt. Nur in Großbritannien und Skandinavien wachsen die Beeren nicht. Berberitzen schmecken säuerlich und werden vor allem im Iran gegessen. Typisch ist ein Reisgericht mit Berberitzen. Obwohl sie hierzulande in lichten Laubwäldern, Parks, Hecken oder im eigenen Garten blühen, sind sie als Lebensmittel größtenteils in Vergessenheit geraten.

Sind Berberitzen giftig?

Die dunkelroten Beeren kannst du unbesorgt essen, denn sie sind nicht giftig. Anders sieht es bei den Stängeln, Blättern und der Wurzel des Berberitzenstrauchs aus. Diese haben einen hohen Anteil an giftigen Stoffen und dürfen nicht verzehrt werden. Wenn du Berberitzen selbst pflückst, solltest du also darauf achten, alle Blätter, Stängel oder andere Pflanzenteile von den Beeren zu entfernen, bevor du sie weiter verarbeitest. Aber aufgepasst, die Blätter tragen an den Rändern kleine Dornen.

Was kann ich mit Berberitzen machen?

Getrocknete Berberitzen kannst du direkt zum Verfeinern in dein Müsli oder Joghurt geben oder als Gebäckgarnitur für leckeren Walnuss-Berberitzen-Rosetten verwenden. Ansonsten kannst du sie vor dem Verzehr in etwas Flüssigkeit einweichen sowie in Öl, Butter oder Ghee kurz andünsten. So geben sie Reis- und Fleischgerichten eine säuerlich-fruchtige Note. Lecker schmecken sie auch in unserem Grünkohl-Graupen-Tabouleh. Wenn du deinem Schwarz-, Früchte- oder Kräutertee eine besonderes Aroma geben möchtest, kannst du zusätzlich 2 TL getrockneter Berberitzen mit deinem heißen Teewasser aufbrühen.
Frische Berberitzen eignen sich dagegen gut zum Einmachen. Den Saft von Berberitzen kannst du mit Wasser und Zucker zu einem Gelee verarbeiten. Für eine süße Note, kannst du Apfel- oder Orangensaft dazugeben.

Wie kann ich frische Berberitzen trocknen?

Berberitzen werden meist getrocknet verkauft und verwendet. Wenn du aber frische, reife Beeren gepflückt hast, kannst du sie auch selber trocknen. Dafür musst du die Beeren - nachdem du sie von den ungenießbaren Blättern und Ästen befreit hast - zwei Stunden lang in Wasser einweichen und anschließend gut abspülen. Die restliche Feuchtigkeit kannst du mit einem Papiertuch aufsaugen. Entweder trocknest du sie nun an der Luft, indem du sie mit einem Geschirrtuch bedeckst und regelmäßig wendest. Oder du nutzt deinen Ofen. Dafür verteilst du die Beeren auf einem Backblech und erhitzt sie bei 50 Grad, bis der Saft austritt. Dann auf 60 Grad erhöhen und die Beeren regelmäßig wenden. Für diesen Vorgang brauchst du je nach Leistung deines Backofens etwa 2 1/2 Stunden.

Wie gesund sind Berberitzen?

Die scharlachroten Früchte sind nicht nur ein geschmackliches Highlight, auch ihre Inhaltsstoffe können sich sehen lassen. In 100 g getrockneten Berberitzen stecken rund 25 mg Vitamin C und viele Mineralstoffe. Außerdem schützen die natürlich roten Farbstoffe der Beeren unsere Körperzellen vor schädlichen Einflüssen. Getrocknete Berberitzen haben zwar viele Kalorien (pro 100 g etwa 313 kcal), dafür aber kaum Fett und einen hohen Anteil an sättigenden Ballaststoffen. Auch im Vergleich zu Rosinen punkten Berberitzen: In ihnen steckt mehr Eiweiß (3,4 g zu 1 g pro 100 g) und weniger Zucker (64,8 g zu 75 g). Besonders in der ayurvedischen Ernährungslehre sind die säuerlichen Beeren fester Bestandteil, denn sie gelten unter anderem als verdauungsfördernd und entzündungshemmend.

Sind Berberitzen dasselbe wie Goji-Beeren?

Auch wenn die kleinen roten Beeren sich äußerlich ähneln, stammen Berberitzen nicht von derselben Pflanze wie Goji-Beeren. Diese wachsen hierzulande an Bocksdorn-Sträuchern und schmecken noch säuerlicher, fast schon bitter. Doch auch Goji-Beeren sind reich an Vitamin C. Du kannst die Beeren anhand ihrer Farbe auseinanderhalten. Während reife Berberitzen eine dunkelrote Farbe annehmen, sind Goji-Beeren orangerot bis hellrot. Berberitzensträucher haben große Blätter, die in kleinen Büscheln am Ast wachsen und an den Rändern spitze Dornen haben. Im Frühjahr hängen gelbe Blüten in Trauben am Berberitzenstrauch. Wenn die Beeren reif sind, verfärbt sich auch das Laub rot-violett. Dagegen blühen an einem Bocksdorn-Strauch von Juni bis August fünfzählige, violette Blüten, die glockenförmig herunterhängen. Die Blätter sind graugrün.

Wo kann ich Berberitzen kaufen?

Getrocknet - und manchmal auch frisch - kannst du Berberitzen in persischen und arabischen Läden kaufen, dort heißen sie "Sereschk". Mit etwas Glück findest du sie aber auch im Bio-Lebensmittelhandel oder deinem gut sortierten Supermarkt um die Ecke. Außerdem kannst du Berberitzen auch online bestellen.

Wie soll ich Berberitzen lagern?

Damit sich die getrockneten Früchte monatelang halten, solltest du sie kühl, dunkel, trocken und gut verschlossen aufbewahren. Du kannst sie auch problemlos in der Verpackung einfrieren, denn die Beeren kleben dabei nicht aneinander. So kannst du deine gewünschte Menge jederzeit entnehmen und auftauen lassen. In gefrorenem Zustand kannst du sie auch direkt in deinen Smoothie mixen.