Nutrilovers Green-Press Max im Test: Perfekt für grüne Säfte
Schon mal versucht, Gräser zu entsaften? Was für andere Geräte herausfordernd scheint, ist für den Green-Press Max ein Kinderspiel. Auch in Sachen schnelle Reinigung überzeugt Nutrilovers Slow Juicer. Mein ausführlicher Testbericht.
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Geht nicht? Gibt’s nicht. Der Green-Press Max von Nutrilovers entsaftet nicht nur Äpfel, Orangen und Co., sondern holt auch aus Zutaten den letzten Tropfen heraus, die als schwer entsaftbar gelten. Gräser gehören dazu, Knollen, Kräuter, Sellerie und grünes Blattgemüse ebenfalls. Das passt zu mir: Frisch gepresster Selleriesaft ist seit Langem fester Bestandteil meiner Ernährung. Und auch gegen einen frischen Orangensaft am Morgen habe ich nichts einzuwenden. Entsprechend motiviert starte ich meinen umfassenden Produkttest.
Was ich an dieser Stelle schon einmal verraten kann: Das mit dem faserigen Sellerie und den Gräsern klappt schon mal recht gut. Dennoch habe ich dem Green-Press Max nicht die volle Punktzahl vergeben.
In unseren Testrichtlinien findest du Informationen, nach welchen Kriterien wir testen.
Gräser entsaften mit dem Green-Press Max
Den Anfang meiner Testreihe machen Gräser: Grüne Säfte aus Weizengras oder Gestengras. Sie sind randvoll mit Chlorophyll, Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem werden ihnen antioxidative Eigenschaften nachgesagt und sie sollen beim Entgiften helfen. Wäre da nicht der Punkt mit der herausfordernden Zubereitung:
Durch ihre dichte Struktur und zähen Fasern mit vergleichsweise geringem Wassergehalt ist es sehr viel herausfordernder, Saft aus Weizengras, Gestengras & Co. zu extrahieren als aus vielen anderen Zutaten. Gut sortierte Drogerien und teils auch Supermärkte haben den Trend zwar erkannt und ihr Sortiment längst um Pulver von Gerstengras und Gerstengrassaft erweitert, aber ich finde: Frisch schmeckt eindeutig besser.
Die einzelnen Halme meines frisch geernteten Gerstengrases gebe ich büschelweise in den Einfüllschacht des Green-Press Max. Da das Gras vergleichsweise leicht ist und nicht automatisch nach unten rutscht, muss ich mit dem Stößel nachhelfen. Den Rest übernimmt die Pressschnecke, die die Zutaten erst mit rund 60 Umdrehungen pro Minute effizient zerkleinert und die Masse dann gegen ein Sieb presst. Der Saft fließt in den Saftbehälter, die festen Überreste werden im Tresterbehälter aufgefangen.
Auch wenn Gräser weniger saftig sind als andere Zutaten, ist die Saftausbeute aus Gerstengras überraschend gut: Tröpfchenweise läuft tiefgrüner, frisch gepresster Gerstengrassaft aus dem Auslass. Aus zwei kleinen Bündeln frischem Gerstengras extrahiert der Green-Press Max etwa ein Schnapsglas Saft.
Nimm am besten nicht zu viele Gräser auf einmal, sondern starte mit einer Handvoll. Geduld zahlt sich hier aus, so hat der Stopfer weniger Arbeit.
Selleriesaft auf Knopfdruck
Weiter geht’s mit Staudensellerie. Die Stangen sind zwar für gewöhnlich saftig, aber eben auch ziemlich faserig. Für Entsafter und Slow Juicer kann insbesondere Letzteres zu einer kleinen Herausforderung werden: Nicht selten passiert es, dass sich die Fasern um die Messer und Filter wickeln und so das Gerät verstopfen. Das wiederum wirkt sich negativ auf das Entsaften aus und zieht zusätzlich auch die abschließende Reinigung unnötig in die Länge.
Entsprechend vorsichtig starte ich den Green-Press Max von Nutrilovers – der Schalter befindet sich auf der Rückseite – und gebe erstmal nur eine Selleriestange in den Einfüllschacht. Mit einer Länge von rund 17 bzw. 13 cm scheint er wie gemacht für lange Zutaten. Der Green-Press Max tut zuverlässig das, womit Nutrilovers wirbt, und verarbeitet nicht nur diese, sondern auch alle weiteren Stangen verlässlich zu Saft.
Die Saftausbeute ist gut, jedoch nicht sehr gut. Der Trester – was beim Auspressen übrig bleibt – könnte ruhig noch ein bisschen trockener sein. Auch wenn der Unterschied nur marginal ist: Die ebenfalls von mir getesteten Geräte – insbesondere der H400 von Hurom – liefern bessere Ergebnisse.
Frisch gepresster Saft aus Orangen, Äpfeln & Co.
Orangensaft ist in Deutschland Spitzenreiter in Sachen Lieblingssaft, dicht gefolgt von Apfelsaft. Entsprechend starte ich zuerst mit dem Klassiker aus Orangen: Die abgepulten und grob zerkleinerten Stücke gleiten nach dem Einführen in den Einfüllschacht direkt hinunter zur Pressschnecke, die die Masse pro Minute zerkleinert und gegen das Sieb presst. Aus dem Auslass fließt viel köstlicher Orangensaft. Same procedure mit Äpfeln, aus denen der Green-Press Max ebenfalls zuverlässig den Saft presst.
Allerdings verhält es sich auch hier wieder ähnlich wie beim Entsaften von Sellerie: Die Früchte könnten meiner Meinung nach ein wenig effizienter ausgepresst, der Trester folglich noch ein wenig trockener sein.
Du möchtest das Maximum an Saft aus Zutaten extrahieren lassen? Dann gib den Trester einfach noch einmal zum Entsaften ins Gerät. Spätestens dabei sollte wirklich auch der allerletzte Tropfen im mitgelieferten Saft- statt im Tresterbehälter landen.
Vorteile der horizontalen Entsaftung
Wie es der Green-Press Max schafft, auch aus schwer entsaftbaren Zutaten wie den oben genannten Saft zu extrahieren? Das Geheimnis liegt in der horizontalen Arbeitsweise: Anders als bei vertikalen Slow Juicern, in denen die Pressschnecke die Zutaten direkt nach unten verarbeitet, ist die Pressschnecke bei diesem Modell von Nutrilovers waagerecht angeordnet. Gräser, Kräuter, Knollen, Obst und Gemüse werden also horizontal, von links nach rechts, verarbeitet.
Nutrilovers hat speziell für den Green-Press Max eine mit etwa 20 cm vergleichsweise lange Pressschnecke mit besonders feinem Gewinde konstruiert, die die Zutaten über einen besonders langen Zeitraum entsaftet. Und das wiederum führt zu einer höheren Saftausbeute und einem effizienteren Entsaftungsprozess.
Ein weiterer positiver Aspekt: Dank weniger Einzelteile sind horizontale Slow Juicer schneller zusammengebaut und gereinigt als vertikale Modelle. Allerdings können sich insbesondere langfaserige Zutaten während des Entsaftens um die Presseschnecke wickeln.
Während der Verarbeitung von Gräsern ist mir das jedoch nicht passiert, lediglich beim Entsaften von Sellerie gab es einen kleinen "Stau". Kein Problem für den Green-Press Max, der für eben solche Fälle eine sogenannte Reverse-Funktion eingebaut hat: Sollte sich das Pressgut einmal stauen oder verklemmen, kann der Rückwärtslauf aktiviert werden, um die Pressschnecke kurzzeitig in die entgegengesetzte Richtung zu drehen und so die Blockade zu lösen.
Step-by-Step: So funktioniert der Green-Press Max
Im ersten Step werden die Wunschzutaten – nach Bedarf zerkleinert – oben in den Einfüllschacht des Green-Press Max gegeben und mit dem Stößel nach unten in Richtung Pressschnecke geleitet.
Sobald die Zutaten dort angekommen sind, übernimmt die horizontale Pressschnecke: Dank hoher Druckausübung und rotierender Bewegung erfasst und zerkleinert diese alles.
Die Masse wird – ebenfalls durch die rotierende Bewegung – langsam auf der horizontalen Ebene von links nach rechts weitergeleitet und gegen das Sieb gepresst.
Über den Saftauslass gelangt der frisch gepresste, herrlich feine Saft in den Saftbehälter. Der Trester wiederum wird weitergeleitet und über den Tresterauslass ausgegeben.
Handhabung: Der Green-Press Max im Einsatz
Du hast wenig Platz nach oben, weil in deiner Küche überall Hängeschränke verbaut sind? Nutrilovers hat die Herausforderung erkannt: Mit einer Höhe von 41 cm passt der Green-Press Max unter so gut wie jeden Schrank. Durch seine horizontale Bauart ist er zwar breiter als einige andere Modelle, aber in meiner kleinen Großstadtküche musste dennoch kein Gerät dafür weichen.
Einziger kleiner Wermutstropfen: Der Saftbehälter, der unters Gerät geschoben wird, ist ebenfalls nur überschaubar groß: Insgesamt fasst er 600 ml, ist damit aber auch wirklich randvoll. Ich habe mir daher angewöhnt, die Säfte nach der Pressung in einen größeren Behälter zu geben, um ein Überlaufen zu verhindern.
Gut gefällt mir, dass sowohl der Einfüllschacht als auch das Entsaftungsgehäuse aus transparentem Kunststoff gefertigt wurden. So kann ich den Vorgang des Entsaftens auch mit meinen Augen genau verfolgen.
Zusammenbau? Total easy !
Dein Terminkalender ist immer voll? Deine Kinder möchten genau jetzt einen frisch gepressten Orangensaft? Und! Keine! Sekunde! Später! Dann habe ich einen weiteren positiven Fakt: Denn verglichen mit anderen Slow Juicern ist Nutrilovers Green-Press Max wirklich im Handumdrehen zusammengebaut. Zu verdanken ist das der Tatsache, dass vergleichsweise wenig Einzelteile benötigt werden, um den Slow Juicer zu montieren.
Entsprechend kurz ist die Instruktion: Erst wird die Pressschnecke im Motorgehäuse platziert, dann der Tresterauslass auf das Entsaftungsgehäuse gesteckt. Im Prinzip war’s das schon. Nur der Saftbehälter muss noch unter den Saftauslass, der Tresterbehälter unter den Tresterauslass gestellt werden. Fertig. Auch ohne Anleitung gelingt mir der Zusammenbau innerhalb weniger Sekunden. Volle Punktzahl!
Hätte ich ausreichend Platz auf der Arbeitsfläche, würde ich dem Green-Press Max eben dort sogar einen festen Platz bieten. Da meine kleine Großstadtküche jedoch nicht durch Größe überzeugt, verstaue ich die wenigen Teile im Schrank und baue sie immer dann zusammen, wenn mir nach frisch gepresstem Saft ist. Geht ja zum Glück schnell – schneller als die Orange für meinen Saft abgepult ist.
Glänzend & hochwertig: die Edelstahlschnecke
Während die meisten Slow Juicer anderer Hersteller auf Pressschnecken aus Kunststoff setzen, haben sich die Entwickler von Nutrilovers Green-Press Max für eine Variante aus Edelstahl entschieden. Die macht nicht nur dank ihres klassisch glänzenden Aussehens optisch was her, sondern bringt auch noch andere Vorteile mit sich: Edelstahl ist besonders robust und widerstandsfähig, geschmacksneutral, allergikerfreundlich, rostfrei, lebensmittelecht, farbecht, säurefest und einfach zu reinigen.
Mich überrascht, wie schwer die Edelstahlschnecke des Green-Press Max ist. Ein Blick auf meine Küchenwaage bestätigt das: Mit einem knappen Kilo geht das massive Stück ganz schön ins Gewicht. Das ist zwar vergleichsweise viel, doch dafür wirkt die Schnecke auch extrem robust und so, als würde sie ewig halten.
Pluspunkt: Breiter Einfüllschacht mit sinnvoller Zusatzfunktion
Der Einfüllschacht ist nicht nur lang genug, um längliche Zutaten wie beispielsweise Selleriestangen im Ganzen zu verarbeiten, sondern mit einem Durchmesser von etwa 7,5 cm auch breit genug, um kleine Äpfel, Mandarinen & Co. aufzunehmen. Das ist praktisch, zeitaufwendiges Zerkleinern entfällt so weitestgehend. Größere Zutaten wie zum Beispiel Orangen müssen jedoch vor den Entsaften zerkleinert werden. Dennoch: Volle Punktzahl für den breiten Einfüllschacht, der die Vorarbeit auf ein Minimum reduziert.
Praktisch finde ich übrigens, dass der Einfüllschacht des Green-Press Max über einen Klapp-Mechanismus am Einwurf verfügt: Besagter Mechanismus ermöglicht es, größere Stücke direkt und vor allen Dingen: sicher einzuführen. Denn die bewegliche Abdeckung verschließt den Zugang zur Einfüllöffnung und verhindert so, dass während des Betriebs unerwünschte Gegenstände oder Hände in den Entsafter gelangen.
Lautstärkepegel? Hoch!
Nutrilovers schreibt, die Laustärke des Green-Press Max betrage weniger als 55 Dezibel, was ungefähr der Lautstärke eines normalen Gesprächs entspräche. Ich bin zwar nicht im Besitz eines Schallpegelmessers und kann daher auch nicht herausfinden, ob Nutrilovers recht hat. Allerdings finde ich, dass der Slow Juicer vergleichsweise laut ist.
In erster Linie hängt der Lautstärkepegel natürlich mit den zu entsaftenden Zutaten zusammen. Weiches Obst zu entsaften, ist weit weniger laut als beispielsweise harte Ingwerknollen. Dennoch ist der Green-Press Max bislang das lauteste Gerät in meiner Produkttestreihe. Und das völlig unabhängig von den Zutaten. Allerdings: Gespräche sind bei laufendem Motor trotzdem noch problemlos möglich. Für mich kein wirklich ernstzunehmender Kritikpunkt.
Schnelle Reinigung des Green-Press Max
Das Adjektiv "einfach" kann auch unter diesem Punkt platziert werden. Denn die Reinigung des Green-Press Max gelingt ebenfalls in wenigen Minuten. Die wenigen Einzelteile sind schnell demontiert und nahezu genauso schnell abgewaschen. Selbst das Sieb aus Edelstahl ist im Nu gereinigt. Das kenne ich von anderen Geräten auch anders, denn speziell die Siebe von Entsaftern und Slow Juicern neigen zum Verstopfen. Nicht so jedoch beim Green-Press Max.
Wenn eine herkömmliche Spülbürste, die wahrscheinlich in jedem Haushalt aufzufinden ist, an den Rand ihrer Kapazitäten kommt, hilft die beiliegende Reinigungsbürste, sodass die kleinen Poren des Siebs in wenigen Sekunden gesäubert sind. Das ging einfach UND flott. Hier gibt’s deshalb ebenfalls die volle Punktzahl.
Technische Fakten
Marke | Nutrilovers | ||
---|---|---|---|
Leistung | 200 Watt | ||
Spannungsfrequenz | 220-240V, 50 Hz | ||
Geschwindigkeit | 60 Umdrehungen pro Minute | ||
Maße (L x B x H) | 34 x 18 x 41 cm | ||
Durchmesser Einwurf | 7 bzw. 4,5 cm | ||
Gewicht | 5 kg | ||
Lieferumfang | 1 Motorgehäuse 1 Entsaftungsgehäuse 1 Pressschnecke 1 Sieb 1 Tresterauslass 1 Tresterbehälter 1 Saftbehälter 1 Stößel 1 Anleitung 1 Reinigungsbürste 1 Glastrinkflasche 1 Rezeptbuch |
Fazit
Ich bin nachhaltig überrascht, wie zuverlässig der Nutrilovers Green-Press Max selbst harte Gräser entsaftet. Chapeau dafür! Außerdem hat mich überzeugt, dass der Zusammenbau wirklich kinderleicht und superschnell gelingt – und auch für die Einfachheit in Sachen Reinigung bekommt Nutrilovers Slow Juicer ein doppeltes "Daumen hoch" von mir.
Einzig den Punkt mit der Lautstärke habe ich zu bemängeln. Und auch die Saftausbeute könnte minimal höher sein. Allerdings überwiegen meiner Meinung nach die Vorteile. Daher: Wer auf grüne Säfte aus Gerstengras, Weizengras & Co. steht, wird im Green-Press Max einen zuverlässigen Partner finden.