Sous-vide: Die besten Vakuumgarer im Test

Das Sous-vide-Garen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn es garantiert präzise Garergebnisse. Ob zarte Entenbrust, aromatische Möhren oder das perfekt gegarte Onsen-Ei – alles wird bei der richtigen, konstanten Temperatur auf den Punkt gegart. Deshalb werden Sous-vide-Geräte auch Eintauchthermostate genannt. Doch welcher Sous-vide-Garer ist der richtige für deine Küche?

Ich habe fünf empfehlenswerte Modelle auf ihre Zeit zum Erhitzen, Temperaturgenauigkeit, Handhabung getestet, ihr Design sowie Geräusch berücksichtigt – vom Einsteigergerät bis zur Profi-Variante. 

Um meine Testgeräte einheitlich miteinander zu vergleichen, habe ich mit all meinen Sous-vide-Geräten Folgendes zubereitet: Barbarie-Entenbrust, Brokkoli und Möhren, ein 64-Stunden-Brisket und Onsen-Eier.

Vor dem Sous-vide-Garen vakuumierst du die Lebensmittel, denn sie müssen komplett unter Wasser sein, ohne Wasserkontakt zu haben. Worauf du dabei achten solltest und welches Gerät wir empfehlen, findest du in unserem Vakuumierer-Test.

• Geräte-Art: In meinem Test konzentriere ich mich auf Sous-vide-Sticks, die einfach in einen Wasserbehälter gehängt werden, Sous-vide-Wannen, die freistehend funktionieren und Multifunktionsgeräte mit Sous-vide-Programm. Es gibt auch Sous-vide-Schubladen, die fest in die Küche eingebaut sind.

• Leistung und Temperaturgenauigkeit: Mehr Watt bedeuten schnelleres Erhitzen, aber die Temperaturkontrolle muss präzise sein.

• Wasserzirkulation: Ein gutes Gerät sorgt für eine gleichmäßige Temperaturverteilung im gesamten Behälter.

• Steuerung und Funktionen: Einige Geräte bieten eine Fernsteuerung per App oder praktische Timerfunktionen.

Der CASO SV1200 Smart Stick setzt sich in meinem Test an die Spitze. Er kann per WLAN und App gesteuert werden, was für mich beim Sous-vide-Garen wirklich eine Hilfe ist. So kann ich beispielsweise das Smartphone in einen anderen Raum nehmen und bekomme dennoch mit, wenn das Wasserbad heiß genug ist, die Temperatur schwankt oder der Wasserstand zu gering wird. Zudem arbeitet der Caso-Stick besonders leise und nimmt nur wenig Platz ein.

Mit dem CASO SV1200 Smart Stick kann ich jedes beliebige Gefäß mit bis zu 20 Litern Volumen als Behälter nutzen – egal, ob für wenige oder viele Portionen – solange die Randhöhe stimmt. Denn die Länge ist festgelegt, sodass der Stabgarer immer mit dem Topfboden in Kontakt kommt. Ich brauche aber mindestens eine 20 cm hohe Seitenwand, um den Smart-Stick sicher daran festzuklammern.

Die Handhabung des Caso-Sous-vide-Sticks gefällt mir gut. Das Display ist gut lesbar und einfach zu bedienen. Zum Einstellen von Dauer und Temperatur kann ich die Tasten + und - gedrückt halten, um den Timer schneller laufen zu lassen. Nur beim Klamer Sous Vide Stick ist das mit einem Drehknopf besser gelöst. Während des Betriebs zeigt mir das Display abwechselnd die Zeit und die Temperatur an.

Sonst denke ich bei Geräten oft – wieso eine App? Aber beim Vakuumieren und Sous-vide helfen sie wirklich. Ich muss nicht dabeistehen, um den Wasserstand abzulesen und ggf. nachzufüllen. Auch wenn ich das immer noch selbst machen muss, auch mitten in der Nacht. Das lässt sich nur mit einer Wanne oder einem Dampfkochtopf wie dem MeinHans umgehen.

Alle Sous-vide-Garer brauchen ca. 15 Minuten, um auf die Standard-Temperatur von 60°C vorzuheizen. Bei den getesteten Gemüsesorten ist mir aufgefallen, dass Brokkoli vor dem Garen im Vakuumbeutel unbedingt blanchiert werden sollte. Sein Grün leidet etwas und auch der typische Kohlgeruch konzentriert sich! Die Sous-vide-Möhren sind ohne Übertreibung die leckersten, die wir je probiert haben – auch pur, ohne Gewürze oder Marinade. Knackig, super-aromatisch und leuchtend orange.

Das Ergebnis des Caso-Sticks kann sich auf jeden Fall schmecken lassen: Ich brate Entenbrust und Möhren zusammen an, das Fleisch bleibt rosig und wird zart, die Karotten überzeugen mit viel Aroma und knackigem Biss.

Der Testsieger CASO SV1200 Smart Stick kann in Haushalten einziehen, in denen gerne abwechslungsreich gekocht wird – von asiatisch über französisch bis hin zu Southern BBQ. Vor allem für Fleischliebhaber, die lange Niedergarmethoden bevorzugen, ist er den geringen Platzbedarf wert.

Der Enfinigy Sous Vide Stick von ZWILLING punktet mit seiner handlichen Größe, seinem leistungsstarken Motor und nicht zuletzt durch seine Optik. Dank der präzisen Temperaturregelung bleibt das Gargut immer im optimalen Bereich.

Für die „kurzen“ Zubereitungs-Zeiten von bis zu 4 Stunden ist mir der ZWILLING-Sous-vide-Stick persönlich am liebsten. Vor allem in der Kombination mit der ZWILLING Vakuumpumpe. Nah am Leben konzipiert, einfach, gut durchdacht und absolut zuverlässig.

In der Testküche lässt er sich leicht auf die gewünschten Temperaturen bringen und signalisiert akustisch, wenn es Zeit zum Baden ist. Das Gemüse bleibt schön knackig und entfaltet sein pures Aroma. Die Entenbrust ist die zarteste von allen, sehr saftig und nach dem Braten einfach köstlich.

Die lange Garzeit für ein Stück Rinderbrust von 64 Stunden ist eine Herausforderung, weil ich alle etwa alle zwei Stunden Wasser nachfüllen muss. Ist der Minimum-Füllstand erreicht, schaltet sich der ZWILLING-Sous-vide-Stick ab, wie andere Sticks auch.

Aber wie nachts nachfüllen? Für alle Slow-Cooking-Fans empfehle ich einen Smart-Stick – wie meinen Testsieger, den CASO SV1200. Dessen App erinnert automatisch ans Nachfüllen.

Der Stick ist kompakt und einfach zu bedienen – ideal für Hobbyköch:innen und für Einsteiger:innen, die Wert auf Qualität legen.

Der Klamer Sous Vide Stick hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Trotz des günstigen Preises bietet er neben einer zuverlässigen Temperaturkontrolle eine flexible Halterung. Die Bedienung erfolgt hier über ein LED-Display und einen Drehknopf.

Die Halterung fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber sie entpuppte sich als Plus. Denn die Manschette lässt sich am Stab nach oben und unten verschieben – so habe ich mehr Variabilität in der Topfhöhe und kann auch mit kleineren Wassermengen kochen!

Ein weiterer Vorteil in Sachen Bedienbarkeit: Ein Drehknopf, der die Tasten + und - ersetzt. Im Test finde ich den Knopf viel angenehmer. Das Einstellen erinnert mich daran, wie ich am Radio die Lautstärke auf drehe – genauso einfach und ich kann ganz unkompliziert hohe Temperaturen oder lange Garzeiten (bis zu 99 Stunden) einstellen.

Mit 90°C ist seine Spitzentemperatur genauso hoch wie die der anderen Sous-vide-Sticks im Test. Dafür übertrifft er alle anderen Modelle in Länge und Umfang, was ihm ein martialisches Gefühl gibt. Das kann Spaß machen, ist aber beim Kochen für mich etwas unhandlich und nimmt natürlich Platz im Garbehälter und in der Küchenschublade weg.

Mit dem Garergebnis war ich absolut zufrieden, sowohl mit dem Gemüse als auch besonders mit der Entenbrust. Nach 120 Minuten war das Fleisch beim Herausnehmen leicht blutig und zart – genau so, wie es sein soll.

Die durchdachten Details erfreuen alle, die nicht zu viel ausgeben wollen, aber trotzdem präzise garen möchten.

Der Rommelsbacher MD 1000 MeinHans ist ein Multikocher, der neben Sous-vide auch Dampfgaren, Braten und Slow Cooking beherrscht. Durch das geschlossene System bleibt die Temperatur konstant. Anders als bei den Sous-vide-Sticks geht kein Wasser verloren. Ein Vorteil, wenn man beispielsweise über Nacht garen möchte.

Da das Sous-vide-Programm nur eines von 14 Programmen ist, gehe ich bei MeinHans einige Kompromisse ein: Ich kann „nur“ eine Garzeit von bis zu 24 Stunden einstellen und der herausnehmbare Topf ist auf 4 Liter Nutzvolumen begrenzt.

Aber er braucht mit nur 3 Litern auch am wenigsten Wasser. Dabei ist er fünfmal so groß und schwer wie ein Sous-vide-Stick. Und die tatsächliche Innentemperatur kann ich kaum beurteilen. Ich muss mich darauf verlassen, dass MeinHans sie konstant hält.

Beim Testen führe ich durch seinen menschlichen Namen direkt freundliche Gespräche mit meinem MeinHans. Die akustischen Signale sind nicht zu laut und machen Spaß bei der Bedienung. Auch das Einfüllen des Wassers klappt problemlos, da ich den inneren Topf einfach herausnehme und ihn in der Spüle auffülle. So kann das Gerät in meiner Küche an einem festen Platz stehen, ohne dass ich es zum Befüllen oder Reinigen bewegen muss.

Mir fällt auf, dass ich die Programmanzeige schwer lesen kann, weil die LEDs hinter der Programmanzeige etwas schwach sind. Das Sous-vide-Programm habe ich dann aber schnell gewählt, die richtige Temperatur und eine Dauer von 2 Stunden eingestellt.

Und MeinHans ist wirklich das einzige Gerät, das ich während der gesamten Zeit einfach allein lassen kann. Nicht ein einziges Mal muss ich den Wasserstand checken oder nachfüllen.

Beim Gemüse gelingen auch hier vor allem die Möhren perfekt. Die Entenbrust ist nach dem scharfen Anbraten allerdings einen Tick weniger zart als die aus dem Stick-Bad von Caso, Zwilling und Klamer.

Perfekt für alle, die es gerne multifunktional haben: MeinHans kann nicht nur Sous-vide, sondern auch andere Garmethoden – wie Dämpfen, Schnellkochen und Reis kochen.

Der CASO SV900 ist ein vollwertiges Sous-vide-Wasserbad mit integrierter Heizung und Umwälzpumpe. Er ist ideal für größere Mengen und kontrolliert die Temperaturstabilität am genauesten. Durch das große Volumen von 9 Litern eignet er sich aber eher für große Küchen.

Der Caso-Sous-vide-Garer braucht mindestens 5 Liter Wasser. Den Mindestfüllstand kann ich in der Wanne ablesen. Er kommt mit Halterung und Abtropfgestell für die Beutel. Sind sie oben breiter als 21 cm, kann ich sie auch unter Wasser fixieren. Gut gefiel mir, dass selbst kleine Temperaturvarianzen angezeigt werden.

Dieser Typ von Sous-vide-Garern soll daher die verlässlichsten und besten Ergebnisse erzielen. Das zeigt sich auch in meinem Test. Das Wurzelgemüse ist perfekt al dente und der Brokkoli nicht matschig.

Weniger gut gefällt mir, dass es keine Anzeige für eine maximale Fülllinie gibt und ich extra aufs Uhrsymbol klicken muss, um zwischendurch eine Zeitangabe zu erhalten.

Nach der Benutzung kann ich das Wasser mit einem mitgelieferten Schlauch ablassen.

Das CASO Wasserbad ist geeignet für ambitionierte Köch:innen mit großen Küchen, die regelmäßig Sous-vide zubereiten.

Der beste Sous-vide-Garer für mich ist ganz knapp der CASO SV1200 Smart Stick. Aber der Enfinigy von Zwilling ist ihm dicht auf den Versen, weil er am handlichsten ist und sich besonders leicht bedienen lässt.

Mein Multifunktions-Gewinner ist klar MeinHans von Rommelsbacher. Die Extra-Funktion, ihn auch als Dampfdruckkochtopf oder Reiskocher nutzen zu können, ist für mich einfach ein großes Plus.

Die Garzeiten variieren nicht von Hersteller zu Hersteller, sondern von Lebensmittel zu Lebensmittel. Eine kleine Übersicht findest du in den FAQs. Alle Lebensmittel haben eine ideale Kerntemperatur, die im Sous-vide-Garen erreicht wird. Als Köchin kann ich hinterher sicher sein, dass mein Geflügel seine sichere Kerntemperatur von 60 Grad hat, was bei Fleisch leicht blutig ist. Das Feintuning für Geschmack und Optik mache ich dann beim Anbraten, damit die Maillard-Reaktion die Röstaromen entstehen lässt.