Da biste platt!

5 Vakuumierer im Test: Wer saugt die meiste Luft raus?

Wir testen, welches Folienschweißgerät Lebensmittel am besten vakuumiert – zur Konservierung oder für Sous-vide.

Die besten Vakuumierer im Test
Alle getesteten Vakuumierer verdrücken Luft, als wäre es ihre Leibspeise. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor
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Ich hab mir neulich ein Vakuumiergerät gekauft. Weil mein TK-Fach vor lauter Vorräten aus allen Nähten geplatzt ist und ich ständig Gefrierbrand hatte. Die platten Vakuumbeutel retten mich. Halleluja!

Jetzt bin ich so angefixt, dass ich alle in meinem Bekanntenkreis für diese geniale Konservierungsmethode begeistern will. Auch dich. Deshalb habe ich einige der beliebtesten Vakuumierer für den heimischen Gebrauch durchgetestet. Darunter alle Preisklassen von 50 bis ca. 500 Euro. 

Neben der Saugleistung (die eigentlich eine Druck-Leistung ist,) kommt es mir vor allem darauf an, dass sich der Vakuumierer leicht bedienen und individuell einstellen lässt. Schließlich will ich nicht Tri-Tra-Traubenmatsch spielen, sondern meine Lebensmittel möglichst in ihrer Ursprungsform erhalten.

Übrigens: Alles zu unseren Testkriterien erfährst du hier.

Spoiler: Meine kleine Vakuumpumpe von Zwilling kann es im Test ziemlich gut mit den klassischen Folienschweißgeräten aufnehmen. Nur wenn es um die Druckanpassung geht, haben die großen Luftabschneider die Nase vorn.

Die besten Vakuumiergeräte im Überblick

Der Rommelsbacher VAC 485 ist mein Testsieger. Er schweißt kompakte Beutel mit Doppelnaht und hat viele Bequemlichkeiten wie Sichtfenster und Folienhalter. Empfehlen kann ich ihn Kochprofis, die ein Gerät für den Dauerbetrieb suchen.

Als Preis-Leistungs-Sieger ist der Caso Design VC 10­ eine günstige Alternative für den Start ins Vakuumierer-Game. Er erzeugt sehr schnell sehr starken Unterdruck, ohne empfindliche Lebensmittel zu zerquetschen.

Testsieger
Rommelsbacher VAC 485
Rommelsbacher VAC 485
Amazon Prime
Preis-Leistungs-Sieger
Caso Design VC 10
Caso Design VC 10
Amazon Prime
Berkel-Vakuumnahrungsmittelmaschine
Berkel-Vakuumnahrungsmittelmaschine
Zwilling Vakuumpumpe Fresh & Save
Zwilling Vakuumpumpe Fresh & Save
Amazon Prime
Klamer Classic Pro 80
Klamer Classic Pro 80
Amazon Prime
Unsere Bewertung
4,9 /5
Unsere Bewertung
4,7 /5
Unsere Bewertung
4,6 /5
Unsere Bewertung
4,6 /5
Unsere Bewertung
4,5 /5

Wie Vakuumierer die Haltbarkeit deiner Lebensmittel verlängern und ihren Geschmack durch Marinieren verfeinern können, liest du unten im Infoteil. Dort findest du auch meine allgemeine Kaufberatung zu Vakuumiergeräten.

Fest und weich: die Testbedingungen

Im Alltag müssen Vakuumiergeräte mit Lebensmitteln von unterschiedlicher Konsistenz klarkommen. Deshalb teste ich die Geräte im Einsatz verschiedener Härtegrade:

  1. Möhren/ Brokkoli: Das feste Gemüse sollte keine Herausforderung darstellen. Durch die unregelmäßige Form von Möhrenstiften bzw. Brokkoliröschen zeigt sich aber gut, wie viel Luft in den Zwischenräumen hängen bleibt und so die Haltbarkeit verringert.

  2. Blaubeeren: Die sensiblen Früchtchen zerplatzen leicht, wenn zu viel Kraft auf sie ausgeübt wird. Lässt sich der Druck regulieren oder gibt es ein saftiges Massaker im Beutel?

  3. Marinierte Entenbrust: Für den Test mariniere ich jeweils 100 g Fleisch mit 10 ml Teriyaki-Soße. Wird die Flüssigkeit im Beutel hochgepumpt oder bleibt sie drin? 

Nach dem Test ist vor dem Test: Die vakuumierten Lebensmittel dienen als Grundlage für den großen Sous-vide-Garer-Vergleichstest meiner Kollegin Emily Beckmann. Darin sind auch alle Hersteller der hier getesteten Vakuumiergeräte vertreten.

Rommelsbacher VAC 485 – der Testsieger

Der Rommelsbacher VAC 485 sieht aus wie eine überdimensionale Panini-Presse. Das liegt am großen Griff vorne. Damit lässt sich der Deckel einhändig herunterdrücken. Du hast also eine Hand frei, um den Sitz des Vakuumbeutels zu richten. Wegen Annehmlichkeiten wie dieser ist das Gerät mein Testsieger.

Rommelsbacher VAC 485 im Einhand-Betrieb
Den Griff vom Rommelsbacher VAC 485 kannst du bequem mit einer Hand bedienen. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Im normalen Modus arbeitet der VAC 485 mit einer verlängerten Nachlaufzeit. Das heißt, die Pumpe läuft noch weiter, nachdem der höchste Druckwert bereits erreicht ist. Dadurch maximiert sich der Unterdruck. Das kostet Zeit, verbessert aber die Haltbarkeit der Lebensmittel. Und darauf kommt es beim Vakuumieren schließlich an. 

Mit der Taste „Pumpleistung“ kannst du die Druckstärke indirekt über die Abpumpgeschwindigkeit beeinflussen. Bei reduzierter Leistung läuft die Pumpe insgesamt kürzer und übt weniger Druck (ca. -0,5 statt -0,7 bar) auf den Beutelinhalt aus. Das schont sensible Lebensmittel. Meine Blaubeeren bleiben so größtenteils heil.

Blaubeeren vakuumiert mit dem Rommelsbacher VAC 485
Im Automatik-Modus (links) ist beim Rommelsbacher-Vakuumierer etwas mehr Blaubeersaft ausgetreten als bei manueller Steuerung (rechts). Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Noch besser kontrollieren lässt sich der Druck im manuellen Modus. Hier gibt der Hersteller den Tipp, die Manuell-Taste intervallartig zu drücken. Dadurch wird die Luft im Stop-and-go-Verfahren abgepumpt. Flüssigkeit schießt so nicht auf einen Schlag nach oben. Das hilft mir sehr beim Vakuumieren der marinierten Entenbrust.

Marinierte Entenbrust vakuumiert mit dem Rommelsbacher-Vakuumiergerät
Die Marinade ist dank der Puls-Funktion vom Rommelsbacher-Vakuumiergerät weit unterhalb vom Beutelrand geblieben. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Der Testsieger von Rommelsbacher hat zwei Heizdrähte. Die Versiegelung ist damit extradicht, dauert aber fast doppelt so lang wie bei der Konkurrenz. Einstellen kannst du die Schweißdauer in zwei Stufen über die „Lebensmittel“-Taste.

Feuchte Zutaten werden langsamer eingeschweißt als trockene. So soll Flüssigkeit im Bereich der Schweißnähte Zeit zum Trocknen haben, damit eine saubere Doppelnaht gesetzt werden kann. Im Test hält die zweifache Schweißnaht definitiv. Ob das an der verlängerten Versiegelungszeit liegt, kann ich nicht beurteilen.

Aufrecht positionierter VAC 485 und Folienhalterungen
Durchdachtes Konzept: Der VAC 485 lässt sich platzsparend hochstellen und hat Extra-Halterungen zur Sicherung der Vakuumierfolie. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Dass es eine solche Funktion gibt, beweist jedenfalls, dass beim Rommelsbacher-Vakuumierer an alles gedacht ist. Das sperrige Gerät hat sogar auf der Rückseite Gummifüße, damit man es nach der Benutzung senkrecht auf der Anrichte parken kann. Genial!

Testsieger
Rommelsbacher VAC 485
Rommelsbacher VAC 485
Amazon Prime
Unsere Bewertung:
4,9 /5

Caso Design VC 10 – der Preis-Leistungs-Sieger

Der Caso Design VC 10 ist nur halb so groß wie der Testsieger von Rommelsbacher. Das Leichtgewicht hat’s faustdick unterm Deckel. Im Test ist er der Schnellste von allen – und einer der Stärksten! Für kleines Geld bekommst du hier einen super Vakuumierer, der locker in die Schublade passt. Mein Preis-Leistungs-Sieger!

Was beim Öffnen des Deckels gleich auffällt: Der Heizdraht sitzt beim Caso-Vakuumierer oben statt wie sonst unten. Das hat zwar keine Auswirkung auf das Ergebnis, erleichtert aber die Reinigung. Wenn Essensreste in der Auffangschale landen, lässt die sich sogar feucht auswischen, ohne dass der Schweißbalken am gegenüberliegenden Ende Schaden nimmt.

Caso Design VC 10 mit offenem Deckel
Der Caso-Vakuumierer hat als einziges eine Ersatzdichtung für den Vakuumierschacht dabei. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Mit den kompakten Maßen sind allerdings ein paar Einsparungen in der Ausstattung verbunden. So bringt der Caso VC 10 weder eine Folienrolle noch Stauraum dafür mit. Braucht er auch nicht, weil er für den Start fixe Vakuumierbeutel dabei hat. Wenn die verbraucht sind, kannst du immer noch eine Rolle nachkaufen. Die musst du dann allerdings mit einer Schere zuschneiden, weil hier auch der Cutter fehlt. 

Das Bedienfeld ist auf die wichtigsten Funktionen reduziert. Einen manuellen Modus suchst du vergeblich. Genauso wie Möglichkeiten, Einfluss auf die Druckstärke zu nehmen. Problematisch ist das aber nur, wenn du Lebensmittel mit Soße verpacken willst. Beim ersten Versuch, meine marinierte Ente zu vakuumieren, quillt die Marinade über. Erst beim zweiten Mal drücke ich rechtzeitig die Stopp-Taste.

Vakuumierte Blaubeeren und marinierte Entenbrust aus dem Caso VC 10
Obwohl kein Gerät so rücksichtslos vakuumiert, platzen beim Caso VC 10 weder Beeren noch steigt die Marinade der Entenbrust über den Rand. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Das ist allerdings eine Timing-Frage. Und liegt auch an den vorgefertigten Tüten, die im Test die kürzesten von allen sind. Mit etwas Übung habe ich die Schaltung raus. Weil es nur den Automatikmodus gibt, ist die Bedienung vom Caso VC 10 selbsterklärend. Obwohl er immer volle Power gibt, bleiben empfindliche Lebensmittel wie die Blaubeeren in meinem Test so gut wie unbeschadet.

Preis-Leistungs-Sieger
Caso Design VC 10
Caso Design VC 10
Amazon Prime
Unsere Bewertung:
4,7 /5

Mehr Vakuumierer im Test

Neben dem Rommelsbacher-Testsieger VAC 485 und meinem Preis-Leistungs-Sieger, dem Caso Design VC 10, sind auch die anderen Vakuumiergeräte alles andere als Luftnummern. Es lohnt sich also, einen Blick auf diese Alternativen zu werfen.

Berkel Vakuumiergerät – für Design-Fans

Die Vakuumnahrungsmittelmaschine von Berkel ist mit Abstand das schönste Gerät im Test. Mit knallrotem Gehäuse, Chrom-Deckel und Vintage-Schriftzug ist das Teil ein richtiges Deko-Objekt. Am besten lässt du den Vakuumierer auf der Anrichte stehen. Weil er so groß und schwer ist, kannst du ihn ohnehin nicht ständig hin und hertragen.

Das Profi-Vakuumiergerät von Berkel sieht aber nicht nur gut aus. Es hat auch die meiste Power und schweißt die kompaktesten Beutel im Vergleich. Man muss bei der Bedienung allerdings darauf achten, dass der Hebel links richtig einrastet. Liegt er nur auf, tut sich nichts – obwohl schon das Licht im Sichtfenster leuchtet.

Hebel-Stellung bei der Berkel-Vakuumnahrungsmittelmaschine beachten
Der linke Hebel darf nicht nur auf dem Haken aufliegen (links), er muss richtig einrasten (rechts). Aber sachte, die Kunststoffhebel vom Berkel-Vakuumierer sind recht zerbrechlich. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Wie beim Rommelsbacher-Testsieger kann ich einstellen, wie schnell bzw. stark die Luft aus dem Beutel gepumpt wird. Auch die Versiegelungszeit variiert zwischen lang, mittel und kurz für feuchte, normale oder trockene Lebensmittel. Dank dieser Schutzvorkehrungen bleiben meine Blaubeeren selbst im Automatik-Modus heil. Mega!      

Leider setzt der Berkel-Vakuumierer nur eine Einzelnaht. Die scheint mir zwar sehr dick und dicht zu sein. Für den hohen Preis müsste aber eine zusätzliche Sicherheitsnaht drin sein. Das Gerät ist außerdem nicht für den Dauerbetrieb geeignet. Nach mehreren Einsätzen riecht es nach verbranntem Plastik, weil der Heizdraht schnell heiß läuft.

Extras vom Berkel-Vakuumiergerät
Die Pumpe sitzt beim Berkel-Vakuumierer oben. So lässt sich die herausnehmbare Auffangschale leicht abwaschen. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Dafür hat das Profi-Vakuumiergerät von Berkel zwei geniale Vorzüge: Die Schale für übergelaufene Flüssigkeiten lässt sich herausnehmen und darf sogar in die Spülmaschine. Das geht, weil der Schweißbalken wie beim Caso VC 10 oben sitzt. Außerdem gibt es eine Marinierfunktion zum Turbo-Marinieren in 14 Minuten. Dafür brauchst du dann aber passende Behälter, die du über den mitgelieferten Schlauch anschließt.

Berkel-Vakuumnahrungsmittelmaschine
Berkel-Vakuumnahrungsmittelmaschine
Unsere Bewertung:
4,6 /5

Zwilling Fresh & Save Pumpe – für Neugierige

Die „Fresh & Save“-Vakuumpumpe von Zwilling läuft ein wenig unter ferner liefen, weil sie das einzige Handmodell im Test ist. Mit ihrer starken Pumpkraft überflügelt sie aber teilweise die getesteten Folienschweißgeräte. Als handliche Alternative ist die Pumpe am Stiel mein Geheimtipp für alle, die erste Vakuumier-Erfahrungen sammeln wollen.

Neue und alte Vakuumpumpe von Zwilling
Ob neu (links) oder alt (rechts) – die Vakuumpumpe von Zwilling läuft mit Akku. Den solltest du alle 3–6 Monate mal für ca. 2 Stunden aufladen. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Am besten legst du dir die Vakuumpumpe mit passenden Ventilbeuteln von Zwilling zu. Die haben einen wiederverschließbaren Zip-Verschluss. Zum Abdichten ist ein Clip dabei, den du oben am Zipper aufsetzt und zweimal entlangfährst, damit die Prägung einrastet. Das ist etwas frickelig, dauert aber nicht länger als der automatische Schweißprozess bei der Konkurrenz.

Zwilling-Vakuumbeutel mit Ventil, Zipper und Verschluss-Clip
Die Zwilling-Vakuumbeutel haben einen praktischen Clip zum Festziehen des Zip-Verschlusses. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Wie mein Preis-Leistungs-Sieger von Caso hat die Handpumpe nur einen Modus. Das erleichtert die Handhabung. Es ist aber nicht möglich, die Druckstärke individuell auf das Vakuumiergut anzupassen. Die Pumpe läuft so lange, bis der programmierte Unterdruck erreicht ist. Dann geht sie von allein aus.

Du kannst die Pumpe jederzeit stoppen, indem du erneut die Start-Taste drückst. Die Zwilling-Vakuumpumpe reagiert im Test superschnell und zuverlässig. Dadurch lässt sich verhindern, dass druckempfindliche Lebensmittel plattgemacht werden. Es lohnt sich, am Anfang übervorsichtig zu sein. Beim Brokkoli habe ich den Vorgang früher abgebrochen – und das Vakuum später noch einmal nachgezogen.

Marinierhilfe beim Zwilling-Vakuumsystem Fresh & Save
Damit Flüssigkeiten nicht so leicht eingesaugt werden, kannst du das Beutelventil bei Zwilling von innen mit einer Marinierhilfe abdichten. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Hier liegt der große Vorteil der Vakuumpumpe. Du kannst den Unterdruck nachträglich erhöhen. Das ist teilweise aber auch notwendig. Die Zip-Beutel halten nicht hundertprozentig dicht. Meine Blaubeeren musste ich am nächsten Tag neu vakuumieren, weil irgendwie Luft reingekommen ist. Alle anderen Vakuumierbeutel von Zwilling haben zwar sicher gehalten. Volle Punkte kann ich aber nicht geben.

Zwilling Vakuumpumpe Fresh & Save
Zwilling Vakuumpumpe Fresh & Save
Amazon Prime
Unsere Bewertung:
4,6 /5

Klamer Classic Pro 80 – für Neulinge

Der Classic Pro 80 Vakuumierer von Klamer ist ein gutes Einstiegsmodell. Das liegt auch an der erstklassigen Bedienungsanleitung. Hier gibt es sogar einen QR-Code, der zu einer Video-Anleitung des Geräts führt. Neulinge erhalten so eine ausführliche Starthilfe und können danach direkt loslegen.

Auch die wenigen Knöpfe im Bedienfeld überfordern niemanden. Anders als der Caso VC 10 verfügt der Klamer-Vakuumierer über einen manuellen Modus. Er verbirgt sich hinter der Stop-/Pulse-Taste. Wie beim Rommelsbacher-Testsieger lässt sich der Druck damit stoßweise dosieren. Die Marinade von der Entenbrust bleibt so brav unterhalb der Schweißnaht.

Möhren automatisch und manuell vakuumiert mit dem Klamer Classic Pro 80
Luft nach oben: Das manuell gezogene Vakuum (rechts) hält beim Klamer Classic Pro 80 deutlich besser als das automatisch erzeugte (links). Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Den Druck anpassen, kannst du beim Classic Pro 80 indirekt mit der „Food“-Taste. Je nachdem, ob du trockene oder feuchte bzw. sensible Lebensmittel verpackst, arbeitet die Pumpe dann mehr oder weniger stark. Meine Blaubeeren überleben den Test so ohne allzu große Verluste.

Nur im Automatik-Modus („Vac/ Seal“) zeigt der Klamer-Vakuumierer Schwächen. Bei zwei Testversuchen strömt Luft nach. Der programmierte Wechsel zwischen Vakuumieren und Verschweißen hakt offenbar. Es gibt eine kleine Pause dazwischen, die zur Rückbelüftung des Beutels ausreicht. Einmal höre ich es deutlich rauschen.

Schneidevorrichtung bei Klamer und beim Rommelsbacher VAC 485
Beim Klamer-Vakuumierer (links) fehlt die eingebaute Schnittfführung wie vom Rommelsbacher-Testsieger (rechts). Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Schlimm ist das nicht, weil ich mich auf die manuelle Bedienung verlassen kann. Die geht allerdings etwas auf den Daumen. Die Taste muss nämlich dauerhaft gedrückt werden. Wenig komfortabel ist auch die Schnittvorrichtung. Es fehlt die Einspannung für die Folie. Ohne die Führung schneide ich im Test schiefe Beutel zu. Lästig, weil sowas unnötig Material verschwendet.

Klamer Classic Pro 80
Klamer Classic Pro 80
Amazon Prime
Unsere Bewertung:
4,5 /5

Fazit: Da bleibt dir glatt die Luft weg!

Gute Nachricht: Ich kann an einer Hand abzählen, wie viele Blaubeeren geplatzt sind. Das ist erstaunlich, weil alle Vakuumiergeräte im Test mächtig Druck aufgebaut haben. In Sekundenschnelle kannst du damit „tighte“ Tüten bauen, um deine Lebensmittel platzsparend zu konservieren. Wow!

Mein Testsieger ist der Rommelsbacher VAC 485. Er lässt sich am besten regulieren, schweißt eine sichere Doppelnaht und ist explizit für den Dauerbetrieb ausgelegt. Eine Pause braucht er erst nach 25 (!) Durchgängen ­– ideal für Profis und Viel-Vakuumierer:innen.

Der Caso Design VC 10 ist mein Preis-Leistungs-Sieger. Für den kleinen Vakuumierer ist auch in der winzigsten Küche Platz. Zwar hat er nur ein Automatik-Programm, arbeitet damit aber besonders schnell und effektiv.

Nachhaltig haltbar: vakuumieren im Behälter

Du kannst Lebensmittel auch in festen Vakuumbehältern aus Glas, Edelstahl, Keramik oder Kunststoff vakuumieren. Dafür braucht dein Gerät nur einen passenden Vakuumierschlauch. Den stöpselst du am Deckelventil des Behälters an und pumpst die Luft über den Vakuumierer ab. Noch einfacher geht’s mit Hand-Vakuumierer.

Vakuumierschlauch und Handpumpe zum Vakuumieren in festen Behältern
Die Behälter kannst du extern über den Schlauch deines Vakuumierers oder direkt mit einer Handpumpe vakuumieren. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Vakuumboxen sind wiederverwendbar und eine nachhaltige Alternative zu den Plastikfolien. Es gibt sie in allen Größen und Formen. Das umfangreichste System bietet Zwilling mit der „Fresh & Save“-Serie. Die runden Vakuumdeckel sind hier sogar mit Nicht-Zwilling-Bowls kompatibel. Ich kann damit sogar die alte Suppenschüssel meiner Oma zum Vakuumieren nutzen.

Das Zwilling Fresh & Save Vakuumsystem mit viel Zubehör
Das Zwilling Fresh & Save Vakuumsystem begeistert mit viel nützlichem Zubehör. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Das Beste an den stabilen Vakuumdosen: Sie sind stapelbar und ideal zur Vorratshaltung – oder zum Mitnehmen. Durch den Unterdruck sitzt der Deckel bombenfest. Damit kann unterwegs garantiert nichts auslaufen. Für mich der sicherste Weg, mein Mittagessen ins Büro zu befördern!

>> Ein Zwilling-Starter-Set aus Boxen, Beuteln und Weinverschlüssen zum Vakuumieren gibt's hier. <<

So funktioniert ein Vakuumiergerät

Vakuumierer haben eine Kolbenpumpe, mit der sie Luft aus einem Folienbeutel drücken. Damit der Beutel luftdicht bleibt, wird er nach dem Vakuumieren zugeschweißt. Hierfür wird der offene Beutelrand auf den Schweißbalken gelegt. Dahinter verbirgt sich ein heißer Draht, der die Folie thermisch versiegelt.

Vergleich mehrfache Einzelnähte vs. Doppelnaht
Die Doppelnaht vom Rommelsbacher VAC 485 (rechts) und die dreifach nachgesetzte Einzelnaht vom Klamer Classic Pro 80 (links). Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Profi-Vakuumiergeräte wie der Rommelsbacher VAC 485 haben sogar zwei Schweißdrähte. Damit hält der Vakuumierbeutel doppelt so gut. Hat das Gerät nur einen Heizdraht, kannst du aber auch damit eine zweite Sicherheitsnaht setzen. Dafür wiederholst du einfach den Schweißvorgang mit ca. 0,5 mm Abstand zur ersten Naht.

Vakuum = fast luftleer

Trotz ihres Namens erzeugen Vakuumiergerät nie ein vollständiges Vakuum. Komplett luftleer ist nur das Weltall. Auf der Erde sprechen wir bei Werten unter 1 bar von Unterdruck.Je tiefer, desto näher bewegt er sich am absoluten Vakuum von 0 bar.

Hier gibt es verschiedene Abstufungen. Vakuumiergeräte für den Heimgebrauch schaffen meist „nur“ einen Unterdruck von -0,8 bis -0,9 bar. Klingt wenig, entspricht aber bereits einem Vakuum von 80–90 Prozent!

Darum solltest du Lebensmittel vakuumieren

Obwohl immer ein wenig Restluft im Vakuumbeutel bleibt, sind die eingeschweißten Lebensmittel bestmöglich vor Sauerstoff geschützt. Und zwar von innen und von außen.

Wieso ist Sauerstoff schädlich? Er beschleunigt die Stoffwechsel- und Oxidationsprozesse. An der Luft werden angeschnittene Äpfel, Bananen oder Avocados braun und schrumpelig.

Ohne Kontakt zu Sauerstoff reifen und altern Lebensmittel also langsamer. Sie verderben nicht so schnell, behalten ihre schöne Farbe und ihr volles Aroma.

Obendrein sind vakuumierte Speisen optimal vor Keimen geschützt. Die allermeisten Bakterien brauchen Sauerstoff, um sich vermehren zu können. Um auszuschließen, dass du Keime von draußen ins Vakuum reinbringst, solltest du die Lebensmittel vorher gründlich waschen und nur mit sauberen Händen verarbeiten. 

Damit ist das Vakuumieren eine sinnvolle Konservierungsmethode neben dem Einlegen oder Einkochen.

Längere Haltbarkeit für deine Vorräte

Vakuumierte Lebensmittel bleiben 3–5-mal länger frisch. Wie lange genau, hängt neben dem Frische- und Verarbeitungsgrad natürlich auch davon ab, ob du sie im Tiefkühler oder Kühlschrank aufbewahrst.

Hier eine Tabelle mit Haltbarkeitswerten zur Orientierung:

Lebensmittel

Normal im Kühlschrank

Vakuumiert im Kühlschrank

Normal im Gefrierfach

Vakuumiert im Gefrierfach

Fleisch

2–4 Tage

6–9 Tage

6–9 Tage

15–20 Monate

Fisch

1–3 Tage

4–5 Tage

3–4 Monate

10–12 Monate

Gemüse

1–3 Tage

7–10 Tage

8­­–10 Monate

18–24 Monate

Trockene Vorräte halten auch bei Raumtemperatur länger, wenn sie vakuumverpackt sind. Neben Kaffee oder Tee gilt das vor allem für Nüsse. Die enthalten viel Fett, das durch Sauerstoff und Feuchtigkeit in der Luft schnell ranzig wird.

Weitere Vorteile der Vakuumverpackung:

  • Keine Geruchsbelästigung (z. B. Stinkekäse)

  • Kein Gefrierbrand

  • Schutz vor Schädlingen (z. B. Lebensmittelmotten)

  • Geringe Packmaße

Den letzten Punkt kann ich gar nicht genug betonen. Wenn du wie ich nur ein Mini-Gefrierfach hast, wirst auch du den immensen Platzgewinn durch die flachen Vakuumierbeutel zu schätzen wissen.

Gestapelte Vakuumrbeutel im Kühlschrank
Die flachen Vakuumbeutel lassen sich dutzendfach im Kühlschrank stapeln. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Vorteile ergeben sich daraus aber nicht nur für die Vorratshaltung. Vakuumieren ist auch praktisch fürs Meal Prepping – einfach größere Mengen vorkochen und portioniert einfrieren. So schiebst du der Lebensmittelverschwendung einen Riegel vor.

Diese Lebensmittel solltest du nicht vakuumieren

Im Prinzip gibt es nur zwei Lebensmittel(arten), die sich nicht zum Vakuumieren eignen: Rohe Pilze und nicht-pasteurisierte Weichkäsesorten wieBrie, Camembert, Ricotta und Blauschimmelkäse.

Diese Lebensmittel werden leicht von anaeroben Bakterien wie dem toxischen Botulinum befallen. Solche Mikroorganismen vermehren sich ohne Sauerstoff und fühlen sich im Vakuum pudelwohl. Riskant wird es aber auch hier erst, wenn du die Lebensmittel mehrere Tage luftdicht verpackst.

Zur Sicherheit solltest du frische Champignons, Steinpilze, Pfifferlinge & Co. höchstens tiefgekühlt vakuumieren. Siehst du unter Folie verpackte Pilze im Supermarkt, sind die meist mit einem Schutzgas behandelt oder luftdurchlässig eingetütet.

5 Tipps: So vakuumierst du richtig

Willst du frisch gekochte Speisen oder empfindliche Lebensmittel vakuumieren, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Bevor es ans Eingeschweißte geht, lohnt sich ein Blick auf diese fünf Praxis-Tipps.

  • Abkühlen: Niemals heiße Speisen vakuumieren! Immer erst das Essen vollständig abkühlen lassen. Sonst bildet sich durch die verdunstende Hitze Kondenswasser im Beutel. Dadurch verderben Lebensmittel schneller. Außerdem stören die Wassertropfen den Vakuumierprozess, weil die Schweißnaht auf nasser Folie nicht ordentlich hält.

  • Blanchieren: Gashaltiges Kohlgemüse wie Brokkoli solltest du vorm Vakuumieren blanchieren. Durch das kurze Abkochen und Abschrecken wird der Gärungsprozess verlangsamt. Gleiches gilt bei Hülsenfrüchten, Zwiebeln, zartem Blattgemüse oder Kräutern. Spargel musst du nur blanchieren, wenn du ihn länger einfrieren willst.

  • Schälen: Frisches Obst hält länger im Vakuum, wenn du es vorher schälst. Auf der Schale sitzen vermehrt Pestizide oder Keime, die sich bei Restluft im Beutel vermehren können. Das Schälen hilft vor allem bei gasbildenden Obstsorten wie Äpfel, Birnen Bananen, Pflaumen, Mangos. Ohne Hülle kann sich das Ethylen (Reifegas) schneller verflüchtigen und das Obst reift gleichmäßiger. Obstschale wird im Vakuum ohnehin leicht ledrig. Plus: Du kannst die geschälten Früchte bei Bedarf direkt weiterverarbeiten.

  • Vorfrieren: Lebensmittel, die empfindlich auf Druck reagieren, solltest du vor dem Vakuumieren ein paar Stunden tiefkühlen. Dadurch werden Beeren oder frische Backwaren härter und behalten ihre Form im Vakuum. Vorfrosten hilft auch bei Suppe, Soße oder anderen Flüssigkeiten, die sonst überlaufen und die Pumpe gefährden können.

  • Portionieren: Immer nur Lebensmittel mit gleicher Haltbarkeit zusammen in einem Beutel oder Behälter vakuumieren! Allzeit bereit bist du mit bedarfsgerechten Portionen. Pesto kannst du dazu in einer Eiswürfelform vorfrieren und Kräuterbutter vorher in Riegelform schneiden. In Ventilbeuteln mit Zipper kommst du jederzeit an deinen Vorrat ran. Bei fixen Beuteln geht das nur mit Materialverlust. Sie müssen aufgeschnitten werden und werden bei jedem Einschweißen kleiner.

Marinieren im Vakuum

Durch Vakuumieren machst du das Essen nicht bloß länger haltbar. Du kannst auch seinen Geschmack verfeinern. Denn starker Unterdruck führt dazu, dass sich die Fasern von Lebensmitteln öffnen. Vor allem bei Fleisch und Fisch ist das der Fall.

Fleisch im Vakuumbeutel marinieren
Im Beutel kannst du Marinade und Fleisch verkneten, ohne dir die Hände schmutzig zu machen. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Diesen Effekt kannst du dir beim Marinieren im Vakuum zu Nutzen machen. Die Würzsoße wird dabei nicht nur dichter ans Mariniergut gepresst. Sie kann auch besser einziehen, wenn ihr Tür und Tor offen stehen.

Wenn du marinierte Speisen in den Beutel packst, solltest du die offene Seite vorher 1–2-mal nach außen umschlagen. Dadurch bleibt die Öffnung oben sauber. Das ist wichtig, damit der Vakuumierer später eine ordentliche Schweißnaht setzen kann.

Entenbrust wird in den umgekrempelten Vakuumbeutel gepackt
Merke: Beutelrand immer umkrempeln, bevor die Lebensmittel reinkommen. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Weil die Marinade so eng am Mariniergut anliegt, brauchst du sehr viel weniger Soße. Bei 100 g Fleisch reicht schon 1 EL Marinade (10 ml). Nimmst du mehr, zieht es die Flüssigkeit schneller aus dem Beutel, als du „Stopp“ drücken kannst. Dadurch kann schlimmstenfalls die Pumpe kaputtgehen.

Außerdem gibt es eine Sauerei. Dagegen hilft ein einfacher Trick: Lass den Beutel mit dem marinierten Essen über eine Tischkante hängen. So baust du eine Hürde und verhinderst, dass die Flüssigkeit so leicht eingesogen wird. 

Wichtig ist, dass du den Beutel trotzdem gerade hältst und Falten vermeidest. Sonst wird die Schweißnaht ungleichmäßig und kann wieder aufgehen.

Mariniertes Fleisch hängt im Beutel über die Tischkante
Hast du eine Schublade unter dem Tisch oder der Anrichte, kannst du das herabhängende Vakuumiergut auch darin "abstellen" – dann hast du die Hände frei. Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Profi-Vakuumiergeräte wie das von Berkel haben sogar eine spezielle Marinier-Funktion. Dazu wird das Fleisch nicht im Beutel, sondern im Behälter vakuumiert. Unter reichlich Marinade. Die Puls-Funktion lässt den Druck im Gefäß wiederholt ansteigen und abfallen. Dadurch wird die Marinade tiefer und tiefer ins Fleisch gehämmert.

Um kräftig durchzuziehen, braucht die Marinade auf diese Weise nur 15­–30 Minuten. Ohne Marinier-Funktion dauert es immer noch rund 2 Stunden. Im Durchschnitt also halb so lange wie beim Marinieren ohne Unterdruck.

Praktisch ist die verkürzte Einwirkzeit auch, wenn du vakuumiertes Fleisch in Eigenlake pökeln willst. Oder zum Beizen von Lachs. Dabei gilt: Stark gesalzene Lebensmittel möglichst sofort vakuumieren, weil Salz dem Essen Flüssigkeit entzieht. Und die kann das Vakuumieren erschweren.

Wie du vakuumierte Speisen mit dem „Sous-vide“-Verfahren (Kochen „unter Vakuum“) zusätzlich verfeinern kannst, liest du im Testbericht zu den besten Sous-vide-Garern.

Wichtige Fragen zum Vakuumierer-Kauf

Neben dem Preis unterscheiden sich Vakuumiergeräte auch in ihrer Pumpleistung und Funktionsvielfalt. Vor dem Kauf solltest du außerdem einen Blick auf die Ausstattung und das Zubehör werfen.

Kleines und großes Vakuumiergerät im Vergleich nebeneinander
Klein oder groß – welches Vakuumiergerät passt zu dir? Foto: LECKER.de/Nicole Molitor

Alle Antworten zu den dringendsten Fragen und Kaufkriterien findest du hier.

Die Saugleistung gibt an, wie schnell das Gerät vakuumieren kann. Es handelt sich also um eine dynamische Größe. Der beförderte Luftstrom wird in Litern pro Minute (l/min) gemessen. Gute Vakuumierer schaffen 5–10 l/min. Bei Profi-Vakuumiergeräten ist die Vakuumierleistung doppelt so hoch.

Eine hohe Saugleistung ist dann wichtig, wenn du hintereinander mehrere Lebensmittel vakuumieren willst. Etwa, wenn du gerade Obst und Gemüse im Garten geerntet hast. Oder du frisch vom Angeln oder der Jagd kommst. Oder Meal Prepping für eine ganze Woche betreibst.

Zur Abgrenzung: In Watt wird die reine Motorleistung des Geräts angegeben, also wie viel Power der Vakuumierer theoretisch hat. Relevant ist das eigentlich nur mit Blick auf die Folienstärke. Schwache Vakuumierer mit weniger als 100 Watt können sich mit dicken Vakuumbeuteln von über 90 µm schwer tun. Schlimmstenfalls schaffen sie es nicht, die Folien luftdicht zu verschweißen.

Starke Vakuumierer erzeugen einen Unterdruck von -0,9 bar. Je höher das Vakuumniveau ist, desto länger sind die eingeschweißten Lebensmittel haltbar.

Aber: Fast genauso wichtig wie der starke Unterdruck selbst ist, dass er auch bedarfsgerechtgesteuert werden kann. Sensible Lebensmittel werden unter zu viel Druck zu Matsch. Flüssigkeiten schießen buchstäblich übers Ziel hinaus. 

Deshalb solltest du gerade bei starken Varkuumiergeräten darauf achten, dass sie mehrere Modi zur Bedienung haben, um den Druck individuell anpassen zu können.

Im Automatikmodus arbeitet das Gerät immer mit voller Saugleistung. Für moderaten Druck gibt es manchmal eine eigene Sensitiv-Taste. Oder du regulierst die Pumpleistung indirekt mit der Tastenwahl für feuchte oder trockene Lebensmittel.

Fehlen solche Extra-Programme, sollte das Gerät eine Pulse-Funktion für den manuellen Betrieb haben. Durch lange oder kurze Intervalle Druck dosierst du so gewissermaßen, wie stark die Pumpe arbeitet.

Als eine Art Notschalter braucht der Vakuumierer zumindest eine Stopp-Taste. Damit kannst du den Vakuumvorgang gegebenenfalls abbrechen, wenn du siehst, dass Marinade im Beutel hochschießt oder Beeren zerplatzen.

Profi-Vakuumiergeräte setzen nicht nur eine, sondern zwei Schweißnähte hintereinander. Klarer Vorteil: Zweifach versiegelte Vakuumbeutel halten dichter. Du bist doppelt abgesichert. Wenn eine Naht zum Beispiel durch Marinade aufgeht, hält immer noch die zweite als Notnagel.

Vakuumierer mit Doppelnaht sind praktisch, wenn du deine Beutel gerne vollmachst. Sie platzen dann sprichwörtlich nicht so leicht aus allen Nähten. Auf der sicheren Seite bist du damit auch, wenn du Langzeitvorräte für den Tiefkühler anlegen willst und nicht ständig kontrollieren willst, ob die Versiegelung noch hält.

Kleiner Wermutstropfen: Du musst eine längere Wartezeit in Kauf nehmen. Abkürzen lässt sich der Prozess leider nicht, weil Geräte mit zwei Heizdrähten immer eine Doppelnaht setzen. Ausnahmsweise nur eine Naht zu schweißen, ist keine Option.

Mit dem Preis steigt häufig auch der Ausstattungsumfang eines Vakuumiergeräts. Wird eine Folienrolle mitgeliefert, hat das Gerät in der Regel auch ein eingebautes Stauraumfach dafür. Das ist praktisch, weil du so immer alles beisammenhast und nicht lange nach Folien suchen musst. 

Zu dem Fach gehört meist eine Rollenführung mit integrierter Schneidevorrichtung. Um die Folie zurechtzuschneiden, klappst du die Halterung über die ausgezogene Folienbahn herunter. Damit hast du eine gerade Linie als Vorlage, die du einfach mit dem Cutter entlangfahren kannst. So gehst du sicher, dass der Beutel nicht schief wird.

Profi-Vakuumiergeräte haben außerdem einen herausnehmbaren Auffangbehälter für Flüssigkeiten. Das erleichtert die Reinigung enorm. Manchmal darf der Flüssigkeitsabscheider sogar in die Spülmaschine. Voraussetzung ist, dass der Heizbalken oben im Deckel sitzt und nicht unten neben der Schmutzrinne. 

Bei einfachen Geräten mit fest verbautem Auffangbereich sollten sich zumindest die Kontaktreifen zum Saubermachen entfernen lassen. Die Dichtungen aus Silikon oder Gummi müssen in Form bleiben. Durch den Druck auf den Deckel können sie leicht ausleiern. Deshalb darf der Deckel zur Aufbewahrung nicht fest verschlossen werden. Zur Sicherheit haben manche Vakuumierer Ersatzdichtungen zum Austauschen dabei.