Wässern – Tauchgang für Zutaten oder Tontopf

Wässern ist ein vielseitiger Begriff in der Küche. Gemeint sein kann die Vorbereitung eines Tontopfs für den Ofen. Durch das lange Wasserbad werden aber genauso bittere oder getrocknete Lebensmittel zum Verzehr bereit gemacht. Im letzteren Fall ist auch von "Einweichen" die Rede.

Wässern – Tauchgang für Zutaten oder Tontopf
Bräter aus Ton müssen Sie vor dem Garen wässern.
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Wässern bezeichnet das vollständige Eintauchen in kaltes oder lauwarmes Wasser über längere Zeit hinweg. Im Falle von Lebensmitteln wird dieser Vorgang auch als "Einweichen" bezeichnet. Ansonsten kommt der Ausdruck vor allem in Verbindung mit Tontöpfen oder -brätern zum Einsatz. Die schon in der Antike beliebten Kochutensilien müssen vor ihrer Verwendung im Ofen erst gewässert werden.

So wässern Sie Tongeschirr

Die Dauer des Wässerns ist je nach Größe und Machart des Kochgeschirrs unterschiedlich. Bitte halten Sie sich unbedingt an die Angaben des Herstellers, da der Topf ansonsten im Ofen platzen kann. Mindestens 10 Minuten sollte ein Bräter aber auf jeden Fall wässern. Der poröse und außen unglasierte Ton saugt sich während dieser Zeit mit Feuchtigkeit voll und nimmt eine dunkelrote Farbe an. Das Wasser wird während des Garens im Ofen als Wasserdampf an die Lebensmittel abgegeben. Braten oder Gemüse benötigen dabei so gut wie kein zusätzliches Fett und das Gargut bleibt durch den Dunst schön saftig.

Beachten Sie bei der Anschaffung eines Tonbräters bitte stets die Größe Ihrer Spüle. Reichen deren Maße zum Wässern nicht aus, muss der Topf in Badewanne oder Plastikeimer vorbereitet werden. Aufgrund des hohen Aufwands kann das nur allzu schnell dazu führen, dass der Bräter in der hinteren Ecke des Schranks verschwindet.

Getrocknete Kichererbsen müssen vor dem Kochen mindestens 6 Stunden einweichen - am besten über Nacht.

Wässern macht Lebensmittel bekömmlicher

Durch Wässern lässt sich auch der bittere Geschmack von Lebensmitteln abmildern. Lassen Sie etwa Chicorée nach dem Waschen für ungefähr 30 Minuten in lauwarmem Wasser wässern, schmeckt er anschließend deutlich milder. Getrocknete Hülsenfrüchte wie Kichererbsen werden durch das Wässern über Nacht auf das Kochen vorbereitet. Bei Getreide, Nüssen oder Ölsaaten ist statt Wässern oder Einweichen auch die Rede von Quellen lassen. Diese Lebensmittel werden durch diese Behandlung nicht nur leichter verdaulich. Das Wasserbad schwemmt auch die Phytinsäure aus. Sie ermöglicht dem Keimling das Wachstum, verhindert bei Menschen aber die Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink. Wässern ist zudem eine hervorragende Methode, um Dörrobst den klebrigen und leicht muffigen Charakter zu nehmen. Über Nacht in Wasser eingelegte Rosinen etwa werden wieder überraschend prall und saftig.