Garnieren – das Auge isst mit!
Die besten Speisen machen bereits vor dem ersten Bissen Appetit auf mehr. Frische Kräuter auf dem Braten, ein Muster aus Sahne in der Tomatensuppe: Garnieren ist das Tüpfelchen auf dem i, um die Mahlzeit im schönsten Licht zu präsentieren.
Beim Kochen kommt es auf Details an. Dieser Grundsatz gilt auch, wenn die Speise im Grunde schon fertig ist. Eine Garnierung mit einem Zweig Rosmarin etwa verleiht einem saftigen Steak auf dem Teller einen appetitlichen Farbtupfer, einige Wildblüten als Garnitur machen aus einem durchschnittlichen Salat eine besondere Spezialität. Kein Wunder, dass diese Finesse auf die französische Küchentradition zurückgeht. Der Begriff "garnir" bedeutet "schmücken" oder "ausstaffieren". Im Deutschen bezieht sich der Ausdruck in erster Linie auf diese Definition. Im Französischen hingegen kann Garnitur die Beilagen wie Gemüse und Kartoffeln meinen. Auch in Teilen des angelsächsischen Raumes bezeichnet "garnish" die Begleitung zu Fisch oder Fleisch.
Garnitur mitessen oder nicht?
Garnieren lassen sich grundsätzlich alle Speisen und auch Getränke. Das Dekorieren von Süßspeisen und Gebäck wird übrigens als Verzieren bezeichnet. Beim Garnieren ist der Übergang zwischen reinem Schmücken und dem Hinzufügen einer weiteren Geschmackskomponente oft fließend. Und: Niemand erwartet, dass Sie das Thymiansträußchen neben dem Braten mitessen. Gerade in der asiatischen Küche sind kunstvoll geschnitzte Beigaben etwa aus Rettich oder Möhren eine beliebte Garnitur, die eher zum Bestaunen als zum Essen gedacht ist.
Garnieren von einfach bis anspruchsvoll
Garnieren kann kinderleicht oder eher was für geübte Hände sein. Am einfachsten ist es, frische Kräuter gehackt oder ganz über das Gericht zu streuen – am besten jene, die auch zum Kochen verwendet wurden. Zum Einsatz sollten nur feine, intakte Blätter oder Stiele kommen. Für Desserts sind besonders Minze und Zitronenmelisse zum Garnieren geeignet. Spalten oder Scheiben von Zitrusfrüchten sind ein weiterer, klassischer Bestandteil beim Garnieren. Ein Tipp: Greifen Sie für Lachs oder Wiener Schnitzel doch zur Abwechslung mal zur Limette.
Bei Suppen wird das Garnieren oft zum integralen Bestandteil der Rezeptur. Dazu verzieren Sie eine fertig angerichtete Tomatensuppe am Schluss noch mit gerösteten Croûtons, einem Klecks Sahne oder Crème Fraîche. Möchten Sie Ihre Gäste besonders beeindrucken? Dann ziehen Sie mit einem Holzstäbchen oder Zahnstocher die Sahne in Mustern nach außen in die Suppe. Soll es besonders kunstvoll werden, ordnen Sie die Sahne in einem Kreis oder mehreren Tupfern an. Das geht am besten mit einem Teelöffel oder Sie füllen die Sahne in ein tropffreies Milchkännchen um.