Fischratgeber für nachhaltigen Fisch-Einkauf

Ob Hering, Seelachs oder Zander - Fisch bereichert unseren Speiseplan. Allerdings ist die aktuelle Lage ziemlich besorgniserregend: Drei Viertel der Fischbestände weltweit sind überfischt oder von Überfischung bedroht laut Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung.

Fischratgeber
Augen auf beim Einkauf: Fischratgeber helfen, bedrohte Fischbestände zu schützen Foto: House of Food / Bauer Food Experts KG
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Das bedeutet: Es werden mehr Fische gefangen als natürlicherweise nachwachsen. Beim Einkauf lohnt sich daher ein Blick in den Fischratgeber. 

Fischratgeber: So kaufst du nachhaltig ein!

1. Stammt der Fisch aus einer Farm oder wurde er wild gefangen?

In einer Fischfarm gezüchteter Fisch kann nicht überfischt werden. Das klingt erst einmal positiv, ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Industrielle Fischfarmen bedrohen die natürlichen Fischbestände durch Umweltverschmutzung, durch Verdrängung ihres Lebensraumes sowie durch die Nutzung der wild lebenden Fische als Futter. Von Arten, die in solch einem Umfeld stammen, solltest du die Finger lassen.

Anders verhält es sich bei Bio-Fischfarmen. Sie halten sich an bestimmte Regeln, um die wild lebenden Fische und ihre Umwelt zu schützen. Das Futter besteht zum Beispiel aus pflanzlichen Bestandteilen und Resten der Fischverarbeitung. Außerdem werden keine künstlichen Farbstoffe, Dünger oder Pestizide eingesetzt. Mehr dazu liest du in unserem Fischratgeber für Bio-Fisch.

Beim Kauf von wild gefangenem Fisch solltest du auf das MSC-Siegel achten. Die Abkürzung steht für die Organisation Marine Stewardship Council, die Standards für umweltschonende und nachhaltige Fischerei in aller Welt festlegt. In unserem Fischratgeber zum MSC-Siegel erfährst du mehr dazu.

Aber auch Fisch ohne MSC-Siegel kann eine gute Wahl sein, wenn du auf Art und Herkunft achtest.

2. Zu welcher Art gehört der Fisch und wo wurde er gefangen?

Die Naturschutzorganisationen Greenpeace und World Wide Fund For Nature (WWF) bewerten regelmäßig die Fischbestände. Die Ergebnisse tragen sie in einem Fischratgeber zusammen, der als kostenlose App erhältlich ist. Sie liefert Informationen über Art und Herkunft der in Deutschland meist nachgefragtesten Fische und spricht Kaufempfehlungen aus.

Laut WWF-Fischratgeber sind zum Beispiel folgende wild gefangene Fischarten ohne MSC-Siegel empfehlenswert:

Die Bewertung folgt dem Ampel-System. Grün bedeutet, dass ein Fischeinkauf unbedenklich ist. Rot markierte Sorten sollten lieber von der Einkaufsliste gestrichen werden. Gelb, das nur WWF in seiner App einsetzt, weist Produkte aus, die zur zweiten Wahl gehören. 

Die WWF-App findest du im Apple App-Store und im Google Playstore. Die Greenpeace-App findst du ebenfalls im Apple App-Store und im Google Playstore.

3. Hat der Fisch gerade Saison?

Während der Laichzeiten sorgen Fische für Nachwuchs. Bestände, die während dieser Zeit gefangen werden, werden an ihrer natürlichen Regeneration gehindert. Ein Blick in den Saisonkalender verschafft Überblick und hilft, bedrohte Bestände zu schützen.