Krups 3Mix 9000 im Test: Handmixer für XL-Knetspaß

Wer hat Angst vor schweren Teigen? Der gemeine Handmixer. Kommt man dem mit einer großen Portion Brot- oder Pizzateig, dreht er schreiend durch. Oder quittiert gleich den Dienst. Anders der Krups 3Mix 9000. Der Profi-Handrührer ist eine echte Wucht!

Krups und Backen, das gehört für mich seit meiner Kindheit untrennbar zusammen. Schon meine Oma hat mit einem Handrührgerät von Krups backen gelernt. Genau wie meine Mutter nach ihr. Und ich.

Noch heute würde ich wohl zufrieden mit dem weißen Blitz rühren, mixen und kneten. Leider ist er verunglückt. Durch eine blöde Unachtsamkeit fiel er runter und brach sich die Rührer und das Genick.

Aber jetzt gibt es einen neuen Stern am Back-Firmament: den Krups3Mix 9000 GN9121 – ein Powerteil mit 750 Watt und Pürierstab on top. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Deluxe-Modell. Das funktioniert ähnlich, hat aber 250 Watt weniger.

Nach dem Test kann ich kann sagen: Der 3Mix 9000 kommt der Qualität meines alten Krups relativ nahe. In der Leistung übertrifft er ihn sogar. Und das will was heißen!

Übrigens: Genaueres zu unseren Testrichtlinien erfährst du hier.

Einen Stabmixer brauchst du gar nicht? Der Krups 3Mix 9000 in der Version GN9191 hat keinen Pürierstab im Gepäck und ist entsprechend günstiger zu haben.

Der Krups 3Mix 9000 hat das Zeug zum neuen Lieblingsmixer!

Doch nicht so deins? Vielleicht wirst du in unserem großen Handmixer-Vergleichstest fündig.

Mit 750 Watt ist der Krups 3Mix 9000 deutlich leistungsstärker als die meisten anderen Marken-Handmixer zwischen 450 und 600 Watt. Seine gewaltige Power ist aber nicht die einzige Stärke des GN9121.

Andere Handrührgeräte sparen oft an der Verarbeitung. Dann bestehen bestehen entweder die Steckelemente der Rührwerkzeuge aus Kunststoff. Oder die Kontaktstellen des Getriebes. Wenn dort Plastik auf Plastik trifft, kommt es schnell zu Abnutzungserscheinungen. Dadurch verlieren die Rühr- und Knetelemente ihren Halt und der Mixer wird unbrauchbar.

Beim Krups 3Mix 9000 passiert das nicht so leicht. Hier bestehen sowohl die Steckstäbe als auch der Kontakt im Getriebe aus Metall. Damit bin ich bester Hoffnung, dass der Handmixer länger leben wird als so manches Konkurrenzgerät.

Wie stark der Krups 3Mix 9000 wirklich ist, muss er mir im Test beweisen. Dafür stelle ich ihm drei verschiedene Alltagsaufgaben. Zäh, geschmeidig und flüssig – ein Profi-Handrührgerät sollte mit sämtlichen Konsistenzen fertigwerden.

Bevor es losgeht, muss ich kurz klären, wie das mit dem Einsetzen der Rühr- und Knetwerkzeuge funktioniert. Du magst lachen – aber beim Krups 3Mix 9000 ist es ziemlich kompliziert, die Aufsätze ins Gehäuse zu stecken. Statt mit einer einheitlichen Kennzeichnung für links und rechts sind die Teile nämlich komplett unterschiedlich markiert.

• Kneter: Der Stab mit dem unten geriffelten Kunststoffmarker wandert in die große Öffnung rechts. Der nicht geriffelte Haken geht nach links.

• Quirle: Der Stab, dessen Marker unten nur minimal breiter ist, gehört nach rechts. Der andere nach links.

Ich erinnere mich, dass die Kneter und Quirle beim alten Krups 3Mix sogar farblich differenziert waren. Das war kinderleicht. Jetzt muss man ganz genau hinschauen. Immerhin gibt es beim Einsetzen aber nur eine 50 für die falsche Kombi.

Bevor ich überhaupt mit dem Knet-Test anfange, bin ich mir sicher, dass der Krups-Handmixer hier 1A abliefern wird. Wieso? Mit einer 10,5 cm langen und 0,8 mm breiten Knetspirale sind das die größten Kneter, die mir je bei einem Handrührgerät untergekommen sind. Wahnsinn!

Laut Krups-Anleitung dürfen schwere Teige direkt mit höchster Geschwindigkeit verknetet werden. Ich bin total baff, dass meine Arbeitsfläche trotz „Ankneten“ auf Fullspeed tatsächlich mehlfrei bleibt. Nur wenn ich die Knethaken gegen die Randbereiche der Schüssel dränge, mehlt es ein wenig.

Im höchsten Gang wird das Gerät etwas lauter. Doch die Schüssel bleibt ruhig stehen. Keine wilden Kreiselfahrten. Kein Rütteln. Ich muss sie nicht mal festhalten. Daran wird deutlich, wie gut der 750-Watt-Motor mit den Rühr- bzw. Knetwerkzeugen zusammenarbeitet.

Obwohl der Krups-Mixer gut 400 Gramm mehr wiegt als die meisten anderen Geräte, ist das Kneten damit nicht körperlich anstrengender. Im Gegenteil: Mein Arm vibriert beim Führen des Handmixers sogar weniger. Der massive Korpus bildet ein gutes Gegengewicht zur schweren Teigmasse.

Eine Erleichterung beim Kneten ist der gummierte Handgriff. Der hat das inflationär gebrauchte Attribut „Soft-Touch“ tatsächlich verdient. Damit kann ich den Mixer selbst bei voller Power sicher greifen und komme mit der Hand nicht ins Rutschen.

Nach dem maximal zulässigen Dauereinsatz von 6 Minuten auf Max-Speed hat sich der Krups 3Mix 9000 rundum spürbar erwärmt. Die Metallstäbe der Kneter sind ebenfalls warmgelaufen. Von Überhitzung kann aber keine Rede sein.

Im Vergleich mit den XL-Knethaken wirken die Rührbesen vom Krups 3Mix 9000 fast winzig. Mit gerade mal 6,5 cm ist ihr Drahtkopf 1,5 cm kleiner als jeder Durchschnitts-Quirl.

Vor allem fallen sie äußerst kurz aus. Eingesetzt ragen die Mini-Quirle nur 14 cm aus dem Gerät heraus. Damit reichen sie gerade mal bis zur Hälfte meines Standard-Rührbechers für Sahne (16 cm hoch).

Blöd, weil die Quirle den Boden des Bechers berühren müssen, um die Sahne richtig aufschlagen zu können. Notgedrungen muss ich für meinen Test auf ein niedrigeres Gefäß umsatteln (9 cm hoch).

Gefüllt mit 200 ml Sahne ist der kleinere Becher fast voll. Viel Spielraum zum Mixen bleibt da nicht mehr. Meine Visionen von herausspritzender Sahne bewahrheiten sich trotzdem nicht. Der Krups kann nämlich nicht nur stark, sondern auch sanft.

Zu verdanken ist das dem zuverlässigen Soft-Anlauf auf Position „M“. Die sogenannte „Pulsfunktion“ ist quasi ein eingebauter Spritzschutz. Der funktioniert im Test einwandfrei. Damit kann ich die Flüssigkeit schön langsam verarbeiten. Sobald die Sahne fester wird, kann ich spritzfrei hochschalten.

Insgesamt dauert das Prozedere so natürlich länger. Trotzdem ist die Sahne nach 1 Minute und 50 Sekunden steif. Schon, möchte ich hinzufügen. Denn andere Handrührgeräte brauchen dafür im Turbo fast genauso lange. Das ist ordentlich. Trotz aller Widrigkeiten.

Einen geschmeidigen Rührteig verquirlen kann jedes Handrührgerät. Dabei erkennt man aber wunderbar, wie gut bzw. intuitiv es sich bedienen lässt.

Das gilt hier beispielsweise für den Soft-Start. Zur Aktivierung muss der Schieber durchgehend vorne in der M-Position festgehalten werden. Mit zunehmendem Volumen und Gewicht meines Kuchenteigs wird das auf Dauer richtig anstrengend. Der Regler hat harte Kanten. Das ist nicht gerade angenehm für den Daumen.

Damit es beim Untermischen von Mehl und Buttermilch weder staubt noch spritzt, führt kein Weg an der M-Position vorbei. Schon zum Anrühren empfiehlt der Hersteller den Soft-Anlauf. Der reicht allerdings nicht, um meinen Berg aus 250 g Margarine zu verarbeiten. Dafür muss ich dann doch hochschalten.

Das geht dank stufenlosem Schieberegler ganz leicht. Eventuell zu leicht. Denn mein Daumen hat nach dem Überwinden des ersten Widerstands so viel Drall, dass der Regler direkt auf die mittlere oder höhere Position springt. Es ist praktisch unmöglich, beim Hochschalten „nur“ auf Position 1 zu landen.

Schlimm ist die unpräzise Bedienung allerdings nicht. Denn die Geschwindigkeit unterscheidet sich in den oberen Schiebezonen kaum voneinander. Außerdem geht die Motorleistung beim Krups 3Mix 9000 ohnehin so gezielt in den Teig, dass mir selbst bei höchster Schubkraft kaum Krümel aus der Schüssel hüpfen.

Krups 3Mix 9000 Test im Video – mach dir selbst ein Bild von der Rühr- und Knetleistung des Profi-Handrührgeräts:

Absolut begeistert hat mich die Antirutschbeschichtung vom Krups 3Mix 9000 im Test. Anders als die meisten Handrührgeräte ist der GN9121 nicht nur am Griff, sondern auch hinten an der kompletten Rückseite gummiert. Dadurch steht er felsenfest. Das Ding ist nicht mal umgekippt, als ich daran gerüttelt habe.

Zum sicheren Stand trägt auch das relativ weit vorne sitzende Kabel bei. Durch die seitliche Position stört es nicht beim Abstellen des Geräts – trotz Überlänge von 1,65 m. Damit hast du mehr Bewegungsfreiheit und erreichst auch easy weiter entfernte Steckdosen in der Küche. Um Kabelsalat zu verhindern, wäre allerdings ein Clip praktisch gewesen.

In Weiß und mit dem typischen Pyramiden-Design erkenne ich in der neuen Fassung immer noch Omas altes Krups-3Mix-Gerät. Allerdings erstrahlt die Vorderseite nun ganz modern in eleganter Silber-Optik. Sieht schick aus, ist aber auch anfälliger für Kratzer und Fingerabdrücke.

An den Seiten der Chrom-Front verläuft zudem ein schmaler Spalt. Hier schützt das glänzende Verdeck die vordere Lüftung. Durch die überragenden Schrägkanten entsteht eine schwer zugängliche Stelle, die Mehl oder Staub regelrecht anzieht.

Schon nach dem ersten Test hatte sich dort eine feine Mehlschicht abgelagert. Um sie zu entfernen, fährst du den Spalt am besten nach jeder Benutzung mit einem umgeschlagenen Küchenpapier ab. Auf diese Weise verhinderst du, dass der dahinterliegende Motor mit der Zeit verstaubt.

Der Rest des Handrührgeräts ist angenehm pflegeleicht. Die silbrige Unterseite ist mattiert. Kratzspuren durchs Abstellen fallen darauf kaum auf.

Als Sonderzubehör hat der Krups 3Mix 9000 in der Version GN9121 einen Pürierstab-Aufsatz inklusive passendem Mixbecher dabei. Damit verwandelst du das Rührgerät im Handumdrehen in einen Stabmixer.

Praktisch, denn mit Pürierstab kannst du das Rührgerät sogar zum Kochen einsetzen. Etwa zum Emulgieren von Mayonnaise oder zum Glattstampfen von Gemüse- und Kartoffelbrei. Wahrscheinlich nennt Krups das Modell deshalb auch salopp „Küchenmixer“. 

Die Aufgabe in meinem Härte-Test: rotes Pesto herstellen. Für die Zubereitung kommt mir der Mixbecher mit 600 ml Fassungsvermögen gerade recht. Darin landen als Basis 160 g abgetropfte getrocknete Tomaten – eine zähe Masse, mit der sich die Schneidfähigkeit der Messer gut überprüfen lässt.

Während die vier Edelstahlklingen mit den halbfesten Tomaten kämpfen, kämpfe ich gegen den Sog im Gefäß. Da der Aufsatz gerade so in den engen Becher passt, habe ich kaum Spielraum zum Drehen des Pürierstabs. Die starke Saugwirkung erschwert das Mixen zusätzlich.

Bald packen die scharfen Klingen die weichen Tomaten. Bloß werden sie immer wieder vom Tomatenpüree blockiert. Weil die Zwischenräume in der Mixglocke so groß sind, lagern sich festere Zutaten dort schnell an. Zum Saubermachen muss ich mehrere Pausen einlegen. Immerhin: Überhitzen kann das Gerät so nie.

Super funktioniert hat in jedem Fall das Zerkleinern der harten Pesto-Zutaten: 30 g Parmesan, 1 Knoblauchzehe und 30 g Macadamia-Nüsse. Die habe ich vorher nur grob gehackt. Geholfen hat beim Pürieren sicherlich auch das Olivenöl als Schmiermittel.

Nach dreimaligem Hochziehen und Neu-Ansetzen des Rührstabs ist mein Pesto Rosso fertig – glatt und ohne größere Stückchen. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Der Weg dahin war jedoch nicht immer so geschmeidig.

Hier erlebst du das Krups-Handrührgerät mit Pürierstab im Video:

Laut Hersteller sind alle Aufsätze vom Krups 3Mix 9000 spülmaschinenfest – sogar der Mixstab. Damit die Klingen nicht stumpf werden, würde ich hier aber von einer Maschinenwäsche absehen.

Die sicherste und gründlichste Säuberungsmethode für Stabmixer ist die Selbstreinigung in einem Mixbecher mit warmem Wasser und etwas Spülmittel. Dort hältst du den Mixkopf rein und lässt das Gerät ca. 3 Sekunden laufen. Die Messer werden so im blitzschnell sauber und es gibt keine Verletzungsgefahr.

Achtung: Bei meinem Reinigungsversuch hatte ich zu viel Wasser in den Becher gefüllt. Der umfunktionierte Handmixer hat aber so viel Power, dass beim Anschalten der halbe Inhalt herausgespritzt ist. Zur Selbstreinigung sollten hier ca. 250 ml Wasser genügen.

Mein Malheur zeigt, dass beim Emulgieren von Flüssigkeiten in dem schmalen Mixbecher Vorsicht geboten ist. Sein Maximum liegt bei 500 ml. Aber schon bei 400 ml wird das Mixen eine „spritzige“ Angelegenheit. Heiße Suppe oder aufgekochte TK-Früchte also lieber in einem größeren Gefäß verarbeiten!

Hier findest du eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Produktdaten zum Krups 3Mix 9000 GN9121.

Man könnte sagen, ich sei parteiisch, weil ich mit einem Handrührgerät aus der Krups-3Mix-Reihe aufgewachsen bin. In Wahrheit macht mich das nur kritischer. Denn das neue Gerät muss sich am alten Gold-Standard messen lassen. Der Krups 3Mix 9000 hat das getan – und meine Erwartungen teilweise sogar übertroffen.

Von seiner Durchschlagskraft können sich andere Handmixer – auch die der früheren 3Mix-Generation – ein Scheibchen abschneiden. Der Schwergewichtsmeister wird sogar locker mit Massen fertig, die mehr wiegen als er selbst.

Für anspruchsvolle Profi-Bäcker:innen ist der Krups 3Mix 9000 genau richtig. Der Handmixer verarbeitet nicht nur klassische Rührteige im Nu, sondern ist mit den robusten Knethaken auch die Nummer 1 für zähe Hefeteige.

Klar, die Quirle könnten größer sein. Doch mit einem Rührbecher in der passenden Größe wird auch die Schlagsahne schnell steif.

Mit Pürier-Aufsatz dient der GN9121 obendrein als vollfunktionsfähiger Stabmixer. Damit ist dann auch das frische Pesto zum fix gekneteten Ciabatta, Brot oder Baguette in ein paar Minuten fertig.

Natürlich ist der Preis für das Markengerät kein Pappenstiel. Die Investition kann sich hier aber durchaus lohnen. Durch die robuste Verarbeitung innen und außen hat der Krups 3Mix 9000 die besten Aussichten auf ein langes Leben – für die nächsten drei Generationen. Mindestens.

In unserem Handmixer-Test siehst du, wie sich der Krups 3Mix 9000 im Vergleich mit anderen Handrührgeräten namhafter Marken schlägt.