Fermentieren - Essen natürlich haltbar machen

Beim Fermentieren werden Lebensmittel mithilfe von Gärungsprozessen auf natürliche Weise haltbar gemacht. So verderben sie nicht nur weniger schnell, sie sind auch bekömmlicher und leichter verdaulich.

Fermentiertes Gemüse
Rotkohl und Co. durch Fermentieren länger haltbar machen Foto: Sergii Gnatiuk / Alamy Stock Foto
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Was passiert beim Fermentieren?

Zucker und Stärke werden beim Fermentieren von Enzymen und Mikroorganismen zu Milchsäure mit konservierenden Eigenschaften umgewandelt. Durch luftdichte Lagerung ohne Sauerstoffzufuhr entsteht ein Milieu, in dem sich die am Fermentationsprozess beteiligten Bakterien gut entfalten und vermehren können.

Sie bewirken, dass der pH-Wert des Ferments in einen sauren Bereich sinkt. Keime und Bakterien, die das Lebensmittel verderben würden, werden dadurch abgetötet. Fermentierte Gemüse werden durch den Fermentationsprozess nicht nur haltbar gemacht, sie bekommen zudem ein ganz besonderes Aroma.

Welche Lebensmittel kann man fermentieren?

Fermentieren ist derzeit in aller Munde! Dabei handelt es sich bei der Konservierungsmethode keineswegs um ein Trendphänomen, sondern um eine traditionelle Möglichkeit, Lebensmittel auf natürliche Weise haltbar zu machen. Bereits seit der Antike wird Fermentation als Methode zur Bekömmlich- und Haltbarmachung angewendet.

Etwa 30 Prozent der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, sind fermentiert. Nicht nur Sauerkraut oder Kimchi, der fester Bestandteil der koreanischen Küche ist, beruhen auf dem Prinzip des kontrollierten Vergärens. Auch für die Herstellung von Wein, Bier, Sauerteig, einigen Käse- und Wurstwaren, Tofu oder Sauermilchprodukten wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch spielt Fermentation eine wichtige Rolle. Sogar Tee und Kaffee werden häufig durch Fermentieren veredelt.

Warum ist Fermentieren so gesund?

Fermentiertes ist nicht nur länger haltbar, sondern auch besser verdaulich. Man könnte sagen, fermentierte Lebensmittel sind bereits „vorverdaut“. Dank der natürlichen Haltbarmachung durch Gärung sind sie frei von künstlichen Konservierungs- und sonstigen Zusatzstoffen.

Durch den Gärungsprozess werden beim Fermentieren probiotische Kulturen gebildet. Diese tragen zu einer gesunden Darmflora bei und leisten damit einen aktiven Beitrag zu einem stabilen Immunsystem.

Da fermentiertes Gemüse nicht erhitzt wird, bleiben wichtige Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten. Sie helfen als natürliche Antioxidatien, Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenzuwirken.

Darum ist Fermentiertes gut für die schlanke Linie

Wer regelmäßig Fermentiertes isst, tut langfristig nicht nur seiner Gesundheit Gutes, sondern kann auch Heißhungerattacken vorbeugen! Die probiotischen Milchsäurebakterien, die in fermentiertem Gemüse stecken, reduzieren die Anzahl an Mikroorganismen im Darm, die sich vor allem von Zucker ernähren. Je mehr dieser Mikroorganismen im Darm vorhanden ist, desto schneller wird der mit der Nahrung aufgenommene Zucker verbraucht. Die Folge: Der Körper verlangt immer schneller nach Zucker-Nachschub!

Fermentierte Lebensmittel helfen, Heißhunger vorzubeugen, indem sie die Anzahl der „schlechten“ Darmbakterien senken und stattdessen die Entstehung von nützlichen begünstigen. Das optimiert zum einen die Verdauung, fördert aber auch die Aufnahme von Nährstoffen und unterstützt das Immunsystem.

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